Standgas mit und ohne Choke

In diesem Forum soll es um die Reparatur unserer XT gehen
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steph
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Standgas mit und ohne Choke

Beitragvon steph » Mi Jun 20, 2012 21:00

Ich stehe vor folgendem Problem:
Die Gute springt mit Choke ganz manierlich an,
und ich lass ihn drin bis sie wirklich ordentlich warm ist (~80°C) ...
geb ich ihn dann während der Fahrt raus, rußt sie plötzlich ...
bleib ich stehen, geht's "plopp" und aus ...

Laienhaft zusammen gefasst:
mit Choke läuft's normal - aber ohne ist es plötzlich zu fett(??)

Der Vollständigkeit halber:
a) Sie stand schon sehr sehr lange (Jahre!)
b) Ich habe ihr den Leistungskrümmer von DreiBuchstabenMann spendiert (nicht wegen der Leistung, sondern wegen dem Tausch von modrigem Eisenrohr gegen blanken Edelstahl ...)

Was kann ich machen?
Meine Tochter ist bald im motorradfähigen Alter und hüpft schon vor Freude - und jetzt diese herbe Niederlage für den stolzen Papa (und sein treues Roß ...)

murmel
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Re: Standgas mit und ohne Choke

Beitragvon murmel » Mi Jun 20, 2012 22:11

hoi steph :!:

nur, damit das sicher ist: der chock ist eingeschaltet, wenn der kolben gezogen (d.h. das hebelchen gedrueckt) ist. nicht, dass du dem irrtum erliegst, andersrum sei es richtig.

es kann nicht sein, dass das gemisch ohne choke fetter ist, als mit.

bis 80grad musst du nicht mit choke fahren. fettes gemisch (schwarze kerze) ist schlecht fuer den oelfilm am zylinder. ein paar hundert meter reichen, bzw. wenns warm ist, auch nur zum starten und wieder rein.

:idea: murmel

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Re: Standgas mit und ohne Choke

Beitragvon Yaron » Mi Jun 20, 2012 23:54

Oder ist die Kleine zu Mager eingestellt?

Halt dass nur mit Choke das Verhältnis passt? :wink:

Und jap, Choke ist drin, wenn der Hebel UNTEN ist.

Gruß
Christian
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12V Power! Schon vom Werk aus... :-D

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Re: Standgas mit und ohne Choke

Beitragvon steph » Fr Jun 22, 2012 12:51

Danke schon mal Jungs!

Dass der Choke "drin" ist, wenn der Hebel unten ist, habe ich mir nach 24 Jahren schon fast gedacht :wink:

Meine laienhafte Frage war wahrscheinlich etwas unglücklich formuliert :oops:
Konkret möchte ich wissen:
1.) Ob das Gemisch beim Choke-Betrieb vielleicht einen anderen Weg nimmt als im Normalbetrieb - dann wäre vermutlich (! Laie!) eine verstopfte Düse die Ursache - also letztlich die lange Stehzeit schuld.

2.) Ob doch der DreiBuchstabenMann-Leistungskrümmer daran schuld sein könnte.

Was mach ich bei 1.) bzw. 2.) oder gibts ein 3.), 4.), ...

Ich bau auf Euch!
keep on kickin'

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Frank M
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Re: Standgas mit und ohne Choke

Beitragvon Frank M » Fr Jun 22, 2012 13:21

das Gemisch geht immer den gleichen Weg. Zum Starten wird das Gemisch nur zusätzlich über den Startkolben (Choke) etwas angefettet.

Nach langer Standzeit können Verharzungen die Düsen und Luftbohrungen zusetzen, dass sie ohne Choke fetter als mit läuft geht eigentlich nicht. Eine komplette Vergaserreinigung hilft oft.

Wie ist der Zustand deines Luftfilters? Zündkerze mal neu gemacht?

Ist der Krümmer am Anschluss Zylinderkopf und zum Topf richtig dicht? Wieviel dicker im Außendurchmesser ist der Krümmer aus dieser schwäbischen "Hochleistungs-Tuningschmiede" eigentlich?

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Re: Standgas mit und ohne Choke

Beitragvon PeJo » Fr Jun 22, 2012 14:01

"Hochleistungs-Tuningschmiede"
:lol: :lach: :happy:

Peter
... und immer locker durch die Hose atmen! :happy:

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Re: Standgas mit und ohne Choke

Beitragvon steph » Fr Jun 22, 2012 14:46

Hallo Frank (zufällig "verwandt" mit dem twowheelsfrank?)

