Anzugsdrehmoment Zylinderkopfschrauben und bockender Bock

In diesem Forum soll es um die Reparatur unserer XT gehen
Reinhard1

Anzugsdrehmoment Zylinderkopfschrauben und bockender Bock

Beitragvon Reinhard1 » Sa Mär 06, 2010 21:19

Hallo Kollegen,

meine anfängliche Hoffnung, dass mein neues Moped auch nach Jahren XT-typisch wieder anspringt ging leider in`s Leere. Kompression ist super und Zündfunken ist da aber nix geht. Also hab ich den vergaser verdächtigt und zwecks Reinigung ausgebaut. ( völlig unnötig, da innen wie außen 100% neuwertig und sauber - auch die Düsen). Bin aber trotzdem froh, denn durch die Tankdemontage hab ich gesehen, dass die vordere linke Zylinderkopfschraube kurz davor war, den Stehbolzen zu verlassen. Nun zu meinen Fragen: Kann ich die einfach wieder anziehen oder brauch ich da ne neue Kopfdichtung? Muss ich davon ausgehen, dass sich was verzogen hat, wenn der mit drei Schrauben gefahren ist oder kommt das bei der XT öfters vor? Mit welchem Drehmoment muss ich die ggf. nachziehen?
Hat noch einer eine Idee, warum die XT nicht anspringen könnte? Die neue Batterie ist noch nicht da, aber da habt Ihr mir ja mal gesagt,die XT läuft auch ohne.

Danke!

Reinhard :cry:

Noch ne Frage: Obwohl ich eingeloggt war, flieg ich öfter beim absenden raus und muss dann den code eingeben. Woran liegt das denn?

caferacer
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Re: Anzugsdrehmoment Zylinderkopfschrauben und bockender Bock

Beitragvon caferacer » Sa Mär 06, 2010 22:39

Servus Reinhard,
also erstmal von mir noch ein Willkommen. Kann am Brauzer liegen. Mit was bist Du denn unterwegs? Am Besten funzt es bei mir mit dem Feuerfuchs, da klappt es dann auch mit den Smileys.

So Thema XT. Erstmal es sind mehr als 3 Schrauben, welche das Ganze zusammenhalten.
Also Drehmoment für die M10 Mutter liegt zwischen 35 und 40 NM. Irgendwo habe ich auch 38 NM gelesen. Für die M8 Mutter sinds nur 18 -22 NM. Ist der Zylinderfuß oder Kopf recht verölt? Denn dann sollte neu abgedichtet werden. Wenn nicht, würde ich alle in dem unteren Schaubild gezeigten Schrauben der Reihe nach öffnen (es gilt hierzu eine Reihenfolge einzuhalten) und danach in umgekehrter Reihenfolge alle Muttern wieder mit dem richtigen Drehmoment anziehen.
Hier eine Übersicht über die Anzugsreihenfolge:

Bild

So, das mit der Reihenfolge öffnen und festziehen sagt es ja schon. Natürlich kann sich da der Kopf oder die Rockerbox verzogen haben. Man weiß ja nicht ob und wie lange das schon so ist. Das läßt sich aber im eingebauten Zustand denke ich nicht so leicht vermessen.

Neue Zündkerze wirkt oft Wunder.


Grüße
Thomas
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Re: Anzugsdrehmoment Zylinderkopfschrauben und bockender Bock

Beitragvon crisu66 » So Mär 07, 2010 8:20

servus
zum Anziehen ist schon alles geschrieben, ich würde nur alle mit dem Dremomentschlüssel nachziehen bzw kontrollieren

zum nicht anspringen: hast mit Choke versucht und wie lange ? dann müsste die Zündkerze nass vom Sprit sei wenn der Vergaser ok ist - wenn das so ist muss es an der Zündung liegen, wenn nicht - sind doch die DÜsen verdreckt oder verklebt
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Grüße aus dem bergigen Süden
Klaus

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Re: Anzugsdrehmoment Zylinderkopfschrauben und bockender Bock

Beitragvon Mr. Polish » So Mär 07, 2010 9:58

Ich würde die Mutter einfach so festziehen (Drehmomentschlüssel wird total überbewertet :wink: ) und ausprobieren.
Gruß, Fabi
Es ist nicht alles Gold was glänzt;-)

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Re: Anzugsdrehmoment Zylinderkopfschrauben und bockender Bock

Beitragvon Merry » So Mär 07, 2010 11:04

Ich würde zusätzlich den Zündzeitpunkt kontrollieren und die Kontaktflächen des Unterbrechers.
Zylindermutter erstmal nachziehen (evtl. auch mit Schraubensicherung) und wenns läuft, beobachten ob das dicht ist. Falls es dann zur Kopfdichtung rauspufft, kann man immer noch zerlegen und austauschen!
Gruß, Merry

