Steuerzeiten

In diesem Forum soll es um die Reparatur unserer XT gehen
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SpokeQ
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Steuerzeiten

Beitragvon SpokeQ » Fr Mär 19, 2004 9:33

Moin XT ler
Habe da mal ne peinliche :oops: Frage.Hatte meinen Motor zerlegt :onceldoc: Kopf überarbeitet :wall: ,neue Ventile mit Federn, zweite Übermass Kolben ,schleifen lassen usw.Sie hört sich ganz gut an :musik: ,springt gut an :smilingplanet: , aber kommt im 5. Gang nur auf 5ooo bis 5500 Umdrehungen :schaf: Die Ritzel sind Standart bestückt.Einen breiten tomaselli lenker habe ich auch.Nach 30min Vollast auf der Autobahn ,geht die Öltemperatur auf 110 Grad :flamingdev: ( ist das zu heiß?) Ich dachte wenn alles neu ist , geht sie sogar im 5. Gang bis in den roten Bereich. :yau: .Nun meine Frage: könnte es sein das die Steuerzeiten nicht stimmen?
Wie würde sich der Motor verhalten, wenn die Nockenwelle um ein Zahn ( früh oder spät) verstellt wäre? In allen anderen Gängen kommt sie bis in den roten Bereich. Ich kenne mich mit der Leistung einer XT nicht so gut aus, da ich sie gekauft habe und nicht wußte wieviel sie gelaufen hat.Also habe ich sie schleifen lassen.Könnte ich die Nockensteuerzeiten überprüfen ohne alles wieder zu zerlegen??? wenn nicht, muß ich dann wieder Fuß und Kopfdichtung ersetzen wenn ich nach der Nockenwelle schaue???
Oder meint ihr sie würde fast gar nicht laufen wenn die Steuerzeiten nicht genau stimmen.
Mein Tacho geht auch nicht.Kann also noch nicht mal sagen was sie so läuft.

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Hiha
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Beitragvon Hiha » Fr Mär 19, 2004 10:23

Klingt aber recht normal, besonders mit dem breiten Lenker. Wenn Du einen zahn falsch liegen würdest, ging sie wohl nicht so gut...Vielleicht geht sie mit einem kleineren Ritzel schneller?
Die Steuerzeiten kannst Du entweder mit 2 Messuhren überprüfen, da müssen beide Ventile im Auspuff-OT ungefähr gleich weit offen sein, oder mit 1 Messuhr und einer guten Gradscheibe, da muss bei 0,0mm Ventilspiel das sich schliessende Einlassventil bei 48-55° nach dem unteren Totpunkt auf 1mm Hub befinden. Wenns zu früh schliesst, ist wohl was faul, bei zu spät ebenfalls, dann kanns aber auch eine verschlissene Steuerkette sein. Soweit ich mich erinnern kann, ging meine aufrecht sitzend auch nur bis 5500.


Gruss
Hans

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Beitragvon XTdirk » Fr Mär 19, 2004 11:05

hi, hier auf der seite gibt es unter XTECHNIK einen Speed Rechner.

der spukt bei original übersetzung und 5500 upm
eine geschwindigkeit von 124 km/h im 5. gang aus.
bischen wenig aber falls du mit 27 ps ansaugstutzen
und evtl. mit zubehör auspuff fährst, kommt das ungefähr hin.

meine hat den 34 ps stutzen und 230er hauptdüse (der rest ist original) und dreht bei vmax
(140km/h) so ca. 6250 upm also knapp vor dem roten bereich.

zu den steuerzeiten kann ich dir leider nichts sagen,
ich habe gelesen daß beim zusammenbau 2 markierungen auf den zahnrädern fluchten sollen.

XTdirk
herzlichst

XTdirk

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Beitragvon Mr. Polish » Fr Mär 19, 2004 11:13

Ich halte das auch für ganz normal! Allerdings, wenn Dein Motor ganz frisch gemacht ist, würde ich Dir evtl. zu einer Einfahrphase raten, sonst hast Du nicht so lange Freude an den neuen Teilen :roll:
Was die Steuerzeiten angeht gibt es einen einfachen Test: wenn Du im Leerlauf Vollgas gibst :twisted: und es dann einen hör- und spürbaren Schlag gibt :box: , weil Dein Kolben und Dein Einlassventil sich gerade getroffen haben :bia: , die Kompression im A.... ist, dann war die Steuerkette um 1-2 Zähne versetzt auf dem Ritzel :lol:
Leider ist dieser Test mit einigen Kosten verbunden :cry: , so dass ich ihn nicht uneingeschränkt empfehlen kann :bindagegen:
Gruss, Fabi
Es ist nicht alles Gold was glänzt;-)

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Beitragvon xtcie » Fr Mär 19, 2004 17:03

Hi SpokeQ,

ich faß es nicht, Du hast den Motor aber nicht etwa ohne Einfahrzeit über die Autobahn gejagt??
Ein überholter Motor ist freilich nicht so schnell, weil die Reibung der nicht-eingefahrenen Teile doch bremst.
Bei wirklich teuren und leistungstarken Motorumbauten fahr ich 6000km ein, Yamaha empfahl eine lastabhängige Einfahrzeit von 500km bei Überholungen.
Ich wollte eigentlich einen Umbaubeitrag schreiben, aber nun muß ich mich doch erstmal setzen - Du hast mit der Aktion 30Tkm Laufleistung in den Bach gekippt. Das nächste Mal richtig einfahren, dann dreht sie nach 10Tkm auch wieder ordentlich rauf,

Gruß ein geschockter T.C.

