Kolbenringe zu groß - geht trotzdem ?

In diesem Forum soll es um die Reparatur unserer XT gehen
XTschrauber

Kolbenringe zu groß - geht trotzdem ?

Beitragvon XTschrauber » Fr Apr 08, 2005 23:11

Hallo,
ich habe meiner alten XT, Bj 85 einen neuen Kolben gegönnt (2. Übermass) weil sie nach 47tkm deutliche Leistungseinbußen zeigte und das Kolbengeklapper auch schon ziemlich nervig war.

Ich habe den Zylinder zum Schleifen bei einer Yamaha Vertragswerkstatt abgegeben und auch alle Original-Teile dort gekauft.
Beim Zusammenbauen des Motors stellte ich fest, dass die Kolbenringe zu groß waren. Im Umfang waren alle Ringe ca. 1,5 mm zu groß.
Im Werkstattbuch (Bucheli) steht, dass man zu geringes Stoßspiel der Kolbenringe durch Feilen korrigieren kann, also habe ich die Ringe auf ein Stoßspiel von 0,3 mm heruntergefeilt und alles zusammengebaut. Der Motor lief auch und hörte sich wieder gesund an.
Leider hat die XT auch nach ca. 100 km noch gequalmt wie ein alter Diesel! Die Kompression war mit ca. 5 Bar für einen gerade überholten Motor auch nicht berauschend. Übers Kerzenloch habe ich Druckluft auf den Zylinder gegeben (OT, beide Ventile geschlossen, Kolben über Mutter an der Lichtmaschine festgehalten) um rauszubekommen wo's undicht ist.
Aus dem Auslassventil hat es so gewaltig 'rausgepfiffen (ist übrigens auch durch die Werkstatt erneuert und eingeschliffen worden!), dass ich keine Rückschlüsse über die Dichtigkeit der Kolbenringe ziehen konnte.
Ich vermute inzwischen, dass die Kolbenringe für eine größeres Übermass waren.
Ist es zulässig die Ringe so weit abzufeilen (1,5 mm) oder kommt daher mein hoher Ölverbrauch?
Inzwischen ist wieder alles demontiert und ich habe vor, zuerst den mangelnden Ventilsitz vom Auslassventil durch Fräsen korrigieren zu lassen.
Aber was ist mit den Kolbenringen?
:?:

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steamhammer
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Beitragvon steamhammer » Sa Apr 09, 2005 9:44

Moin Schrauber,

so ein Ding hatte ich auch mal vor einigen Jahren.

Spann' mal die Kolbenringe - erst den einen, dann den anderen- ohne Kolben in die Buchse, an verschiedenen Stellen, und halte die Buchse gegen's Licht. Wenn's zwischen Ringen und Buchse durchleuchtet, liegt dort der Hase im Pfeffer. Parallel würde ich in einer anderen Werkstatt, bzw. beim Motoreninstandsetzer die Buchse ausmessen lassen.

Bei mir waren es damals Zubehör-Ringe, die aus einem Rohr geschnitten waren. Wurden die vorgespannt, waren sie nicht mehr rund...... :?

Und achte darauf, daß die Kennzeichnung auf den Ringen Richtung Zylinderkopf zeigt. Wenn nicht, hast Du eine 499 cm³ Ölpumpe.

Gruß...............Steffen

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sven
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Beitragvon sven » Sa Apr 09, 2005 10:14

Hallo Schrauber!
Tolle Werkstatt, die du da gefunden hast...
Naja, jedenfalls, was die Kobenringe angeht, die waren mit Sicherheit für ein größeres Übermaß. Das Stoßspiel mit der Feile anpassen ist schon o.k., aber wenn's um anderthalb Zehntel fehlt, das ist dann schon 'n bißchen viel... Da würd' ich mir lieber passende Ringe besorgen.
5 bar sind echt zu wenig, und das mit dem Auslaßventil ist natürlich auch Mist, aber das Qualmen, das kommt oft von einem gebrochenen Ölabstreifer-Spannring, da bricht beim Montieren gern eines der umgelegten Enden ab, dann hat er keine Spannung mehr. Mußt du aber ausbauen, um das zu sehen!
Gruß
Sven
Die "S" ist überhaupt die einzig wahre XT:
Da schüttelt's einen schon bevor der Motor läuft!


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