Ran ans Getriebe - oder erst mal nur an die Kupplung...

In diesem Forum soll es um die Reparatur unserer XT gehen
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Martina
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Ran ans Getriebe - oder erst mal nur an die Kupplung...

Beitragvon Martina » Mo Okt 04, 2004 12:04

Zu Sylvester passierte folgendes: Ich fuhr mit meiner braven Alltags-XT Richtung Fete, mußte an einer Ampel halten und schaltete in den Leerlauf. Als es grün wurde, wollte ich losfahren, aber nix bewegte sich. Stattdessen gab es häßliche Geräusche aus dem Getriebe :cry: .
Ich versuchte verschiedene Gänge, es schien auch jeweils einzurasten, aber stets mit gleichem Ergebnis - nix rührte sich, fürchterliche Geräuschkulisse :cry: :cry: .
Wenn ich in den Leerlauf schaltete, waren die Geräusche weg, der Motor klang gesund und fröhlich (sollte er auch, schließlich war er erst etwa 5.000 km vorher vom Yamaha-Fritzen aufwendig überholt worden, inklusive Erneuerung eines angeknabberten Gangs).
Das war's dann erst mal. Das Mopped wurde per Transporter heimgeholt und steht seither vorwurfsvoll in meiner Garage :< .
Getriebeprobleme! Vielleicht eine verbogenen Schaltklaue :?: ? Aber wie passiert so was :?: :?: ?
Außerdem klingt das nach einem Haufen Arbeit!
Motor raus, alles zerlegen, nix beim Einbau vergessen, au weia :gruebel: .
Ich habe die Operation daher verschoben, so lange es ging, aber jetzt ist die Schönwetterzeit vorbei und mein Mopped für`s Grobe muß wieder laufen.
Derzeit läßt mein Geldbeutel eine weitere Visite beim Fachmann nicht zu, also muß ich wohl selber ran.
Habt Ihr ein paar tröstende Worte für mich?
Oder einen Tip?
Gibt es vielleicht einen Gesundbeter, der so was per Handauflegen reparieren kann :magic: ?
Oder einen Hoffnungsschimmer, wonach ohne Ausbau des Motors irgendwie von der Seite her, durch's Ohr oder so, das Getriebe ausgegraben werden könnte :onceldoc: ?

Hoffnungsvolle Grüße von


Martina
Zuletzt geändert von Martina am Mo Okt 11, 2004 17:11, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitragvon Mr. Polish » Mo Okt 04, 2004 12:19

Hi Martina,

so schlimm ist es nicht. Wenn Du schon mal den Zylinder und die Kupplung abgebaut hast ist es nur noch eine Kleinigkeit. Ich hab vor ein paar Monaten auch das Getriebe zerlegen müssen, weil die Schaltung nicht mehr so wollte wie ich. Was war passiert: Sicherungsring auf der Schaltwelle vergessen und irgendwie einen Stift aus der Schaltwelle rausgebrochen (so hab ich mir das erklärt :roll: ).
Solange alles Werkzeug* vorhanden ist solltest Du keine Probleme beim Zerlegen und Zusammenbauen haben.
*zusätzlich zum Rätschkasten, Schlüsselsatz, Drehmomentschlüssel etc. auch Schlagschrauber, Gehäusetrenner und Heissluftpistole, wobei ich auch vieles improvisiert habe :lol: .
Gruss und viel Erfolg, Fabi
Es ist nicht alles Gold was glänzt;-)

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@ Mr. Polish

Beitragvon Martina » Mo Okt 04, 2004 12:28

Eigentlich ist meine Garage ganz gut ausgerüstet. Nur einen Gehäusetrenner habe ich noch nicht. Da kann XTom mich wohl doch noch als Kundin gewinnen... :D

Grüße von

Martina

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Beitragvon xt77 » Mo Okt 04, 2004 12:41

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@ xt77

Beitragvon Martina » Mo Okt 04, 2004 17:51

Zentralmutter der Kupplung - hmm, keine Ahnung!
Aber mir gefällt jede Idee besonders gut, die kleine Arbeit statt große Arbeit verspricht. Also werde ich das mal nachsehen.
Aber erst am Wochenende, nach der Veterama.