Das DreiBuchstabenMann-Rohr misst 43mm (ähnelt also meinem ...)

das originale Akne-Rohr habe ich gleich dem Schrotthändler meines Vertrauens anvertraut - der wird's umgehend an den Hochofen seines Vertrauens weiter gegeben haben ...
Ich schätze Du weißt die Originalmaße auswendig.

Und nochmal an dieser Stelle: Ihr Jungs seid der Wahnsinn :gut:
ich rechnete mit einer Antwort in ein paar Wochen - wenn überhaupt
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Re: Standgas mit und ohne Choke

Beitragvon lemajor » Sa Jun 23, 2012 12:28

Hilft zwar jetzt nicht direkt weiter, trotzdem versteh´ich folgendes nicht (ist mir schön des Öfteren hier ins Auge gestochen):
Wenn ein Motorrad jahrelang gestanden hat, meistens dann auch Benzin nicht abgelassen etc., dann ist es doch wohl mehr als selbstverständlich, vor beabsichtigter Wiederinbetriebnahme den Vergaser abzubauen, zu zerlegen, zu reinigen und inspizieren! Ein Blick in die Schwimmerkammer ist da eindeutig zu wenig! Eine verstopfte LL-Düse sieht man mit freiem Auge nicht, und die verursacht immer Probleme.
Also runter mit dem Vergaser, mit leichter Pressluft alles durchblasen und schaun, ob die Luft auf der anderen Seite wieder raus kommt, bestensfalls rein ins Ultraschallbad!
Überprüfung der LL-Düse: Benzinschlauch 3mm schön gerade abschneiden, hinten beim Lufteinlass der Düse schön bündig ansetzen und dann mal reinblasen. So kann man prüfen, ob die Düsengänge sowohl der Luftzufuhr (Loch unten in der Schwimmerkammer mit einem Finger zuhalten) als auch der Benzinansaugung (Austrittslöchlein im Schieberausschnitt mit Finger zuhalten)frei sind.
Wenn das gemacht wird, gibt´s keine großen Start- und Standgasprobleme. Und ich spreche da aus jahrelanger Dellorto-Erfahrung (und die Dellortos haben große Serienabweichungen bei den Düsen und Bohrungen!).
Beitrag ist keinesfalls "besserwisserisch" gemeint!

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Re: Standgas mit und ohne Choke

Beitragvon steph » Sa Jun 23, 2012 22:57

Hallo Major!
Niemals würde ich solch profunde Tipps und Ratschläge als besserwisserisch bezeichnen :!:
Zu Deiner Beruhigung: Ich habe freilich den Vergaser ausgebaut; hab mir sogar vorsorglich einen neuen Vergaser-Dichtungssatz per ebay-shop zugelegt; aber ich habe weder Druckluft noch Ultraschall zu Hause :arrow: also habe ich eben händisch so gut's ging das Kleinzeugs geschrubbt...
Bevor ich das Ding nochmals blindlings zerlege, wollte ich die community fragen, wonach ich allenfalls suchen muss - ich bin nicht so der Vergaserzerleger.

Ich dank Dir auf alle Fälle!

P.S.: Was hältsts Du / haltet Ihr eigentlich von diesen Benzinzusätzen, die lt. Beschreibung Vergaser- und Einspritzsysteme reinigen, bzw. sauber halten?
Womöglich explodiert das Mädel am Stand ... aber die Düsen wären schlagartig sauber :lach:
keep on kickin'

