seit Jahren offener Motor - wie reinigen?

In diesem Forum soll es um die Reparatur unserer XT gehen
schnalzer
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seit Jahren offener Motor - wie reinigen?

Beitragvon schnalzer » Mo Feb 18, 2013 8:13

Moin,

so langsam habe ich alle Teile beisammen und wollte die Tage die Motorkomplettierung angehen.
Mein Problem ist nur, dass der Motor schon seit Jahren offen rumsteht und daher auch leider innen etwas Staub angesetzt hat. Der Block ist noch beisammen und da die Kurbeltriebsteile alle noch gut aussehen, wollte ich den auch nicht unbedingt trennen.
Mit Bremsenreiniger wollte ich nicht unbedingt rangehen, da dabei vielleicht Öl entfernt wird, wo es eigentlich bleiben soll (zB Lagerstellen).
Was würdet ihr tun? Ein bißchen mit Diesel die Gehäuse spülen? Oder einfach oberflächlich säubern und nach den ersten paar Kilometern das Öl wechseln?
Ich wollte eigentlich auch eine neue Ölpumpe erbauen, hab aber Angst, dass ich die mit altem Dreck aus dem Motor gleich wieder verschramme.

Schonmal danke für Tipps,
Schnalzer

caferacer
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Re: seit Jahren offener Motor - wie reinigen?

Beitragvon caferacer » Mo Feb 18, 2013 9:17

Servus,
ich hatte kürzlich einen ähnlichen Fall. Der TT Motor war beim Vorbesitzer des Zylinders beraubt worden und stand jahrelang ohne Schutz rum. Bei der Zerlegung fanden sich neben Schmutz und Kleingetier auch noch Sand und Kieselsteine im Inneren.
Keine Frage, daß hier natürlich komplett zerlegt, mit etlichem Bremsen- und Kaltreiniger durchgewaschen werden mußte. Diesel hätte wohl auch funktioniert.
Die Lager/Simmeringe/O-Ringe/Dichtungen habe ich, da sowieso hinüber, erneuert.

Also auch wenn es vielleicht in Deinem Falle oberflächlich gesehen, zunächst mal noch nicht so schlimm aussieht, würde ich den Motor komplett sezieren. Vielleicht kommt auch noch ein Schaden
zum Vorschein, welcher damals den Motor zum jahrelangen Stehen verurteilte.....Oft sind es nämlich
Kleinigkeiten, welche einen Motor relativ schnell wieder sterben lassen können und das wird dann in der Regel wesentlich teuerer.
Beispiele gefällig?
Defekter rechter Kurbelwellensimmering
oder
ausgelutschte Ölpumpensimmeringe
etc.
Das wolltest Du aber jetzt vermutlich nicht hören.

Gruß
Thomas
Thumpie R.I.P

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Re: seit Jahren offener Motor - wie reinigen?

Beitragvon vogesi » Fr Feb 22, 2013 11:28

tach

wenn du ihn eh auf der werkbank hast, bau ihn auseinander... die siris wechseln
ist dann eine der leichteren Übungen... alles zusammenstecken und hinterher was
anderes feststellen wäre ein größerer aufwand...

einen kompletten dichtsatz wirst du eh brauchen...

gas

markus

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Re: seit Jahren offener Motor - wie reinigen?

Beitragvon schnalzer » Fr Feb 22, 2013 17:44

Ach verdammt, ihr habt wohl recht. Ich hab eben mal mit einer richtig hellen Lampe das Teil durchleuchtet und war schon ziemlich erschrocken über den ganzen Dreck. Außerdem sahen div. Getriebezähne leicht angenagt aus, das sollte ich mir wohl mal genauer anschauen.
Wegen Mangel an passenden Abzieher: reicht es nur die rechte Hälfte abzuziehen und die KW im linken Lager zu lassen? Gibt es irgendwelche Lager, die ihr pauschal tauschen würdet? Kann ich das rechte KW-Lager weiterverwenden oder geht das durchs Abdrücken über die Wupper? SiRi- und Dichtungssatz, sowie alles außerhalb der Gehäusehalften hab ich sowieso schon in neu oder brauchbar auf Lager.
Dann werd ich mir morgen mal einen Abdrücker bauen...