Martina

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Beitragvon xtcie » Mo Okt 04, 2004 23:35

Hi Martina,

erstmal Öl ablassen, wenn Späne oder Metall in Ölwanne, dann trauriges Gesicht machen. Wenn Keine Metallstücke in Ölwanne, dann Finger auf die Sohle des Motorblockinnenraumes legen und etwas im Ölschlamm spielen. Jetzt Späne oder Teile (außer Kickeranschlagbrechstück) gefunden - Gesicht wie vor beschrieben.
Keine Fremdkörper - (erstmal) freudiges Lächeln

Vor dem möglichen Motorausbau muß Du ohnehin die Kupplung auseinanderbauen, weil sonst wird das so fummelig.
Also Kontaktbox auf - Schraube SW10 lösen, Alle Inbus vom großen Deckel lösen und beim Herunterhebeln des großen Deckels mit dem rechten Daumen die Kontaktwelle Richtung Kurbelwelle drücken. Bei Nichtbeachten mußt Du die Einstellmarkierung suchen, was aber eine beliebte Fehlerquelle für verschobene Zünzeitpunkte ist.

Bei Herunternehmen des großen Deckels wirst Du, solltest Du das Kontaktzahnrad mit im Deckel belassen haben, beim Blick auf die Anlaufseite des Zahnrades am Motorblock eine Anlaufscheibe in Abhängigkeit der verwendeten Ölviskosität heruntergleiten sehen. Das ist nun der Zeitpunkt, wo ich gerne ein großes Grinsesmiley zum Eintragen hätte, denn die Scheibe fällt genau unter die Kurbelwelle und Du mußt dann wieder mit den Fingern vom Ölwanneenbereich in den Innenraum des Kurbeltriebes.

Also die Scheibe ist wichtig, und die auferodierte Markierung auf dem Zündzahnrad.

Dann wie schon in vorangepostetem Beitrag beschrieben Kupplungskorb ausbauen. Wenn die Mutter fest und ordnungsgemäß sitzt, wirst Du auch die Kickerwelle ausbauen müssen. Dann achtgeben auf die Feder, kann mächtig Aua machen beim Zurückschnappen, wenn man das zu emotional erledigt.

Ich ginge mal davon aus, daß die Werkstattleute bei der Zentralmutter (SW26/27) den Sicherungslack entweder als altbachen erachtet haben und weggelassen oder auf die eingeölten Bauteile gegeben. Wenn das denn war.
Aber auseinanderbauen mußt Du die Kupplung ohnehin.

Ich tippe übrigens ebenfalls auf diese Art von Schaden.

Soweit mal für heute, melde mich mit anderen Neuigkeiten, an einem der beiden nächsten WE via Strompost.

Gruß Richtung Osten :D

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Hoffentlich ist es die Kupplung!

Beitragvon Martina » Di Okt 05, 2004 10:48

Hi xtcie!
Ich bin immer wieder davon beeindruckt, wie schön Du diesen ganzen technischen Kram beschreiben kannst :respekt: - da habe ich dann tatsächlich kurzfristig den Eindruck, alles verstanden zu haben.
Ob das wirklich so ist, wird am Wochenende natürlich sofort ausprobiert!
Danke vorab!

Grüße von

Martina

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Beitragvon xt77 » Di Okt 05, 2004 11:44

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Beitragvon XTom » So Okt 10, 2004 15:37

Hallo xt77,

dass Du niemals einen Gehäusetrenner von mir kaufen würdest, war mir schon klar. Aber soll ich Dir was sagen: Für Dich habe ich sie auch nicht gebaut. Die sind ehr für Leute, die nicht ein paar 20cm lange 30x30mm Vierkantrohre rumliegen haben und die auch nicht die Möglichkeit haben Gewindestangen oder -schrauben mal eben anzuspitzen.
Im Übrigen kannst Du Dir vielleicht vorstellen, dass das Lasern von Flachstahl, dass zusammenschweißen der Flachstähle, die zwei 8mm Gewindestangen und die 16mm Gewindestange, sowie das Abdrehen der 16mm Stange zu einer Spitze, die Muttern und das nachträgliche galvanisieren auch Geld kostet. Wenn ich dann irgendetwas zwischen 25,00 und 30,00 Euro dafür bekommen, kann man wohl kaum von einem Geschäft reden. Vielmehr tue ich das aus Überzeugung und um Leuten zu helfen, die keine komplette Maschinenhalle zur Verfügung haben, so wie Du.
:D :D :D
Ich bin außerdem davon überzeugt, dass Du auch auf Motoren treffen wirst, wo Dir das M8 Gewinde in der Mitte nicht reichen wird. Zu schwach!