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Gast

Re: Anzugsdrehmoment Zylinderkopfschrauben und bockender Bock

Beitragvon Gast » So Mär 07, 2010 12:43

Hi und danke,

ich hab kein austretendes Öl feststellen können und noch was in Erfahrung gebracht. Das Moped stand bevor´s unter den Baum kam schon mal 6 Jahre drunter. Er hat`s damals neu aufgebaut und ist dann noch 2000 km gefahren und hat´s dann wieder unter den Baum gestellt. Deswegen sind wohl auch die Reifen und das silberne Vorderrad praktisch neu ( trotzdem alt ). Ich werd´s also mal mit nachziehen mit Drehmomentschlüssel in der richtigen Reihenfolge probieren. ( Das ist quasi der Mittelweg aller Tips). Zündkerze schaut neu aus, aber der Vergaser........ Das ist nämlich die Krux. Es war alles blitzeblank. Keine Ablagerungen. Die Düsen sind absolut sauber, ich hab sie aber trotzdem durchgeblasen. Feucht wurde die Kerze aber trotzdem nicht, obwohl ich bis zum umfallen gekickt hab. Da muss wohl was faul sein - aber was?

Grüße,

Reinhard

Beim Absenden wieder rausgeflogen, daher wieder mit ner Zahl dran

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Re: Anzugsdrehmoment Zylinderkopfschrauben und bockender Bock

Beitragvon caferacer » So Mär 07, 2010 14:31

Servus Reinhard,
zunächst mal:
Sprit kommt genügend zum Vergaser. Mal die Benzinzuleitung am Vergaser abziehen, Schlauch in passendes Gefäß halten und den Benzinhahn öffnen. Wenn´s nur so leicht vor sich hinsäuselt, ist im Tank der Filter dicht und/oder der Benzinhahn vielleicht versulzt.
Hast Du das Schwimmernadelventil und den Schwimmerstand gechecked?
Grüße
Thomas
Thumpie R.I.P

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Re: Anzugsdrehmoment Zylinderkopfschrauben und bockender Bock

Beitragvon Reinhard » So Mär 07, 2010 22:19

:cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry:
Danke für die Tipps mit dem Nachziehen der Mutter, a b e r: offensichtlich hat der Fabi die Aussage dass Drehmomentschlüssel total überbewertet sind, 2006 schon mal getätigt. Ihr ahnt es: Nicht ist die Mutter lose, der Stehbolzen hat beschlossen, den Motor zu verlassen. :cry: :cry: :cry:
Jetzt weiß ich auch, warum der Held nachdem er das Moped total überholt hat das Ding schon nach 2000km wieder unter`n Baum gestellt hat. Jetzt bin ich genauso weit wie er nur hab ich keinen Baum. Haus hab ich gebaut, 2 Söhne gezeugt und sogar ne Tochter hinterher, aber den scheiß Baum hab ich vergessen. Jetzt hab ich nix zum drunterstellen.

Ich hab die Mutter handfest angezogen und mit Loctite gesichert. Kann ich das wagen trotzdem zu fahren ( falls sie jemals anspringt) oder mach ich dann noch mehr kaputt? Motorrevision oder Austauschmotor scheidet momentan definitiv aus, da ich ja grad erst die beiden XT`s gekauft hab und die Gelddruckmaschine auch grad hin ist.

Weil jetzt sicher Fragen kommen: hergeben tu ich sie aber nicht. Lieber kauf ich mir nen Baum!

Grüße,

Reinhard

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Re: Anzugsdrehmoment Zylinderkopfschrauben und bockender Bock

Beitragvon TT Georg » So Mär 07, 2010 22:42

Locker bleiben, bin bald wieder da Reinhardt....

schau mal an die Zündung....rechts.......ob da wasser unterdem kontakt ist.....sonst mal ruhig mit wd40 den kontakt beblasen....denn wenn das teil ja unterm baum stand.....



und sonst , wenn dann Zündfunke, hau mal direkt intravenös sprit durch die Kerze auf den Kolben....soon kräftigen schluck.....wien Bärwurz.....dann hat er eben mal kurz was zum Zünden.....und ne neue kerze rein...
um den stehbolzen mach mal keinen kopf.....

eher schlägt ne xt zurück, als das sie gar nicht kommt.... und nach drei bis 5 mal treten choke wieder rein und vergasér lüften.....

gruß

georgi
Wenn mir als 18jähriger im Jahr 1988 gesagt hätte, das ich dieses 40 Jahre alte Moped fahren soll um cool zu sein, dann haetten ich wohl ganz brav den Mittelfinger gehoben und auf den hobeln aus 1948 gezeigt. Vergiss es.

