Vom Motorschaden zu einem lächeln im Gesicht

In diesem Forum soll es um die Reparatur unserer XT gehen
Andy10
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Vom Motorschaden zu einem lächeln im Gesicht

Beitragvon Andy10 » Sa Mai 19, 2012 5:35

Liebe XT Gemeinde, das muss ich euch einfach erzählen. Seit ein paar tagen fahre ich nun meine restaurierte XT schön durch die Landschaft, habe spass daran, und irgendwie scheint mir sie hat auch spass daran.
Jetzt kommts:
Vorgestern meinte ich plötzlich ein leichtes schleifen oder rasseln beim fahren zu vernehmen. Ich habe sie zur seite gestellt, meinen Jet abgezogen und erstmal die Antriebskette begutachtet ob die ev zuviel durchhängt. Nein alles i0.
Ich hatte zu diesem zeitpunkt noch etwa 25 km bis nach hause.
Dann weiter, das geräusch wurde immer schlimmer. Grobes Rasseln, klopfen im Motorbereich, ich traute mich kaum mehr zu fahren. :eek: (Nacht).
Seltsam war nur, dass sie bei zunehmender Last weniger Geräusche machte. Zuhause angekommen mit einem sehr sehr unguten gefühl im Bauch. Kein ölverlust, von aussen alles gut.
Ich traute mich gar nich die xt richtig anzuschauen. Ich rechnete mit einer Motor/getrieberevision. Also hab ich dann endlich meinen Mut zusammen genommen und mal den Limadeckel weggenommen. Nanu? Alles gut, Schwungrad ohne spiel etc. Ok dachte ich, nimmste mal den kupplungsdeckel weg. Vielleicht ist dort ja der Hund begraben.
Als ich so am ölfi deckel kickstarthebel fussraste schraubte fiel mir einen bolzen von der Motoraufhängung auf. Der war lose!! Alle Bolzen lose, 2 Muttern verloren!!! Das wars!! :dance
He leute, ich meinte diese schrauben mit ziemlichem biss angezogen zu haben. Aber wie mann sieht, eine stampfende xt500 vibriert alles lose.
Ich habe die bolzen nun mit leichter schraubensicherung versehen und habe wieder spass daran wie früher.

Und die Moral von der Geschicht: Zweifle zuerst bei dir selbst, dann bei der Technik.

Schönes WE and happy XT
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rei97
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Re: Vom Motorschaden zu einem lächeln im Gesicht

Beitragvon rei97 » Sa Mai 19, 2012 12:28

Also.
ab jetzt solltest Du die oberste Verschraubung des Motors, besser die beiden auf den Rahmenöltank geschweissten Bleche im Auge behalten. Ein stark im Rahmen schüttelnder Motor kann nämlich zu Rissen an dieser blöden Stelle führen. Das ist zudem extrem eklig zu schweissen. Anfangen tut das dann mit Ölschwitzerei, dann tropft es , dann wirds ölnass. Hoffe, dass Dir das erspart bleibt.
Regards
Rei97

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Re: Vom Motorschaden zu einem lächeln im Gesicht

Beitragvon Andy10 » Sa Mai 19, 2012 19:04

Huch, Du machst mir Angst. :eek: Werde morgen sofort Tank demontieren und alles nachgucken.
Danke für die Info.

Gruss

Andy

heiligekuh79
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Re: Vom Motorschaden zu einem lächeln im Gesicht