Danke und Gruß!

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Re: seit Jahren offener Motor - wie reinigen?

Beitragvon rei97 » Fr Feb 22, 2013 17:55

Also:
Ein guter Entscheid.
Wenn irgendwas nötig ist, sag Bescheid.
Regards
Rei97
Zuletzt geändert von rei97 am So Feb 24, 2013 8:59, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: seit Jahren offener Motor - wie reinigen?

Beitragvon seefreedo » Fr Feb 22, 2013 19:05

Bitte den Anzeigenteil nutzen :mrgreen:

Ich weiß, es wird allmählich albern, zur Abwechslung:
Aso:
Bitte "l" ergänzen :D
Alles wird perfekt :supz:

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Re: seit Jahren offener Motor - wie reinigen?

Beitragvon Idefix » Fr Feb 22, 2013 23:39

Hallo Schnalzer,
Wegen Mangel an passenden Abzieher
den "Abdrücker" kannst Du so bauen, dass Du ihn für bei Seiten verwenden kannst. In rechter und linker Gehäusehälfte sind jeweils zwei 8er Gewinde eingelassen, in denen du deinen Abdrücker fixierst. Die Abstände sind leider nicht gleich. Wenn du aber dem Tipp zum Beispiel von rei97 folgst und auf eine Mittelschraube verzichtest, brauchst du in dem hinreichen dicken Block nur drei Bohrungen, um ihn auf beiden Seiten zu verwenden.
reicht es nur die rechte Hälfte abzuziehen und die KW im linken Lager zu lassen? Gibt es irgendwelche Lager, die ihr pauschal tauschen würdet? Kann ich das rechte KW-Lager weiterverwenden oder geht das durchs Abdrücken über die Wupper?
Die KW kann lim linken Lager bleiben, soweit du die KW samt Pleuel etc. nicht vermessen willst/musst. Grundsätzlich geht das rechte Lager durch das Drücken nicht kaputt. Normalerweise bleibt es in der rechten Gehäusehälfte (manchmal bleibt es dummerweise auf der KW), dann kann man es ganz gut testen. Den Siri links auf der KW kannst du gut ohne Ausbau der Welle tauschen.

Sehr gut hat mir der Tipp wiederum von rei geholfen, beim Einbau der Lager ins Gehäuse das Gehäuse auf rd. 140°C zu erwärmen (ich hab dem Backofen verwendet, sehr zur Freude meiner besseren Hälfte ;D ) und beim Einbau der KW in die Lager die Lagerinnenringe auf rd. 140°C zu erwärmen. Lager und Welle sind ohne Kraft in ihren jeweiligen Sitz 'gefluscht'.

Viel Erfolg
Hermann

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Re: seit Jahren offener Motor - wie reinigen?

Beitragvon schnalzer » So Feb 24, 2013 16:07

So,
Motor ist getrennt!
Gefunden habe ich einiges an Schlamm, ein rel. großes Steinchen und leider auch die Nase zur OT-Bestimmung :?
Was für ein Glück, dass die Lima auch eine Markierung hat. Ist zwar umständlicher, aber durch den größeren Radius auch genauer.
Die Verlustscheibe sieht aus wie neu, das und das KW-Lager blieb artig im Gehäuse, obwohl ich das sehr wahrscheinlich rausschmeissen werde. Das Einzige was mir noch ein ein bißchen Sorgen macht, ist das Getriebe, aber dazu mehr in einem anderen Thread.

Also,
nochmal besten Dank für die Tipps!

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Re: seit Jahren offener Motor - wie reinigen?