Schöne Grüße aus Hamburg

XTom

@Martina: Im Moment habe ich keinen Gehäusetrenner fertig, aber einer ist für Dich sowieso schon reserviert ...
www.xt-500.de

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Beitragvon xt77 » Mo Okt 11, 2004 10:05

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Beitragvon Martina » Mo Okt 11, 2004 16:06

Am Sonntag Nachmittag habe ich mich tatsächlich über meine XT hergemacht und erst mal den Kupplungstipp probiert.
In der Ölwanne unter dem Getriebe habe ich (außer den üblichen unverdächtigen Dichtungsresten und wenigen Metallspänen) drei ungewöhnliche Badegäste gefunden: eine Unterlegscheibe, eine Art Metallhülse, deren geschlossene Seite nach innen gewölbt ist und die auf der anderen Seite in Gummi überzugehen scheint und noch ein komisches Gummistück.
Beim weiteren Graben in den Eingeweiden fand ich später rechts unterhalb des Kupplungskorbs noch zwei etwas größere, ziemlich dünne Scheiben.

Bild

Mir ist bisher nichts aufgefallen, was so richtig kaputt aussah. Auch die Zentralmutter auf der Kupplung saß ordentlich fest. Jetzt sieht die rechte Seite so aus:

Bild

Habt Ihr eine Ahnung, wo die ganzen Teile herstammen?
Sollte ich mich kupplungsmäßig jetzt über die linke Seite hermachen? Oder aufhören, auf eine einfache Lösung zu hoffen und doch das Getriebe zerlegen?

Grüße von

Martina, die hofft, daß zwei Bilder zu sehen sind.

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Beitragvon xt77 » Mo Okt 11, 2004 17:08

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Beitragvon Klaus » Mo Okt 11, 2004 17:40

Hallo, ...

Das Gummidingens sieht ein bisschen aus wie ein Teil des Ventiles das den Rücklauf des Öles in den Ölsumpf verhindern soll.

Einfach mal in den Kupplungsdeckel schauen ob die Kugel und der Rest noch drinsteckt.
Grüße Klaus

>> Ich fahre XT 500 weil mir vom BMW-Fahren immer schlecht wird <<
(Seit der Probefahrt auf einer F 800 GS, hat sich mein Magen allerdings beruhigt)

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Beitragvon Roger » Mo Okt 11, 2004 20:29

Hi Martina,
hoffe der Vergaser ist gut angekommen. Jetzt mal meine Vermutungen:
Achte bei den oberen Scheiben mal darauf, ob eine gewölbt ist. Wenn ja, dann gehört die unter die zentrale Kupplungsmutter. Und die andere obere Scheibe würde ich dann mal unter den inneren Kupplungskorb legen. Oder hast du diese beiden Scheiben nach der Demontage heraus genommen?
Unten links würde ich mal auf die Anlaufscheibe auf der Kickstarterwelle tippen. Aber so ohne Maße sind es wirklich nur Vermutungen.

Weiter fröhliches Suchen

Roger

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Beitragvon sven » Mo Okt 11, 2004 20:33

Die Scheibe in der unteren Reihe links neben dem Gummigedöns sieht schwer nach der von xtcie so treffend beschriebenen inneren Anlaufscheibe der Unterbrecherwelle aus. Apropos Gummigedöns: ist der Verschlußstopfen rechts in der Getriebeabtriebswelle noch drin? Kann das auf dem Bild nicht erkennen.
Gruß
Sven
Die "S" ist überhaupt die einzig wahre XT:
Da schüttelt's einen schon bevor der Motor läuft!


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