lemajor

Re: Standgas mit und ohne Choke

Beitragvon lemajor » Sa Jun 23, 2012 23:18

Hi Steph!
Ja, hast Recht. Ich bin von mir ausgegangen und ich habe diese Dinge alle zu Hause. Von Vergaserreinigern, die man dem Benzin zusetzt, halte ich im Falle unserer Oldies gar nichts. Rausgeschmissenes Geld, schaden tut´s aber auch nicht.
Bau den Vergaser aus, nimm Schwimmerkammer herunter, Schwimmer und Schwimmernadel heraus, geh mit dem Verg. zur Tanke oder einer Werkstätte in deiner Nähe und blase dort in jedes Loch mal rein mit der Druckluftpistole (Vorsicht ist da nur geboten, wenn du einen SR-Vergaser mit Beschl.-Pumpe eingebaut hast).
Noch besser wär´s, wenn du vorher auch die Choke- und die Leerlaufdüse sowie Leerlaufluftschraube herausschraubst und gleich beaugapfelst.
Sollte eine der herausgeschraubten Düsen "zu" sein, zieh von einer feinen Drahtbürste (zB Zündkerzenbrüste) mit der Kombizange ein Drähtchen heraus und reinige damit vorsichtig die Düse; keine Stecknadel etc nehmen!
Sonst schick´den Vergaser zu mir - ich geb ihn in das Ultraschallbad.
LG Hannes

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Re: Standgas mit und ohne Choke

Beitragvon rei97 » So Jun 24, 2012 16:20

Also.
wer einen oder mehrere Youngtimer an Bord hat, kann entweder sein Gehalt zum Händler des geringsten Misstrauens tragen, ohne dabei eine preissenkende Infrastruktur aufzubauen, oder sich notwendiges Zeugs zulegen. Das ist btw. gar nicht so teuer. Ein Kompressor mit allen möglichen Zusatzteilen, bis hin zum Sandstrahlen kleiner Teile usw wird bei Selgros dzt für unter 100€ angeboten. Bei mir läuft so ein Teil seit 10 Jahren wie ein Uhrwerk.
Regards
Rei97

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Re: Standgas mit und ohne Choke

Beitragvon steph » Mo Jun 25, 2012 1:48

Ich seh schon Jungs,
Ihr wollt mir alle schonend beibringen, dass ich um einen Ausbau samt Druckluftreinigung nicht herumkommen werde;
Wenn der Patient schon mal geöffnet wird, dann erledige ich auch gleich den Rest.
Dazu auch gleich eine neue Frage: In welcher Reihenfolge geht man's am besten an?
(Steuerkette + Zündung + Ventilspiel + Standgas)
hab ich noch was vergessen?

thxs,
steph

Unwissenheit ist keine Schande, aber aus Sturheit die richtigen Leute nicht zu fragen, ist Dummheit.
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Re: Standgas mit und ohne Choke

Beitragvon lemajor » Mo Jun 25, 2012 10:35

Hi Steph!
Also ich würde empfehlen:

1. Zündung kontrollieren
1. Ventilspiel kontrollieren
2. Vergaser reinigen und Grundeinstellung vornehmen
4. Steuerkette kontrollieren

Und zwar deshalb die Reihenfolge:
Zündung zuerst, weil wenn die verstellt ist, dann läuft das Ding auch mit der besten Vergasereinstellung nicht ordentlich (Standgas usw).
Danach das Ventilspiel; wenn es zu groß ist, hörst du´s eh, weils tickert im Kopf, aber wenn´s zu klein ist oder gar nicht vorhanden ist, dann hörst du es nicht und riskiertst einen Motorschaden. Beim Einstellen der Ventile im Zweifelsfall immer etwas mehr Spiel geben. Je mehr der Motor km auf dem Buckel hat, desto weiniger oft brauchtst du das Ventilspiel kontrollieren, da hat sich der Ventilteller auf seinem Sitz schon eingehämmert und es passiert da nicht mehr viel.
Die Steuerkette kannste zu letzt kontrollieren; sie hat auf den Motorlauf, Standgas etc grundsätzlich keinen Einfluss.
Is nix XT-Spezifisches, gilbt für alle alten Viertakter!
LG Hannes

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Re: Standgas mit und ohne Choke

Beitragvon HorXT » Mo Jun 25, 2012 11:26

Hi Steph

wennst nicht weiterkommst - ich bin auch ausm Großraum Wien - meld Dich einfach...ich schau mir die XT gerne mal an....

Null sechs sieben sechs sechs acht null zehn sechs sechs...

Kick it
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Re: Standgas mit und ohne Choke

Beitragvon Frank M » Mo Jun 25, 2012 13:11

Die Steuerkette kannste zu letzt kontrollieren; sie hat auf den Motorlauf, Standgas etc grundsätzlich keinen Einfluss.
würd ich nicht unterschreiben wollen. Mit einer schlabberigen Steuerkette kann gerade der Leerlauf recht instabil werden.


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