Motoradfahrer in der öffentlichen Wahrnehmung

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boogieman
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Motoradfahrer in der öffentlichen Wahrnehmung

Beitragvon boogieman » Fr Sep 12, 2008 8:19

Link zu obengenannten Thema bei Spiegel.de:

http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,15 ... 96,00.html

Grüße, Boogie
kick, kick- broooom

knorri1
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Re: Motoradfahrer in der öffentlichen Wahrnehmung

Beitragvon knorri1 » Fr Sep 12, 2008 9:21

Tja, ist schon richtig, was die Herren da schreiben. Seit der Pfeiffer da das sagen hat, kotzt mich die "MOTORRAD" immer mehr an. Es ist kaum noch möglich, eine Seite zu finden, wo nicht "BMW" steht.

Manchmal hab ich den Eindruck, daß sich hier die Jungs austoben, die über die Playstation zum Motorrad gekommen sind. Und als die Pickel weg waren, duften sie von "Mopped" zu "Motorrad" wechseln, ohne den Schreibstil zu wechseln.........

Bei der MO ist die Qualität des ganzen Heftes zwar deutlich besser, aber hier sind mir oft zuviele "Lifestyle"-Fuzzies unterwegs.

Die Klassik-Hefte lese ich schon gerne, sofern ich die Beiträge von Herrn A. Illg überblättern kann.

Nitschke-Hefte wie "Tourenfahrer" oder "Motorradfahrer" hab ich lange nicht mehr in der Hand gehabt. Es gab mal ne Zeit, wo man beim rausnehmen der Zeitung aus dem Regal so in etwa die gefühlte Hälfte des Heftes in Form von Werbebeileger auf den Tankstellenboden gefallen ist.........kein Bock drauf, Danke.

Dann gibt es noch jede Menge Blätter, die die Welt echt nicht braucht, oder wo man beim Namen schon Ausschlag kriegt, wie z.B. "Ride on" oder "Drift" oder Mo-"BMW-Motorräder"........

Zugegeben, ich bin in Sachen Motorrad-Zeitungen ein echt schwerer Fall. Perfekt ist nichts, aber Preis-Leistungs-Verhältnis der "Motorrad-News" ist annehmbar.

Wie sieht es denn bei Euch aus. Was liegt bei Euch aufm Klo?.......



Knorri
Ein Leeeeeeben laaaaang......blau und weiss ein Leben laaaaaang......

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Re: Motoradfahrer in der öffentlichen Wahrnehmung

Beitragvon Dani » Fr Sep 12, 2008 11:34

Bei mir auf'm Klo hängt mein Diplomzeugnis :mrgreen: Brauch ich nicht, weil ich heute was ganz anderes mache.
Ich hab noch nie im Leben eine Motorradfachzeitschrift gekauft. Obwohl ich meinen Zweiradtraktor liebe und gerne bewege.
Genauso wenig wie ine Hifi-Fachzeitschrift, obwohl mir eine wohlklingende Stereoanlage sehr am Herzen liegt.
Ich hab mir auch noch nie das goldene Blatt gekauft, obwohl ich mal in meiner Jugend sehr schönen Sex mit einer echten Adligen hatte. Ich finde, viel vom "Fach"-Journalismus, der einem hierzulande am Kiosk angeboten wird, ist Vollmist. Z.B.: Zahlt der Sponsor gut, fällt der Test gut aus.

Aber, zu meiner Schande muß ich gestehen:Ich schreibe manchmal Artikel für eine Computer-Fachzeitschrift.
Aber nur, weil ich alt werde und das Geld brauche.
Wenn man keine Lust mehr auf eine Zeitschrift hat, kann man das Abo kündigen. So einfach ist das. Und wenn ich nur noch Sch.... bei meinem Chefredakteur abliefere, bekomme ich keinen Auftrag mehr. Hier regelt der Markt tatsächlich einiges.
Was mich aber erschreckt hat, war die Diskussion zu dem Artikel im Spiegel-online-Forum.
Die öffentliche Wahrnehmung des gemeinen Motorradfahrers scheint zu sein: Asoziales Monster, das mit Vorliebe die Straßenverkehrsordnung übertritt und reihenweise kleine Kinder überfährt.
zitter dröhn pump orgel

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Re: Motoradfahrer in der öffentlichen Wahrnehmung

Beitragvon GJF » Fr Sep 12, 2008 14:09

Hi,
mittlerweile kommt unser Maschinchen doch längst in den aus meiner Sicht sehr guten Oldtimerzeitungen immer wieder mal vor. Markt und Praxis les ich z.B. sehr gerne. Demnächst mit Artikel zum 30 jährigen der SR. Die neuen "Heizgeräte" kann ich eh nicht mehr auseinander halten wenn kein Firmenname draufsteht.
Grüsse aus dem total verregneten Düsseldorf.
Ralf
Am Grunde eines Problems sitzt immer ein Deutscher.
(Voltaire)

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Re: Motoradfahrer in der öffentlichen Wahrnehmung

