Rostumwandler?

In diesem Forum soll es um die Reparatur unserer XT gehen
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steph
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Rostumwandler?

Beitragvon steph » Mi Jan 03, 2007 13:32

Bei Umbau-Tanks für Harleys wird als Rostschutz innen ein sog. Rostumwandler verwendet;
wer von Euch kennt sich in Chemie so gut aus, dass er mir sagen kann, ob das überhaupt funktioniert, bzw. ob das bei heissen Auspuffrohren denn auch verwendet werden kann. :?:
(Harley-Stahltanks haben viel mit Benzin zu tun, aber wenig mit Hitze...)

tschü aus Wien,
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Mr. Polish
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Beitragvon Mr. Polish » Mi Jan 03, 2007 15:10

Rostumwandler ist verdünnte Phosphorsäure, die reagiert mit dem Eisenoxid (Rost) und bildet eine Phosphatschicht, welche eine weitere Oxidation des Eisens verhindert. Funktioniert bestens, allerdings nicht an Teilen die sehr heiss werden :roll: .
Gruss, Fabi
Es ist nicht alles Gold was glänzt;-)

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Beitragvon motorang » Mi Jan 03, 2007 16:32

Oder Tanninsäure (Tannox, Brunox).

Das Zeug wandelt zwar um - über kurz oder lang zieht das Material drunter wieder Feuchtigkeit und rostet wenn mans nicht wiederum überlackiert.

An Auspüffen ... ausprobieren. Das Tannox (Markenname) macht schön schwarz, am Enddämpfer der MZ eines Kollegen hält das.

Gryße!
Andreas, der motorang
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dcm
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Beitragvon dcm » Do Jan 04, 2007 2:43

Moin,

der Metallklugscheixer meldet sich das zweite Mal zu Worte (<- beim ersten Mal ist eben der Browser verreckt *argl*)

Rostumwandler sind i.d.R. einigermassen alchemistische Gemische auf Phosphorsäurebasis, wie Fabi das schon angemerkt hat. Je nach Brauer sind da noch nennenswerte Mengen Salzsäure [1] oder Salpetersäure [2] drin. Während ersteres ein mittelgroßer Mist ist, geht zweiteres noch besser. Natürlich hüten die Hersteller ihre Rezepturen wie ihren Augapfel, so dass für dich als Kunden nur "Glaube" zählt und zahlt.

Einigen wir uns also darauf, dass nur die Phosphorsäure ebbes sinnvolles anstellt und machen wir sogleich die Einschränkung, dass derlei Phosphatschichten alles andere als dicht oder gar dick [3] sind.

Das Thema wäre um haaresbreite für mich aktuell geworden, als dass meine 80er XT IIRC eigentlich einen Stahltank haben sollte - in einem solchen Fall hätte ich wohl im Tank eine Rost"umwandlung" mit direkt (!) anschließender Versiegelung durchgeführt. Dabei wäre die Rost"umwandlung" nur der Vollständigkeit halber durchgeführt worden, den Effekt (nämlich Rostfreiheit im Tank) bringt die Versiegelung.
Blöderweise ist mein Tank jedoch aus Alu. ;)

Phosphatieren bringt deswegen nix bei hitzebeaufschlagten Teilen, weil die Schicht aus schützendem Phosphatkomplex nur wenige Nanometer (<<0,001 µm) dick ist. Bei tanninsäurehaltigen Lösungen (wie z.b. Fertan) wird versucht, den losen, kaum haftenden Rost direkt in einen dichten, stabilen und gut haftenden Komplex zu überführen. Die Geister scheiden sich sich da meisterhaft, ob und wie gut das funkioniert.

Meine unmasgebliche Meinung: Wenn schon Restaurieren, dann richtig. Und dann bitte auch Versiegeln. Womit man dabei vorarbeit ist (fast) wurschd.


Footers:
[1] HCl, um den Rost zu lösen, anstatt ihn "umzuwandeln", was nämlich gar nicht geht. Problem: Durch HCl wird der Stahl aktiviert, so dass er kurzfristig besonders schnell rostet. Darum muss das Zeug i.d.R. fix neutralisiert oder ausgespült werden - natürlich mit dem Problem, es aus den Spalten heraus zu bekommen.
[2] HNO_3 bildet mit Eisen einen recht stabilen Komplex, der allerdings auch nur sehr dünn (wenige Nanometer) ist. Also auch nix für dauerhafte Rostvorsorge.
[3] Solcherleiartige Schichten wurden von mir in der letzten Dekade immer mal wieder untersucht, es war keine einzige dichte dabei. Wer sich für das Thema interessiert, möge mir vertrauensvoll eine PN schicken, dann lass' ich da nochmal was detailliertes zum Download raus...


grüsse,
dcm
bei unklarheiten oder verständnisproblemen einfach fragen. bis dahin bin ich auch wieder nüchtern - versprochen :D
auf der flucht


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