Beitragvon heiligekuh79 » Sa Mai 19, 2012 20:18

Es ist unglaublich, was so ein alter Eintopf alles losvibrieren kann. Mir ist der Rahmen mal oberhalb der Motorhalterung gebrochen. Nach fast 4 Wochen Türkei-Rundreise auf teilweise sehr holperigen Piste im Osten habe ich mir nichts dabei gedacht, daß sie anfing zu vibrieren. Ich hatte das total abgenudelte Kettenkit im Verdacht und glaubte, daß sie die letzten 1500 km auch noch schaffen würde. 80 km vor der Fähre in die Heimat flog meinem Freund, der hinter mir fuhr, plötzlich das Öl um die Ohren. Ein anderes Mal ist mir bei 120 km/h auf der Autobahn die Schwingenmutter weggeflogen. Die Schwinge ist rausgerutscht und das Hinterrad hat blockiert. Ist aber gut gegangen. Mein Freund hat auf dem Weg zur Notrufsäule zufällig die Mutter gefunden und eingesteckt, allerdings wusste er nicht, daß es meine war. Ich bin kreuz und quer über die Autobahn geschlittert und habe den halben Reifen runterradiert. Den LKW- Fahrer, den ich gerade überholt habe, könnte ich heute noch küssen, weil er es irgendwie geschafft hat, mit nicht platt zu fahren. Wir waren beide so geschockt, daß wir uns die XT nicht mal genau angeschaut haben, weil wir dachten, der Motor hätte blockiert. Erst als mir vor Schock die Knie weich wurden und ich mich neben die XT gesetzt habe, ist mir aufgefallen, dass das Hinterrad schräg stand. Also wurde die XT per Abschleppwagen in die nächste Werkstatt gebracht. Der Inhaber meinte dann, daß er uns vor dem Wochenende leider nicht weiterhelfen könne. Die Mutter müsse er bestellen. Erst da fiel meinem Freund ein, daß er auf dem Weg zur Notrufsäule eine Mutter aufgeklaubt hatte. Schwein gehabt, aber seitdem habe ich 2 neue Freunde. Sie heißen Loctide und Drehmomentschlüssel.
Gruß
Regina

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Re: Vom Motorschaden zu einem lächeln im Gesicht

Beitragvon Andy10 » So Mai 20, 2012 6:37

Hallo Regina, Danke für Deinen aufschlussreichen Bericht.
Das sind ja geschichten-mann-o-mann!!! Ich glaube ich werde etwas mehr Zeit investieren und alles nochmals durchchecken und nachziehen. Mit Loctite natürlich. Aber ist die Schwingenmutter nicht sogar selbstsichernd? Die sollte es doch eigentlich gar nicht von selbst lösen, oder doch? Tja eben, wid du schreibst ist keine schraube sicher an der vibi-xt.

Danke euch und Gruss

Andy

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Re: Vom Motorschaden zu einem lächeln im Gesicht

Beitragvon Hiha » So Mai 20, 2012 6:50

Also ich kann wirklich nicht behaupten, dass die XT vibrationstechnisch besonders schraubenöffnend wäre. Motorbefestigungsschrauben haben sich bei meiner und anderen von mir beschraubten XTs noch nie losvibriert. Da gibts wirklich Schlimmere.

Gruß
Hans

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Re: Vom Motorschaden zu einem lächeln im Gesicht

Beitragvon heiligekuh79 » So Mai 20, 2012 7:26

ich hatte mir damals bei Yamaha eine neue Schwingenmutter bestellt, weil ich der alten nicht mehr getraut habe. Sie war sauteuer, wenn ich mich recht erinnere 28 DM, mit Feingewinde, aber ohne Selbstsicherung. Sah aus, wie eine ganz normale Mutter. Eigentlich bin ich eher zärtlich zu Gewinden, nach fest kommt los, aber an die XT gehe ich nur noch mit Loctite und Drehmomentschlüssel.
Gruß
Regina

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Re: Vom Motorschaden zu einem lächeln im Gesicht

Beitragvon ratzfatz » So Mai 20, 2012 8:39

Hallo miteinander

es muss nicht immer Loctite sein.
http://www.boellhoff.de/files/jpg1/Nord ... brief1.jpg
Dazu gibts auch noch eine Animation, die das Funktionsprinzip erklärt.
http://www.boellhoff.de/de/de/verbindun ... d-lock.php
ob der Platz an der Schwingenmutter noch ausreicht, könnt ich allerdings nicht sagen..