Beitragvon sha » Fr Sep 12, 2008 14:19

Es ist ja auch viel spektakulärer über eine kleine Minderheit von "Verbrechern" zu berichten, als über die vielen, die sich anständig verhalten. Wen interessiert schon, dass jemand hinter einem Schulbus mit eingeschaltetem Warnblinker und durchgezogener Mittellinie stehen geblieben ist und gewartet hat. Interessanter ist der Raser, der dort mit 100Km/h an den Wartenden vorbei zieht, fast in 2 verbotswidrig ausscherende Autos reinkracht, um ein paar Zentimeter ein Kind verpasst und dann noch vor der Polizei flüchtet (schon selber gesehen). Das sind doch die Stories aus dem wahren Leben, die den Verfassern Geld bringen.
Solange aber die Presse das hervorhebt wird doch suggeriert, dass "Speed and Risk" die "Freiheit Motorrad" ist und es gibt genug Dumme, die das glauben und nachmachen. Soviel zur Verantwortung der Presse.
Mich würde ein Bericht über die Assietta, den Somelier, den Pappillon oder die ligurische Grenzkammstraße mehr interessieren.
Grüße Sebastian, XT500 Bj80 fast Original.

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Re: Motoradfahrer in der öffentlichen Wahrnehmung

Beitragvon UweD » Fr Sep 12, 2008 18:53

Respekt!!
Auch wenn ich die Artikel der "Nicht-Fach-Presse" über die Motorradfahrer grundsätzlich schon mal SEHR kritisch lese, muss ich hier nochmal sagen: RESPEKT. Ein sehr neutral geschriebener Artikel vom Spiegel, den ich so oder so (meist) sehr schätze. Es geht nicht gegen die Motorradfahrer generell, was ja schon mal eher selten ist. Es geht um die langsam abdriftenden Werte und Qualitäten der zur Vollgas-Postille verkommenden Blätter Motorrad und PS. Aber vielleicht der Versuch, sinkende Auflagenzahlen wieder reinzuholen? Eine RTLisierung einer DAMALS als Fachzeitschrift gestarteten Illustrierten?
Wir werden sehen, wie es weiter geht. Oder eben auch nicht.
ICH lese auch lieber Motorrad Classic und Klassik Motorrad.
So, das musste mal gesagt werden.
Schönes Wochenende derweil
Uwe

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Re: Motoradfahrer in der öffentlichen Wahrnehmung

Beitragvon Feuerstuhl » Fr Sep 12, 2008 22:08

Tja, die Welt an sich ist eben NICHT logisch.

Fahren Zehntausende zum Motorradgottestdienst, stehen am Straßenrand Rentner und KLeinkinder und winken...

Kommt man mit ner Unfallverletzung ins KH, tun die Ärzte so, als ob potentielle Suizidfälle eingeliefert würden.

Jedes mittlere Auto in D. schafft fast 200 km/h.

In manchen Motorradforen (nicht in diesem!) treiben sich Leute rum, dass man sich nur wundern kann, wie die je nen Fragebogen richtig ausfüllen konnten.

BILD: "Jetzt rasen sie wieder!" (Regelmäßige Horror-Schlagzeile im Frühling, wenn es mal nix über Paris Hilton oder Kindermörder gibt...

Usw usw...

Feuerstuhl
Bazinga!

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Re: Motoradfahrer in der öffentlichen Wahrnehmung

Beitragvon Wühlmaus » Sa Sep 13, 2008 18:29

Bei mir liegt folgendes auf´m Klo :D

Motorrad Classic

Klassik Motorrad

Oldtimer Markt

Oldtimer Praxis

Historischer Kraftverkehr

isch glaub das wars :D

Gruß Wolfgang :wink:

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Re: Motoradfahrer in der öffentlichen Wahrnehmung

Beitragvon Frank M » Sa Sep 13, 2008 19:40

...und zeitweilig ein eigentümlich schwerer Duft. :unknown:

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Re: Motoradfahrer in der öffentlichen Wahrnehmung

Beitragvon dcm » So Sep 14, 2008 15:45

Moin z'amme,
Es geht um die langsam abdriftenden Werte und Qualitäten der zur Vollgas-Postille verkommenden Blätter Motorrad und PS. Aber vielleicht der Versuch, sinkende Auflagenzahlen wieder reinzuholen? Eine RTLisierung einer DAMALS als Fachzeitschrift gestarteten Illustrierten?
Wir werden sehen, wie es weiter geht. Oder eben auch nicht.
Um da auch mal meine 0,02 Eurowonzen los zu werden - ich für meinen Teil kaufe und lese die "Motorrad" noch immer einigermassen regelmäßig und das überwiegend mit Genuss. Das fällt mir denn auch leicht, da ich den emotionalen Faktor der Raserfraktion durchaus nachvollziehen kann. Und das, obwohl ich mich selber eher zu den Zweidrittelmix-Fahrern zähle.

