Dichtung Ölpumpendeckel

In diesem Forum soll es um die Reparatur unserer XT gehen
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Dichtung Ölpumpendeckel

Beitragvon XTClaus » Di Apr 05, 2005 21:17

Moin,

leider kann ich im Buchelli nichts über eine (eventuelle?) Dichtung des Deckels hinter dem Ölpumpenrad finden...Kommt da eine Dichtung hin oder irgendeine Dichtmasse?

Gruß
Claus
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Beitragvon xtcie » Di Apr 05, 2005 21:28

Abend Claus,

die Eaton-pumpe wird ohne jegliche Dichtung zusammengebaut. Sie dichtet über die Gehäuseflächen, deshalb auch der etwas zeitaufwendigere Einbau.
Dichtmasse würde zu einem Gehäuseverzug und außerdem zu einem Materialaufbau und somit zu einem Rotorspiel führen.

Wenn Du die Pumpe zusammenbaust, darf kein Öl auf den Dichtflächen der Rotorgehäuse sein - aus den Gründe des Verzuges. Die Eaton ist das "genaueste" Teil an einer XT!

Die einzige Dichtung die eingebaut wird, befindet sich sozusagen auf der Rückseite unter dem mit vier Schrauben befestigten Deckel und ist diese Papierdichtung, die aussieht wie ein Stanzabfall.
Diesen Deckel hab ich, nachdem ich die Kreuzschlitzschrauben an dieser Stelle immer rausbohren mußte, mit Innensechskantschrauben befestigt, die Köpfe hindern nicht.
Bei allen Schrauben Sicherungslack nicht vergessen!
Bei der Eaton auf die Pfeile und die Einbaurichtung/Blickrichtung achten!

Gruß T.C.

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Beitragvon XTClaus » Di Apr 05, 2005 22:13

Danke für die umfassende Antwort. Die Stanzabfalldichtung habe ich bereits entdeckt und gekauft...dass allerdings der Deckel ohne Dichtung auskommt war mir neu...genauso wie der Name der Pumpe: die EATON....Yeahhh!


Gruß
Claus
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Beitragvon sven » Mi Apr 06, 2005 0:18

Hallo Claus!
Die alten Modelle (weiß aber nicht genau bis wann) hatten überhaupt keine Papierdichtungen. Ob der Einbau viel Sinn macht, laß ich mal dahingestellt, die Spülpumpe kriegt halt dadurch etwas mehr Axialspiel als ohne. Ist aber nicht so dramatisch, die Ölpumpe hat eh recht grobe Toleranzen, so genau geht's da nicht!
Was du machen kannst, ist die Pumpe mit wenig Dichtungsmasse zusammenbauen (verziehen kann sich da nix, aber du willst ja nicht den ganzen Kleister innen in der Pumpe haben), bloß solltest du keine allzu großen Hoffnungen hegen, dadurch den Öldruck steigern zu können.
Die Lage der Markierungen auf den Rotoren ist im Prinzip völlig egal, da die Dinger keine ausgezeichnete Einbaulage haben, sie sollen dir bloß helfen, die Rotoren nach der Zerlegung wieder so zusammenbauen zu können, wie sie vorher waren, sich also aufeinander eingelaufen haben. Daß die Ausrichtung der Markierungen zweier zusammengehörender Rotoren zueinander sinnlos ist, dürfte wohl klar sein.
Gruß
Sven
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Es war einmal anno 1976...

Beitragvon xtcie » Mi Apr 06, 2005 17:44

hier die Zeichnung aus dem Werkstatthandbuch für die Ausführung C.
Sollte die Dichtung später tatsächlich kurzzeitig "wegingenieurt" worden sein, kam sie wieder, offenbar mit guten Grund.
Die Dichtung hat keinen Einfluß auf das Seitenspiel der Rotoren.

Claus: Die jämmerlich aussehende Hülse Nr.4 wird gerne vergessen beim Gehäusezusammenbau. Denk dran...
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Ölpumpendichtung.jpg
Zuletzt geändert von xtcie am Mi Apr 06, 2005 19:17, insgesamt 1-mal geändert.

Gast

Zusammenbau Ölpumpe und Funktionsweise

Beitragvon Gast » Mi Apr 06, 2005 19:09

Hallo Sven, hallo Claus, sowie alle, die den Buchelli nicht haben.

Funktionsweise der Pumpe:
Die Pumpe fördert das Öl durch Veränderung des Kammervolumens bei Kreisbewegung - soweit klar.
Die Rotormaße sind nicht ungenau gearbeitet und haben auch keinesfalls Spiel, das über das nötige Maß des Ölfilms hinausgeht. Das Rotorspiel ist so bemessen, daß die Ölviskosität 20W40 im Normalbetrieb einen ausreichenden Druck aufbaut. Wäre es geringer, würde bei hoher Drehzahl der Ölfilm reißen. Außerdem ist Luft im Öl und der eigentliche Feind der Eatonpumpe ist, sauberes Öl vorausgesetzt, die Kavitation. Das ist, wenn Lufteinschlüsse durch die Fördergeschwindigkeit Metallmaterial herauslösen.

Bei der Rotorspielbetrachtung den Konstruktionsstand 1975 und damaliges Mineralöleigenschaften nicht vergessen.