Grüsse

Achim

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Re: Vom Motorschaden zu einem lächeln im Gesicht

Beitragvon rei97 » So Mai 20, 2012 9:12

Also:
Ihr sprecht von Verliersicherungen.
Nicht im Traum tät ich dafür zusätzliche Setzspalte dieser tollen Patentlösung in Kauf nehmen.
Eine ganz normale selbstsichernde Mutter, Polystop oder Ganzmetallsicherungsmutter, tun das Ganze deutlich unspektakulärer.
Die einfachste Sicherung ist btw. ausreichende Vorspannkraft.
Da hat Yam allerdings gründlich verwachst.
M16er mit 10er Qualität kann bis zu 280Nm angezogen werden um in die Nähe der Streckgrenze zu kommen.
Der Zuganker wird jedoch gerademal zu einem Drittel ausgelastet. Das führt dann aufgrund Setzung im Betrieb viel schneller zum Verlust der Vorspannkraft als bei einer hochausgelasteten Verbindung.
Deshalb hilft nicht nur das Anziehen mit Momentenschlüssel, sondern regelmässige Kontrolle muss sein.
Regards
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Re: Vom Motorschaden zu einem lächeln im Gesicht

Beitragvon ratzfatz » So Mai 20, 2012 9:57

Hi miteinander

jo, nicht verlieren wär schon mal was... hab selber mal bei 120 (mit der SR) mit dem Stiefel die Schwingenachse wieder reingetreten weil die Mutter davongekullert war...

jo auch, dass man das nicht mit Nordlock machen muss... Die Mutter, die z.B. auf der Schwingenachse ist halt ein proprietäres Teil, das es nicht in x-Ausführungen zu kaufen gibt. Selbermachen heisst es dann wohl. Was auch geht... Bei den Motorhaltebolzen gibts genügend von der Stange...

Nordlock kenn ich aus Applikationen bei Radbefestigungen LKW und aus der Windkraft... dort zumindest teilweise sogar vorgeschrieben, weil es eben nicht möglich ist, "ständig/öfter" die Dremomente nachzukontrollieren > z.B. Offshore.

Was ich bei der Motorbefestigung nicht beurteilen kann (aber auch nicht wirklich glauben könnte), ist dass der Motor selbst im Rahmen durch die Vorspannkraft der Zuganker/Mutter Kombination (und somit auf die Halteelemente am Rahmen) an seinem Platz gehalten wird.... eine unterschiedliche Übertragung von Schwingungen, ausgehend vom Motor auf den Rahmen kann ich mir bei unterschiedlichen "Einklemmungszuständen" durchaus aber vorstellen... (siehe auch Hinweise zur Befestigungsreihenfolge dieser..)

Die "einfachste" Sicherung ist sicherlich eine ausreichende Vorspannkraft... dieser wirkt aber in unserer Anwendung ein wenig kalkulierbares Lastkollektiv entgegen, dazu noch im beschriebenen Arbeitspunkt des Zugankers... ein Nicht-Verlieren allein aus Vorspannkraft erscheint mir daher ehr theoretisch...
drum gilt aus meiner Sicht: entweder man kontrolliere öfter, dann gehts ohne "Verliermittelchen", oder nutze solche und kontrolliere weniger... wie oft man kontrollieren müsste, weiss man hinterher...

...mei, das waren aber lange Sätze

Aber nix für ungut und ich bin da evtl. nur ein gebranntes Kind... das Stückerl Sicherheit gönne ich mir persönlich gerne wenn möglich.

es grüßt der Achim

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Re: Vom Motorschaden zu einem lächeln im Gesicht

Beitragvon Hiha » Mo Mai 21, 2012 6:57

Meine Tipps:
Stoppmutter, Loctite 270, Gescheit anknallen, dann durchbohren, Splint rein, Sicherungsdraht und mit 6 kurzen Schweißnähten sichern... ;D

Gruß
Hans

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Re: Vom Motorschaden zu einem lächeln im Gesicht

Beitragvon rei97 » Mo Mai 21, 2012 7:57

Also.
oder nach dem Anknallen einfach zunieten. :mrgreen:
Regards
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Re: Vom Motorschaden zu einem lächeln im Gesicht

Beitragvon ratzfatz » Mo Mai 21, 2012 14:42

...oder ich lass den Fuß immer vor der Schwingenachsmutter.... :D

p.s. wünscht mir Glück, bin grad am Alutank ausbeulen... (ob das was wird...)

greez

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