Moin!
Auch mit vergnießgnadelten Einstellschrauben lassen sich Ventile immer noch prima einstellen, und zwar mit der Gradmethode. Datt geht so:
Ersma die Gewindesteigung ermitteln (Standardeinstellschrauben haben 1mm/Umdrehung, aber wer weiß schon, was der Vorbesitzer...) Dann die Einstellschraube bis auf das Ventil herunterdrehen (Ventilspiel = null). Nun wird wieder aufgedreht, und zwar um 36° (Einlass) und 54° (Auslass), wenn man ein Spiel von 0,1 respektive 0,15mm erzielen möchte. Wer andere Werte mag, soll sie sich selbst ausrechnen. Gut festhalten und kontern - fertig.
Ganz Penible mögen nun anmerken, dass das Spiel ja beim Kontern noch etwas größer wird und deshalb nicht mehr passt. Jungs (und Mädels): mit der Fühlerlehre wird's noch viel ungenauer. Und ausserdem müsst ihr es ja nicht so machen wie ich in meiner laienhaften Arroganz
Grüße!
B.
PS: Wer dann immer noch mit ständigem Ventileklappern zu tun hat, sollte sich mal anschauen, was seine/ihre Kipphebelwellen eigentlich so treiben, wenn sie im Dienst sind. Die verdrehen sich manchmal...
NACHTRAG: Soeben machte mich Rolf darauf aufmerksam, dass man den Winkel ja auch irgendwie messen müsse. Also noch was dazu... Notfalls (!!!) kann man den Winkel auch schätzen - einigermassen gutes Augenmaß vorausgesetzt ist diese Methode vermutlich immer noch genauer als die Fühlerlehre auf einem eingeschlagenen Ventilschaft. Genauer geht es aber, wenn man sich kleine Winkelschablonen bastelt, aus Blech oder aus Pappe. Die kann man dann beim Drehen am Schraubenschaft anlegen. Damit sollte es dann fast 100%ig werden
Wie das mit den Winkelschablonen geht, sollte jeder wissen (oder zumindest herausbekommen können) der im Matheunterricht vermittels Geodreieck schonmal einen Winkel gezeichnet hat. Drehpunkt ist dabei die Schraubenachse; man muss also am Ansetzpunkt eine entsprechend bemessene Kerbe einschneiden/-schlagen/-feilen/-stanzen/-sonstwassen.