Hallo,
Ich möchte mir für meine SR eine Steckachse fürs Hinterrad drehen. Da ich eine K&J Schwinge habe, kann ich nicht auf Original Yamaha Teile zurückgreifen.
Als Werkstoff wählte ich mal grob CK 45 oder 16MNCr5. Die Achse wird aus 20er Material gedreht, die Gewinde geschnitten. Die Achse wird zwischen Spitzen H8 geschliffen. Als Korrossionsschutz wird anschließend galvanisch verzinkt.
Gibts hier Erfahrungen zu diesem Thema ? Ist eine Wärmebehandlung nötig ?
Gruß Harald
Hinterradsteckachse Werkstofffrage
- ags
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Achsenwerkstoff
Hallo,
ich würde St52/3 empfehlen, da gibt der Hersteller mit seiner Werkstoffbezeichnung eine Aussage über die garantierte Materialbelastbarkeit, C45 ist ein Kohlenstoffstahl und 16Mn... ist ein Vergütungsstahl. Das ist der einfachste Weg, ohne DIN Normen zu wälzen und zu verstehen.
Gruß ags
ich würde St52/3 empfehlen, da gibt der Hersteller mit seiner Werkstoffbezeichnung eine Aussage über die garantierte Materialbelastbarkeit, C45 ist ein Kohlenstoffstahl und 16Mn... ist ein Vergütungsstahl. Das ist der einfachste Weg, ohne DIN Normen zu wälzen und zu verstehen.
Gruß ags
- Hiha
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Ich würd auch St52/3 nehmen, weil der recht zäh ist und aus dem von ags genannten Grund.
Ich hab mal von einer Landmaschinen-rep.Firma einen Feinkornbaustahl bekommen, die Bezeichnung ist mir nicht bekannt. (vielleicht ist das eh schon 52/3?)
Diese Stähle sind hochfest, gut schweissbar (was für Dich wohl wurscht ist) und "Bauernsicher" (was schon eher interessant für unsern Einzylinder sein dürfte:-)
Ck45 geht wohl auch, aber da ist Gewindeschneiden eher mist, wenn er schon vergütet ist.
16MnCr5 ist übrigens ein Einsatzstahl, (EC80) und wohl für den Zweck mehr ein Notbehelf.
Was die Passung H8 angeht: Der Kugellagerinnenring hat einen Toleranzbereich (laut FAG-Handbuch) von -8µ bis 0 . Wenn Du die Achse auf h8 schleifst, hat sie zwischen 0 und -27µ . (Den Zink lassen wir mal weg) Das bedeutet, dass Du im ungünstigsten Fall ein knappes hunderstel Einpressüberdeckung hast! Du musst also Dein Toleranzfeld so legen, dass Du immer im minus bist, sonst brauchst Du für die Achsmontage eine Werkstattpresse, was bei einem Reifenwechsel unpraktisch sein kann
Ich würde f8 nehmen, das macht dann -16 bis -43µ. Oder mal eine gute Originalachse messen, ich hab nur grad keine da.
Gruss
Hans
Ich hab mal von einer Landmaschinen-rep.Firma einen Feinkornbaustahl bekommen, die Bezeichnung ist mir nicht bekannt. (vielleicht ist das eh schon 52/3?)
Diese Stähle sind hochfest, gut schweissbar (was für Dich wohl wurscht ist) und "Bauernsicher" (was schon eher interessant für unsern Einzylinder sein dürfte:-)
Ck45 geht wohl auch, aber da ist Gewindeschneiden eher mist, wenn er schon vergütet ist.
16MnCr5 ist übrigens ein Einsatzstahl, (EC80) und wohl für den Zweck mehr ein Notbehelf.
Was die Passung H8 angeht: Der Kugellagerinnenring hat einen Toleranzbereich (laut FAG-Handbuch) von -8µ bis 0 . Wenn Du die Achse auf h8 schleifst, hat sie zwischen 0 und -27µ . (Den Zink lassen wir mal weg) Das bedeutet, dass Du im ungünstigsten Fall ein knappes hunderstel Einpressüberdeckung hast! Du musst also Dein Toleranzfeld so legen, dass Du immer im minus bist, sonst brauchst Du für die Achsmontage eine Werkstattpresse, was bei einem Reifenwechsel unpraktisch sein kann

Ich würde f8 nehmen, das macht dann -16 bis -43µ. Oder mal eine gute Originalachse messen, ich hab nur grad keine da.
Gruss
Hans
Werkstoff und Belastung
Hallo,
St 52/3 ( S355J2G3) ist mit einem Re von 355N/mm 2 einfach zu knapp bemessen.
Da bei einem Anzugsmoment von ca 120Nm die Vorspannkraft der Achse ca 59KN beträgt, müßte bei einer Sicherheitszahl von 1,5 das Re mindestens 375N/mm 2 betragen.
Gruß Harald
St 52/3 ( S355J2G3) ist mit einem Re von 355N/mm 2 einfach zu knapp bemessen.
Da bei einem Anzugsmoment von ca 120Nm die Vorspannkraft der Achse ca 59KN beträgt, müßte bei einer Sicherheitszahl von 1,5 das Re mindestens 375N/mm 2 betragen.
Gruß Harald
- Hiha
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Moing Harald,
Bei diesen Zahlen ist aber eine 100%ige Sicherheit mit eingerechnet, oder? Der Japaner nimmt sicherlich keinen Schraubenstahl für die Achsen, eher was in richtung Gießkannenblech
Am Besten Du schaust, ob Du eine Stange 42CrMo4 bekommst, der ist üblicherweise auf 900N/mm² vorvergütet, und lässt sich noch auf bis zu 1400 fertigvergüten (was allerdings auf kosten der Dehnung geht) Wenn das nicht langt, dann musst Du auf Raumfahrtwerkstoffe wechseln ...
Gruss
Hans
Bei diesen Zahlen ist aber eine 100%ige Sicherheit mit eingerechnet, oder? Der Japaner nimmt sicherlich keinen Schraubenstahl für die Achsen, eher was in richtung Gießkannenblech

Am Besten Du schaust, ob Du eine Stange 42CrMo4 bekommst, der ist üblicherweise auf 900N/mm² vorvergütet, und lässt sich noch auf bis zu 1400 fertigvergüten (was allerdings auf kosten der Dehnung geht) Wenn das nicht langt, dann musst Du auf Raumfahrtwerkstoffe wechseln ...
Gruss
Hans
Hinterradsteckachse
Hallo,
Die Achse habe ich aus Titan 6242 gefertigt.
Gruß Harald
Die Achse habe ich aus Titan 6242 gefertigt.
Gruß Harald
- Jeanjean
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- sven
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Ja, aber man hat halt nicht immer das ideale Material in der benötigten Abmessung rumliegen. Das Mat. war ursprünglich auch für ein anderes Bauteil vorgesehen...Ti6242 hätt ich wohl eher nicht genommen, das ist ja eine warmfeste TitanAluminid-legierung.
Die ist ja eher für Triebwerksschaufeln und Auslassventile geeignet als für Hinterachsen. Na hoffentlich taucht das für den Zweck . TiAl6V4 wär halt die Legierung der Wahl.
Gruss
Hans
Gruß
Sven
Die "S" ist überhaupt die einzig wahre XT:
Da schüttelt's einen schon bevor der Motor läuft!
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- sven
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Neenee, geringere ungefederte Massen, besseres Arbeiten der Hinterradfederung, mehr Traktion am Hinterrad.Man, das kannst du doch nicht machen !
Viel zu leicht, zu wenig Gewicht auf's Hinterrad, keine Traktion mehr...
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