Hinterradsteckachse Werkstofffrage

In diesem Forum geht es um das Umbauen der XT (Gabel, Bremse, Tank, Sitzbank, ...)
Harald

Hinterradsteckachse Werkstofffrage

Beitragvon Harald » Sa Mai 14, 2005 22:15

Hallo,

Ich möchte mir für meine SR eine Steckachse fürs Hinterrad drehen. Da ich eine K&J Schwinge habe, kann ich nicht auf Original Yamaha Teile zurückgreifen.

Als Werkstoff wählte ich mal grob CK 45 oder 16MNCr5. Die Achse wird aus 20er Material gedreht, die Gewinde geschnitten. Die Achse wird zwischen Spitzen H8 geschliffen. Als Korrossionsschutz wird anschließend galvanisch verzinkt.

Gibts hier Erfahrungen zu diesem Thema ? Ist eine Wärmebehandlung nötig ?

Gruß Harald

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healer
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Beitragvon healer » Sa Mai 14, 2005 23:49

Hallo Harald,

Deine Frage kann ich Dir nicht beantworten, mich interessiert eher, was mit der K&J-Achse ist. Heckst Du da was aus, was Neugierige wissen wollen?
Gruss vom
healer

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ags
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Achsenwerkstoff

Beitragvon ags » So Mai 15, 2005 11:56

Hallo,
ich würde St52/3 empfehlen, da gibt der Hersteller mit seiner Werkstoffbezeichnung eine Aussage über die garantierte Materialbelastbarkeit, C45 ist ein Kohlenstoffstahl und 16Mn... ist ein Vergütungsstahl. Das ist der einfachste Weg, ohne DIN Normen zu wälzen und zu verstehen.

Gruß ags

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Hiha
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Beitragvon Hiha » Di Mai 17, 2005 8:50

Ich würd auch St52/3 nehmen, weil der recht zäh ist und aus dem von ags genannten Grund.
Ich hab mal von einer Landmaschinen-rep.Firma einen Feinkornbaustahl bekommen, die Bezeichnung ist mir nicht bekannt. (vielleicht ist das eh schon 52/3?)
Diese Stähle sind hochfest, gut schweissbar (was für Dich wohl wurscht ist) und "Bauernsicher" (was schon eher interessant für unsern Einzylinder sein dürfte:-)
Ck45 geht wohl auch, aber da ist Gewindeschneiden eher mist, wenn er schon vergütet ist.
16MnCr5 ist übrigens ein Einsatzstahl, (EC80) und wohl für den Zweck mehr ein Notbehelf.

Was die Passung H8 angeht: Der Kugellagerinnenring hat einen Toleranzbereich (laut FAG-Handbuch) von -8µ bis 0 . Wenn Du die Achse auf h8 schleifst, hat sie zwischen 0 und -27µ . (Den Zink lassen wir mal weg) Das bedeutet, dass Du im ungünstigsten Fall ein knappes hunderstel Einpressüberdeckung hast! Du musst also Dein Toleranzfeld so legen, dass Du immer im minus bist, sonst brauchst Du für die Achsmontage eine Werkstattpresse, was bei einem Reifenwechsel unpraktisch sein kann ;-)
Ich würde f8 nehmen, das macht dann -16 bis -43µ. Oder mal eine gute Originalachse messen, ich hab nur grad keine da.

Gruss
Hans

harald

Werkstoff und Belastung

Beitragvon harald » Di Mai 17, 2005 19:07

Hallo,

St 52/3 ( S355J2G3) ist mit einem Re von 355N/mm 2 einfach zu knapp bemessen.
Da bei einem Anzugsmoment von ca 120Nm die Vorspannkraft der Achse ca 59KN beträgt, müßte bei einer Sicherheitszahl von 1,5 das Re mindestens 375N/mm 2 betragen.