Moppedfahren ist doch -wie die diversen anderen Fortbewegungsarten auch- ein höchst emotionales Ding, bei dem jeder seine eigenen Präferenzen hat: Der eine schaut lieber ein bisschen mehr in der Natur herum (und übersieht den abbiegenden Traktor mit Hänger), der Nächste beschallt am gernsten komplette Häuserblocks und der Übernächste feuert halt gerne über die Bahn. So what?
Wenn ich mich recht erinnere, haben die Treiber diverser Vierräder auch schon auf die Mütze bekommen, die unmotorisierten Zweiradtreiber kamen auch schon böse weg und nun sind halt seit einigen Jahren die Motorradfahrer wieder dran.

Und davon abgesehen: Hey Leute - Motorradfahren war doch schon immer a bisserl was für die gesellschaftlich nicht unendlich aufgefressenen Menschen. Warum sollte uns (die uns das Brennervorurteil doch gar nicht betrifft) davon angesprochen fühlen... :?:


Viele Grüße aus Stuttgart,
dcm
der als umweltsau ölnebel, feinstaub und lärmbelastung macht. das reicht. ;)
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Re: Motoradfahrer in der öffentlichen Wahrnehmung

Beitragvon Stollentroll » Mo Sep 15, 2008 15:48

Hmmm,

Also ich habe mir noch nie eine Mopedzeitschrift gekauft. Ab und an las ich mal eine irgendwo...

Seit der Tourenfahrer von mir wollte dass ich einem Reisebericht Bilder beigebe auf denen ich fahrend (Zitat "Fahrdynamik") zu sehen sei obwohl sie wussten dass ich alleine unterwegs war lese ich Zeitschriften nochmal kritischer.

Da wird irgendwas produziert und verkauft, das hat mit Realität nix zu tun und soll es auch gar nicht. Hauptsache das Zeug hat Absatz.
Wer denen dann auch noch irgendetwas glaubt oder sich beeinflussen lässt...na denn Gute Nacht. ABer wieso sollten sich Motorradzeitschriften auch von anderen Massenmedien unterscheiden???

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Re: Motoradfahrer in der öffentlichen Wahrnehmung

Beitragvon tr7 » Di Sep 16, 2008 8:33

also bei mir aufm klo liegt oft nicht mal klopapier ... *würg!*
ich kauf mir keine mopedzeitschriften mehr, hab da selten was drin gefunden, das mich interessiert. die neueste kiste, die ich je besessen hab, war bj 80 und als ich sie gekauft hab auch schon 15 jahre alt. ansonsten steh ich eher auf engländer und verramschte ratten, aber da findeste ja in den hochglanzheften eh nix zu. ... und die ganzen neuen, überzüchteten boliden interessieren mich nicht wirklich.

aber stimmt schon, die öffentliche wahrnehmung is schon mies. bin vor jahren mal im ort fast in ein auto reingerauscht (mit 40), das quer über der strasse stand, weil der opa am steuer es nicht geschafft hat, schneller als mit schrittempo auf einen leeren aldiparkplatz einzuparken. als ich die kiste dann wieder aufgehoben hab musste ich mir von einem trupp rentner anhören, was für ein rücksichtsloser raser ich bin.

aber gut, irgendwo kann man das schon vertsehen. ich wohn am main, zw odenwald und spessart, 2 super mopedgebieten. am wochenede hab ich mir die fahrerei da schon lang abgewöhnt, da kommen dann die ganzen irren aus dem rhein-main-gebiet mit ihren plastikraketen und führen sich auf wie die agostinis für arme - auch in den ortschaften.
resultat: 3 der schönsten strecken sind für mopedfahrer schon dicht.

schönen dank auch!

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Re: Motoradfahrer in der öffentlichen Wahrnehmung

Beitragvon Die Durchgeknallte » Mi Sep 24, 2008 21:03

Interessante Sache das...

Ich wohne jetzt seit ca. 6 Jahren in Holland, hier haben Motorradfahrer ein ganz anderes Image.

Zum ersten fällt mir auf: bleib ich in D irgendwo an einer Tankstelle stehen, wo auch andere Mopedfahrer stehen, ergibt sich beinahe zwangsläufig ein Gespräch - in NL wird dein Moped höchstens von fern beäugt ( und Du ). Reden ist nicht, es sei denn, derjenige fährt das gleiche Moped... das "wir-gegen-den-Rest-der-Welt-Gefühl" existiert hier nicht echt.

Hier wird ein Moped vom Grossteil der Nicht-Motorradfahrer eher als ein Luxus angesehen und irgendwie weniger auf die Person und Persönlichkeit des Fahrers rückgeschlossen.

Vielleicht hilft natürlich auch das Tempolimit von 120 und die drakonischen Geldstrafen, die verhängt werden... Rasen kostet echt Geld und ist nicht so einfach, bei dem Verkehr...

An sich schön, nicht automatisch ver(vor)urteilt zu werden, aber der Preis ist hoch: Du kannst mit Deinem Moped liegenbleiben und 5 Motorradfahrer rauschen an Dir vorbei, ohne auch nur zu gucken.

Jedes Ding hat 2 Seiten...


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