Beitragvon rei97 » So Feb 24, 2013 16:53

Also:
vergiss die Nase. Die braucht kein Mensch.
Das Steinchen war die Zerlegung wert...
Zum Getriebe hab ich was geschrieben.
Regards
Rei97

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Re: seit Jahren offener Motor - wie reinigen?

Beitragvon Mr. Polish » So Feb 24, 2013 18:31

...Die Verlustscheibe sieht aus wie neu, ...
Trotzdem draussen lassen :wink:
Gruß, Fabi
Es ist nicht alles Gold was glänzt;-)

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seit Jahren offener Motor - wie reinigen?

Beitragvon schnalzer » So Mär 17, 2013 0:21

Nabend,
ich hab vorhin die Gehäusehälften zusammengebaut und nun fiel mir beim Rekapitulieren ein, dass ich vergessen habe Dichtmittel auf den Kanal zu geben, der unter dem Kanal mit dem Trapezring sitzt. Wenn ich mich nicht irre, wird über diesen Kanal das Getriebe von der großen inneren Pumpe mit Öl versorgt.
Was meint ihr? Nochmal trennen und frisch dichten oder ein Ei drauf backen?
Gruß!

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Re: seit Jahren offener Motor - wie reinigen?

Beitragvon rei97 » So Mär 17, 2013 8:51

Also:
einfach testen obs dicht ist. Ölpumpe muß drin sein.
Pressluft links rein, rechts den Daumen drauf.
Wenns ein Druckgefühl gibt und im Gehäuse kein Pfeiffen aus der Entlüftung , dann ist der erste Test bestanden.
Der 2. Test ist mit etwas mehr Aufwand verbunden:
Dazu braucht es eine alte Ölleitung links. Das Metallteil auf ca 10cm absägen und das Teil um 180° verdreht an den Block bauen. 1m Schlauch und eine 50ml Fixe ohne Kolben oben hinhängen und mit Öl füllen. Erstmal wird etwas weglaufen, bis die Pumpe voll ist. Dann eine M6er Schraube mit Stoff drumrum zur Abdichtung in das Loch , wo das Rückschlagventil später drauf kommt.
Warten.
Wenn nach einem Tag nicht viel weggelaufen ist, wirst Du keinen wet sumper haben.
Regards
Rei97

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seit Jahren offener Motor - wie reinigen?

Beitragvon schnalzer » So Mär 17, 2013 10:56

Moin Helmut,
meinst du evtl. den Zulauf zur kleinen Pumpe? Den hab ich angepustet, der ist dicht. Ich mein den anderen Kanal ohne Dichtring, der rüber zum Kupplungshebel geht und die 2 Träufelbohrungen für die Zahnräder hat.
Gruß!

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Re: seit Jahren offener Motor - wie reinigen?

Beitragvon rei97 » So Mär 17, 2013 11:17

Also:
ok, der, den ich meinte ist der Wichtigere, da er zumindest Druck zum Kopf aufbauen muss. Der Andere ist da nicht so kritisch, weil die Scavengerpumpe mehr Volumen liefert und dadurch kleine Leckagen verkraftet. Hast Du überhaupt ein Dichtmittel im Block verbaut?
Wenn nicht, füll den Block mit Benzin und schau , ob er irgendwo suddelt.
Ich verwende für diese Stellen Dirko HT , was hauchdünn mit dem Finger aufgetragen wird. Da es sich sehr gut verstreichen lässt hab ich kaum Overflow (der sich später auch leicht wegrubbeln lässt) noch je einen suddelnden Motor ausgeliefert.
Regards
Rei97

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Re: seit Jahren offener Motor - wie reinigen?

Beitragvon schnalzer » So Mär 17, 2013 11:31

Ja, ich hab Curil genommen. Nur eben nicht an der Stelle. Ich wüsste halt nicht, wie ich diese Stelle Abdrücken könnte, da man nicht an diese 2 Träufelbohrungen rankommt.
Würdest du den Block nochmal trennen? Ist ja kein Hexenwerk, nur will ich das neue Kurbelwellenlager nicht gleich wieder vermacken.


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