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Beitragvon SpokeQ » Fr Mär 19, 2004 21:03

Ich habe sie 1000km eingefahren

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Beitragvon sven » Fr Mär 19, 2004 23:41

Das ist schon mehr als genug.
Die 5500 im 5. sind auch nicht soo schlecht, da würd ich mir um die Steuerzeiten keine Sorgen machen. Die lauten: AÖ76°vUT, AS36°nOT, EÖ44°vOT, ES68°nUT, leider ohne Angabe des zugehörigen Ventilhubs, aber das weiß wahrscheinlich der Hiha. Bei eingebautem Motor läßt sich das aber nur schlecht prüfen.
Gruß
Sven

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Beitragvon Hiha » Mo Mär 22, 2004 13:47

@xtcie
Die Enfahrdiskussion hatten wir schon irgendwann mal, aber ich wiederhol mich halt dann: IMHO kann man nur die Kolbenringe bzw die Zylinderwand auf selbige einfahren, alles andere unterliegt bei Wälzlagermotoren ab der ersten Sekunde dem Verschleiss. Bei hartverchromten Ringen wie sie an der XT zumindest am oberen Kompressionsring und den ölabstreifern verbaut sind, dauert das so ca. 250km. Dann ist eingelaufen.
Mich würde interessieren, was man in 600km alles einfahren soll?! Und wie dieser Einfahrvorgang bei Dir dann aussieht? Auch was die Bildung von Triboschichten geht, ist das wesentlich schneller erledigt.

Gruss
Hans

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Beitragvon sven » Mo Mär 22, 2004 22:12

600 würden ja grad noch gehen, aber 6000???
Da ist ein guter Motor ja schon längst wieder fertig! :D
Zuletzt geändert von sven am Di Mär 23, 2004 20:16, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitragvon xtcie » Di Mär 23, 2004 4:05

Die 6000 sind noch Einfahrwerte von leistungssgesteigerten Triumph Motoren T140 und ich habe dies für die 650er XT-Umbauten übernommen. Gab ja früher keine Erfahrungen und bei 90er Hub und 95er Bohrung mit diesem Kurzhemdkolben hatte ich einmal gut 3/100 Einbauspiel. Mittlerweile ziehe ich 4/100 vor. Für die Sonderbau-NiCaSil-Laufbuchsen habe ich keine Werte, weil ich das ja fremdanfertigen lasse. Auch die Nockenwellen haben weniger Ausbrüche im Randbereich gehabt, wobei ich bemerken möchte, daß ich auch bei Original-Nocken nur die Baumuster ab ´84 verwendet habe. Ansonsten Yoshimura.

edit:Es ist mir bekannt, daß 83 und 84 die gleichen Baureihen waren, aber Yamaha hat ´83 noch alte Halde-Motoren verbaut mit der alten Ölleitung, der anders gehärteten Nockenwelle und der alten Kipphebel.edit Ende

Ja und das sieht dann in etwa so aus: 1000km sehr sachte ohne Kanaldeckel und irgendwelche Gasspielereien, Bis zum 2500er Ölwechsel mal gelegentlich 3/4 Gas. Ölwechsel mit 0-W40 wie vorher. Dann weitere 3000 Km wie gehabt aber auch mal Vollgas gegen Ende der Km-Periode.
Ölwechsel mit Zusatz S6000 (früher Slick50 verwendet)nochmal 500km den Teflonüberzug, Öl aber drin lassen und ab 6000km kann man dann recht gefahrlos auf die Bahn gehen.

Die 3/100 waren aber immer ein Risiko, allerdings hat so ein Motor auch weit über 70.000km incl. Rennbetrieb gehalten, zumindest der Kolben.

Bei einem Motor habe ich einen Feuersteg, das spart u.a. die Zyl.-kopf-Dichtung und wenn nach 50.000km dann nochmal die Ventile eingeschliffen werden, kann auch der restliche Verschleiß noch begutachtet werden an den Hebeln und die Hülsenmuttern kontrolliert.

Ein weiterer Einfahrpunkt mag noch das Gleitlager im Pleuel sein, aber das dürfte mit den regulären 500km getan sein. Und es hebt ja nun auch schon zwei Kolben lang.

Es waren hauptsächlich die geringen Einbauspiele und die Kurzhemdkolben, die mich die Erfahrungen eines befreundeten Triumph-Händlers übernehmen ließen. Durch den 90er Hub kann ich leider keine Langhemden fahren. Ich hoffe, mal soweit alles erläutert zu haben.

Gruß T.C.
Zuletzt geändert von xtcie am Di Mär 23, 2004 22:56, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitragvon sven » Di Mär 23, 2004 20:26

Hallo T.C.
das hört sich ja alles sehr interessant an, was du da schreibst, aber mir ist nicht ganz klar, wann du vom Bonnie Motor sprichst und wann vom XT.
So oder so, 3/100 Laufspiel sind schon recht knapp!
Gruß
Sven

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Beitragvon motorang » Mi Apr 14, 2004 12:31

@SpokeQ

Du kannst den Zylinderkopfdeckel abheben und die Stellung des Nockenwellen-Zahnrades überprüfen. Geht mit etwas Fummelei am eingebauten Motor. Lichtmaschinendeckel ab und Rotor auf Verbrennungs-OT stellen (wie beim Ventile einstellen). Dann müssen die Körnermarkierungen am NW-Zahnrad mit der Gehäusekante fluchten.
Ein Zahn Verheberei macht nicht rasend viel an Unterschied aus. Habe das mal in Richtung "früh" gemacht.
Dann die Dichtfläche sauber machen und mit Motorsilikon wieder drauf den Deckel. Bei abgenommenem Tank kommt man da überall gut dazu, und Dichtungen müssen auch nocht getauscht werden.

Siehe http://motorang.com/motorrad/sr_tips.htm#steuerkette

Cheers
motorang 8)
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