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Re: Anzugsdrehmoment Zylinderkopfschrauben und bockender Bock

Beitragvon Mr. Polish » So Mär 07, 2010 23:30

... a b e r: offensichtlich hat der Fabi die Aussage dass Drehmomentschlüssel total überbewertet sind, 2006 schon mal getätigt. Ihr ahnt es: Nicht ist die Mutter lose, der Stehbolzen hat beschlossen, den Motor zu verlassen. ...
Man kann es natürlich auch überteiben :roll:
Gruß, Fabi
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Re: Anzugsdrehmoment Zylinderkopfschrauben und bockender Bock

Beitragvon Merry » So Mär 07, 2010 23:57

Nicht verzweifeln, Reinhard!
Es gibt durchaus schlimmere Übel. Laß mich raten: Es ist der vordere linke Stehbolzen?
Die Mutter dranzupappen wird wohl vom Verlust derselben schützen aber wenn das sich Gewinde im Zylinder schon soweit zerspant hat, daß der Stehbolzen beim Mutter anziehen weiter rausrutscht... Der Motor unter Last drückt den Bolzen weiter raus, am End verziehts Dir den Kopf.
Abhilfe schaffen kann da ein HeliCoil. Sollte das Gewinde zu böse vernudelt sein, kann man auch Buchsen einarbeiten. Ein Zuganker zusätzlich im kurzen Stehbolzen (der mit der Hutmutter bei der Kerze) dürfte langfristig ne gute Prophylaxe gegen erneute Schäden dieser Art sein. Das is alles net wirklich teuer, dafür hast dann damit Ruhe!
Frag mal den Hiha, der kennt sich mit sowas noch viel besser aus!

Kopf hoch, weiter schrauben!
Gruß Merry
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Re: Anzugsdrehmoment Zylinderkopfschrauben und bockender Bock

Beitragvon rei97 » Mo Mär 08, 2010 7:59

Also:
dreh mal den Stebo mit 2 gekonterten Muttern ganz raus. Wo ist das längere Gewinde gewesen oben oder unten?
Ich hab schon Motoren gehabt, bei denen von einer Werkstatt alle Bolzen verkehrt herum sassen.
Wenn das Gewinde rausgezogen wurde, (wovon ich ausgehe) dann muß der Motor raus , der Kopf runter. Der Zyl kann bleiben.
Den Zyl und alle nach unten führenden Löcher kann man mit Gaffa zu machen.
Dann ein Coil setzen , welches aber so lang sein muß, wie der Stehbo im Alu sitzt, sonst kommt das gleich wieder hoch. Nicht nur einmal hatte ich den Fall, daß selbst ein korrektes Coil nicht hielt, weil der Aluguß in dem Bereich halt porös war. Dafür hab ich mir aus M14 Gewindestange ein Insert gedreht. Das hielt dann immer.
http://sr-xt-500.de/phpBB2023/viewtopic ... hlight=m14
Wichtig ist, die Stehbos nicht nach unten anzuknallen, sondern händisch nach unten drehen und zu kleben.
Regards
Rei97

Reinhard
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Re: Anzugsdrehmoment Zylinderkopfschrauben und bockender Bock

Beitragvon Reinhard » Mo Mär 08, 2010 12:26

Hi,

danke für die tröstenden Worte, aber jetzt kann ich`s mir raussuchen. Nicht fahren, weil`s den Kopf verzieht oder keinen Kopf machen.

In jedem Fall hab ich nochmals mit meinem Vorbesitzer gesprochen und er hat mir versichert, dass er keinen Ölverlust hatte und er auch nicht deshalb das Moped abgestellt hat. Er sagte, dass er davon garnichts wusste und er Motor auch in einer Werkstatt überholt wurde. Ich glaub`s ihm irgendwie denn er ist total nett. ( XT Fahrer halt )

Auf den HIHA hoff ich auch ein bißchen, weil er ja praktisch in meiner Nachbarschaft wohnt und er hat wohl als er die Doris besucht hat gesagt, dass er sich mit XT Motoren ziemlich gut auskennt. Er hat derzeit aber keine Zeit. ( Wart ich halt ein bißchen - gut Ding will Weile haben.) Ich werd aber trotzdem weiter versuchen das Moped zum laufen zu bringen. ( in der Garage steht ja auch noch die von der Doris................)
(Nur Spass - sowas würd ich nie machen)

Grüße,

Reinhard

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Re: Anzugsdrehmoment Zylinderkopfschrauben und bockender Bock

Beitragvon Hiha » Mo Mär 08, 2010 13:08

Stimmt genau, heut und morgen gehts noch eher schlecht, aber ab dem 10.3. werd ich mit Dir was ausmachen. Sag mir doch Bescheid, wanns Dir am besten passt.

Gruß
Hans

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Re: Anzugsdrehmoment Zylinderkopfschrauben und bockender Bock

Beitragvon caferacer » Mo Mär 08, 2010 14:42

Na ja, so weiterfahren, würde ich jetzt natürlich nicht. Aber die XT springt derzeit eh nicht an, oder?

Und bei dem Zylinder, welchen ich jetzt montiert habe, waren als ich ihn bekam alle 5 Stehbolzen falsch rum montiert und zwei Gewinde (M10 x 1.25) tot. Der Rei nennt das glaube ich Badenseuche oder so, warum eigentlich?

Ach ja, auch wenn das jetzt nichts Besonderes ist, daß wie hier an einem Motor Feingewinde verbaut sind, würde mich mal interessieren, ob Normgewinde (1.5) in diesem Falle nicht besseren Halt im Zylinder bringen würden?

Grüße
Thomas
Thumpie R.I.P


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