Ritzel abschrauben ohne Kette

In diesem Forum soll es um die Reparatur unserer XT gehen
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Hiha
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Re: Ritzel abschrauben ohne Kette

Beitragvon Hiha » Mo Jul 18, 2011 7:35

No, dann war die Mutter aber nicht gerade fest angezogen.

Gruß
Hans

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motorang
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Re: Ritzel abschrauben ohne Kette

Beitragvon motorang » Mo Jul 18, 2011 7:46

Da gibt es noch einen Trick aus der Zweitaktecke, aber auf eigene Gefahr:
Kolben auf UT vor der Verdichtung stellen
stabile Schnur durchs Kerzenloch einführen, reichlich
Kickstarter langsam betätigen bis der Kolben am Schnurgewurschtel ansteht
Mutter öffnen
Motor am Polrad etwas zurückdrehen bis die Schnur frei ist
Schnur entnehmen

Nur gelesen, nicht ausprobiert!

Gryße!
Andreas, der motorang
Die häufigsten Ursachen für Vergaserprobleme finden sich im Zündungsbereich * Bucheli-Projekt

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Hiha
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Re: Ritzel abschrauben ohne Kette

Beitragvon Hiha » Mo Jul 18, 2011 8:30

Solche Tipps werden oft gegeben, sogar von sog. Profis. Ich rate DRINGEND davon ab, den Kolben mit irgendwas zu
blockieren (auch nicht mit z.B.Öl, oder gar Hammerstiel durch den Auslassschlitz,
wie sogar in amtlichen MZ-Rep.Büchern geraten!) und dann Kräfte darüber zu übertragen.
Das ist immer Pfusch, und führt zu Schäden, die oft erst später zutage treten Gestauchte Ringnuten
sind dabei noch das harmloseste, Pleuellagerdefekte der Normalfall. Geht man dazu noch übers Getriebe
auf die Ritzelmutter, gehen im zweifel sogar noch Zahnräder oder Getriebewellenlager drauf.
Lieber die Massenträgheit mittels Impulsschrauber nutzen, oder direkt am Bösewicht einen
Gegenhalter befestigen. Auch wenns mal etwas mühsamer ist.
Typische Spätschäden:
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Die zerquetschten Ringnuten kann man fotografisch nicht so recht festhalten, aber wenn die Ringe vorn klemmen, weiß man schon, wo das herkommt...
Gruß
Hans

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Re: Ritzel abschrauben ohne Kette

Beitragvon PeJo » Mo Jul 18, 2011 8:46

Ich bezweifle, daß er ein Schweißgerät hat, wenn noch nicht mal ein Druckluftschrauber vorhanden ist.
Aber vielleicht irre ich mich ja auch...
Gruß, Fabi

Hi Fabi

bei mir iss es grad annersrum, ich hab nen Schweißapperat aber keine Druckluft :?

gruß, Peter
... und immer locker durch die Hose atmen! :happy:

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Re: Ritzel abschrauben ohne Kette

Beitragvon Mr. Polish » Mo Jul 18, 2011 8:59

Hi Peter,

dann weisst Du ja schon, was Du Dir zu Weihnachten oder Geburtstag wünschen solltest :D
So ein Ding macht das Leben echt viel einfacher...
Gruss, Fabi
Es ist nicht alles Gold was glänzt;-)

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Kolli
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Re: Ritzel abschrauben ohne Kette

Beitragvon Kolli » Di Jul 19, 2011 11:28

Solche Tipps werden oft gegeben, sogar von sog. Profis. Ich rate DRINGEND davon ab, den Kolben mit irgendwas zu
blockieren (auch nicht mit z.B.Öl, oder gar Hammerstiel durch den Auslassschlitz,
wie sogar in amtlichen MZ-Rep.Büchern geraten!) und dann Kräfte darüber zu übertragen.
Das ist immer Pfusch, und führt zu Schäden, die oft erst später zutage treten Gestauchte Ringnuten
sind dabei noch das harmloseste, Pleuellagerdefekte der Normalfall. Geht man dazu noch übers Getriebe
auf die Ritzelmutter, gehen im zweifel sogar noch Zahnräder oder Getriebewellenlager drauf.
Lieber die Massenträgheit mittels Impulsschrauber nutzen, oder direkt am Bösewicht einen
Gegenhalter befestigen. Auch wenns mal etwas mühsamer ist.
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Die zerquetschten Ringnuten kann man fotografisch nicht so recht festhalten, aber wenn die Ringe vorn klemmen, weiß man schon, wo das herkommt...
Gruß
Hans
Hallo Hans,

das sieht mir doch aber eher nach Pitting aus, also Ermüdungsverschleiß.
Und wie schafft man es die Ringnuten zu quetschen ???
Selbst bei einem Ölschlag verbiegt es das Pleuel und die Ringzone ist
noch i.O.
Mit allem anderen gebe ich Dir vollkommen recht, keine Experimente
mit dem Kurbeltrieb.

Gruß
Markus
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Re: Ritzel abschrauben ohne Kette

Beitragvon Hiha » Di Jul 19, 2011 11:45

Ich bin mir sicher, dass das Ermüdungsverschleiß, ausgehend von einer Schadstelle, verursacht durch Kolbenblockade mittels Hammerstiel oder sonstwas, war (MZ, Zweitakter). Mit Öl verbiegt man die Ringnuten nicht, weil der Druck ja den Ring nach unten in die Nut presst, nicht den Feuersteg gegen den Ring, das kam wohl missverständlich rüber.