Gruß Harald

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Beitragvon Hiha » Mi Mai 18, 2005 7:11

Moing Harald,
Bei diesen Zahlen ist aber eine 100%ige Sicherheit mit eingerechnet, oder? Der Japaner nimmt sicherlich keinen Schraubenstahl für die Achsen, eher was in richtung Gießkannenblech ;-)
Am Besten Du schaust, ob Du eine Stange 42CrMo4 bekommst, der ist üblicherweise auf 900N/mm² vorvergütet, und lässt sich noch auf bis zu 1400 fertigvergüten (was allerdings auf kosten der Dehnung geht) Wenn das nicht langt, dann musst Du auf Raumfahrtwerkstoffe wechseln ...

Gruss
Hans

Harald

Werkstoff

Beitragvon Harald » Mi Mai 18, 2005 20:51

Hallo,
42CrMo4 wäre o.K.
Bei meinen Berechnungen wurde mit 1,5facher Sicherheit gerechnet.
Und tatsächlich, die originalen Steckachsen sind vergütet.

Gruß Harald

Harald

Hinterradsteckachse

Beitragvon Harald » Sa Mai 21, 2005 21:23

Hallo,

Die Achse habe ich aus Titan 6242 gefertigt.

Gruß Harald

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Jeanjean
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Beitragvon Jeanjean » So Mai 22, 2005 8:33

Man, das kannst du doch nicht machen !
Viel zu leicht, zu wenig Gewicht auf's Hinterrad, keine Traktion mehr...

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Beitragvon Hiha » So Mai 22, 2005 10:02

Ti6242 hätt ich wohl eher nicht genommen, das ist ja eine warmfeste TitanAluminid-legierung.
Die ist ja eher für Triebwerksschaufeln und Auslassventile geeignet als für Hinterachsen. Na hoffentlich taucht das für den Zweck . TiAl6V4 wär halt die Legierung der Wahl.

Gruss
Hans

Harald

Titan

Beitragvon Harald » So Mai 22, 2005 10:30

Hallo Hans,

Das TI 6242 soll aber eine noch höhere Festigkeit besitzen.
Warum hast du gegen die Verwendung dieses Werkstoffes als Steckachse Bedenken ?

Gruß Harald

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Beitragvon sven » So Mai 22, 2005 11:25

Ti6242 hätt ich wohl eher nicht genommen, das ist ja eine warmfeste TitanAluminid-legierung.
Die ist ja eher für Triebwerksschaufeln und Auslassventile geeignet als für Hinterachsen. Na hoffentlich taucht das für den Zweck . TiAl6V4 wär halt die Legierung der Wahl.

Gruss
Hans
Ja, aber man hat halt nicht immer das ideale Material in der benötigten Abmessung rumliegen. Das Mat. war ursprünglich auch für ein anderes Bauteil vorgesehen...
Gruß
Sven
Die "S" ist überhaupt die einzig wahre XT:
Da schüttelt's einen schon bevor der Motor läuft!

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Beitragvon sven » So Mai 22, 2005 11:27

Man, das kannst du doch nicht machen !
Viel zu leicht, zu wenig Gewicht auf's Hinterrad, keine Traktion mehr...
Neenee, geringere ungefederte Massen, besseres Arbeiten der Hinterradfederung, mehr Traktion am Hinterrad.
Die "S" ist überhaupt die einzig wahre XT:
Da schüttelt's einen schon bevor der Motor läuft!

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Beitragvon Harald » So Mai 22, 2005 12:10

Hallo,
Vielen Dank hier nochmal an Sven.
Aber ich denke die Achse müßte funktionieren.

Gruß Harald

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Hiha
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Beitragvon Hiha » Mo Mai 30, 2005 5:58

Hei Harald,
ob der 4262 geeignet ist konnte ich bisher nicht rausfinden, da ich keine Festigkeitsdaten gefunden hab.

Gruss
Hans

P.S. War ein paar Tage weg, deshalb die Verzögerung.


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