Gruß
Hans

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Re: Ritzel abschrauben ohne Kette

Beitragvon Kolli » Di Jul 19, 2011 14:24

Das wäre doch mal eine Rechenaufgabe, welche Kraft die auf den Kolbenbolzen wirkt ist größer? die des Verbrennungsdrucks oder wenn ich mit einem definiertem
Drehmoment (z.B. Abzugsmoment Lima-Mutter) gegen den blockierten Kolben wirke.
Denke mal die MZ hat auch ein Nadellager...dass die Nadeln sich verformen wohl weniger. Eher dann der Nadelkäfig und die schräg laufenden Nadel verursachen dann den Verschleiß.

Gruß
Markus
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Re: Ritzel abschrauben ohne Kette

Beitragvon Hiha » Di Jul 19, 2011 15:56

Das wäre doch mal eine Rechenaufgabe, welche Kraft die auf den Kolbenbolzen wirkt ist größer? die des Verbrennungsdrucks oder wenn ich mit einem definiertem
Drehmoment (z.B. Abzugsmoment Lima-Mutter) gegen den blockierten Kolben wirke.
Rechnet man einen Verbrennungsdruck von etwa 35bar, kommt man bei einem 87er Kolben auf etwa 2to, die auf den Kolbenboden drücken. Steht der Kolben, blockiert durch ein Seil, das durchs Kerzenloch geschoben wurde, kurz vor dem oberen Totpunkt, erreiche ich diese 2to durch den Kniehebeleffekt mit einem recht moderaten Drehmoment.
Denke mal die MZ hat auch ein Nadellager...dass die Nadeln sich verformen wohl weniger. Eher dann der Nadelkäfig und die schräg laufenden Nadel verursachen dann den Verschleiß.
Der Nadelkäfig wird doch im statischen Zustand nicht belastet? Ich geh davon aus, dass die äußerst harten Nadeln sich in den einsatzgehärteten Hubzapfen/Kolbenbolzen eindrücken.
Gruß
Hans

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Re: Ritzel abschrauben ohne Kette

Beitragvon Kolli » Di Jul 19, 2011 17:59

Musste erst auf den Dachboden das Fachbuch suchen :D

Fk=10*p*Ak stimmt :)

manchmal muss man sich das wieder verinnerlichen was für
Kräfte in einem Motor wirken.

Aber....wenn sich die Nadeln in den Bolzen eindrücken wird doch
aus der Rollbewegung durch die Flachstelle eine Gleitbewegung.
Und das sieht doch dann eher so aus.

Und bis zum Lösemoment der Mutter, wo immer sie ich auch drehe
habe ich doch am Kolben keinen statischen Zustand. Seil gibt nach,
Hammerstiel drückt sich, außer halt der Brennraum ist mit Flüssigkeit gefüllt.

Gruß
Markus
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Re: Ritzel abschrauben ohne Kette

Beitragvon Hiha » Mi Jul 20, 2011 6:44

Ich kann leider nicht erkennen, was das für ein Fragment sein soll.
Egal. Der Käfig wird im Betrieb je nach Bauart (innengeführt beim KoBo, aussengeführt beim Hubzapfen) nur durch die Verzögerungen und Fliehkräfte belastet. Oder seh ich da was falsch?

Gruß
Hans

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Re: Ritzel abschrauben ohne Kette

Beitragvon Kolli » Mi Jul 20, 2011 12:56

Das ist ein Rollenstößel aus einen LKW Motor (oder was davon übrig ist)
Ein Fehler im Härteprozess führte hier erst zu Flachstellen an der Rolle
und dann zum Schaden.
Also ähnlich wie eingedrückte Lager Nadeln in den Kobo. Die Nadel rollt an
der Stelle nicht mehr über den Bolzen sondern "gleitet" nur über die Schadstelle.
Wären also an dem MZ Kobo Flachstellen zu sehen würde mir der blockierte
Kolben eher als Ursache einleuchten als die Grübchenbildung.

Ansonsten vollkommen richtig was die Kräfte am Nadelkäfig betrifft.
Nur ist das gegen laufen zum blockierten Kolben auch nicht gerade ein
normaler Betriebszustand.

Aber interessante Diskussion und die Essenz ist auf jeden Fall den Kolben
nicht als Gegenhalter zu nutzen.
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Re: Ritzel abschrauben ohne Kette

Beitragvon Hiha » Mi Jul 20, 2011 13:35

Das ist ein Rollenstößel aus einen LKW Motor (oder was davon übrig ist)
Ah, jetzt, ja. :-)
Zum Verschleiß am KoBo: An der Schadstelle fängt die Härteschicht an, auszubrechen. Je tiefer die Härteschicht, desto langsamer schreitet das vorwärts, und geht zunächst erstmal in die Tiefe.

Ist ja auch Wursch. Ich EMPFEHLE jedenfalls, ohne Not den Kolben nicht zum Blockieren von irgendwas her zu nehmen. Und wenns denn unbedingt sein muss, dann bitteschön auf halbem Hub, und nicht kurz vor einem Totpunkt, wegen Kniehebeleffekt.

Gruß
Hans

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Re: Ritzel abschrauben ohne Kette

Beitragvon Kolli » Mi Jul 20, 2011 13:59

So isses :) :)

und wenn´s nicht Wurscht ist, dann Käse.

Gutachten hat schließlich keiner bestellt.

Gruß
Markus
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