Die Seitenflächen der Rotoren sind ein bestimmtes Maß rau. Das ist, damit der Ölfilm in den Riefen sitzend einen Gleitfilm erzeugen kann. So ähnlich wie bei einer Zylinderwandung. Im Formel-1-Bereich wird der Bereich Ölfilmgleitflächen mit fast übertriebener Forschung durch Laser bewerkstelligt. In die Gleichmäßigkeit der Rauheit setzen die Fahrzeugbauer richtig Zeit, Elan und Geld. Ist also alles nicht so aus der Luft gegriffen mit der Wichtigkeit.
Wären die Rotoren beispielsweise hochglanzverchromt, würde die Pumpe recht bald fressen.
Wenn Dichtungsmasse auf die Dichtflächen eingebaut wird, erhöht sich das Seitenspiel der Rotoren auf ein Maß, daß der Ölfilm neben seiner Gleiterfordernis auch seiner Dichtfunktion nicht mehr nachkommen kann. Soll heißen, der Öldruck haut nach der Seite ab. Das sind nur 1000stel Millimeter, aber das kann wichtig sein.

So, Claus jetzt zum Zusammenbau, so wie ich es machen würde:
Vorab möchte ich noch schreiben, daß das Ölpumpenantriebszahnrad Nr.1 später auf der Welle jede Menge Spiel hat. Das ist so original. Das gehört so.

Wenn Du auf der sicheren Seite sein möchtest, wechsle die Wellendichtringe Bauteilnummer 5. Bitte Einbaulage der Dichtlippe beachten.


Zuerst den Außenrotor der großen Pumpe 11 mit viel Öl in das waagerecht liegende Gehäuse einsetzen. Merk Dir die Position der Markierung.

Jetzt am besten in einem Ölbad arbeiten, so richtig mit den Händen und den Bauteilen im Öl baden. So richtig rumdreckeln und ölen!
Mit der rechten Hand die 12 halten, mit der linken Hand einen Mitnehmerstift 13 einsetzen und danach den Innenrotor der 11
aufschieben.
Dann das Gehäuseteil 9 unter leichtem drehen der Welle über die Welle schieben. Die Drehbewegung ist, damit die Dichtlippe beim Einspuren nicht beschädigt wird.
Dann den zweiten Mitnehmerstift einschieben und die beiden Führungsstifte 10 einführen. Die werden durch das in den Löchern befindliche Öl wieder etwas herausgedrückt, hat so etwas stoßdämpfermäßiges.
Dann die Rotoren der Pumpe 8 einsetzen und die Baugruppe aus dem Ölbad nehmen und mit der rechten Hand so halten, daß die kleine Ölpumpe oben ist. Die Dichtfläche trockenputzen mit Toilettenpapier, weil das nicht fusselt. Den Deckel 6 unter Drehbewegung (wieder zum Schutz des nun zweiten Wellendichtrings) über die Welle schieben und in die Führungsstifte einspuren. Die neueren Pumpen haben von insgesamt fünf Schrauben zwei Halteschrauben die man leicht anlegen kann, so daß die Dichtfläche schließt, ansonsten halt festhalten.

Jetzt mit der linken Hand das abgeflachte Wellenende, also das wo das Zahnrad draufkommt, halten (Sonst zerlegt sich die Angelegenheit wieder) und das Öl aus den Kammern wiederauslaufen lassen. Nach ein oder zwei Minuten kannst Du die Dichtfläche säubern und den kleinen Rotor in den großen, der schon im Motorblock sitzt, markierungsbeachtend einführen. Jetzt die Schrauben Nr 7 einsetzen und leicht anlegen. So mit Gefühl... also nur so, daß die Pumpe zusammen ist.

Unter leichtem Hin und herdrehen (so ein Viertel Umdrehung oder so) der Pumpenwelle die Schrauben in der richtigen Reihenfolge und nicht unbedingt mit dem vollen Drehmomentwert
anziehen. Nach fest kommt lose, dran denken.
In der Pumpe ist noch genügend Öl, daß man beim Zusammenbau ein wenig bewegen darf.

Als nächstes den Motorblock umdrehen und von der Rückseite her, also da wo die Papierdichtung sitzt, mit Öl füllen. Welle mit der Hand drehen - das pumpt und ölt und matscht dann etwas. Du kannst aber bei der Drehbewegung erfühlen, ob die Pumpe ordentlich tut. (jedenfalls nach 5 oder 6 Motorenöffnungen kannst du es)
Die Wellenbewegung soll ein Verkanten verhindern.

Dann Dichtungsfläche säubern mit Aceton o.ä. und Dichtung und Deckel montieren.

Das Öl aus den jeweils offenen Kammern läuft bei Wenden des Motorblockes aus allen Öffnungen wieder raus. Ich sag dir, Ölpumpendreckelwerkeln ist der wahrgewordene Kindertraum im Erwachsenenalter.
Nach Bedarf das Antriebszahnrad montieren, aber bitte die Scheiben 2 und 3 weder vergesen noch vertauschen. Sicherungsring zweimal auf vorschriftsmäßigen Sitz kontrollieren. Neuen Sicheringsring verwenden. Der ist nämlich sehr wichtig.

Zahnrad hat viel Spiel, das ist so und ist kein Verschleiß.

(Vielleicht mache ich mir wirklich immer zu viel Arbeit bei der Ölpumpe, aber ich habs bisher noch nicht bereut. )
Mein Öl ist 0W40 Vollsynth, zusätzlich SX6000.
Manchnmal platzt bei sehr hohen Drehzahlen ein Zylinder, aber die Ölpumpe hält. :D


Ja nun, ich hoffe, daß dieses vorliegende Elektronen-Machwerk sowohl Dir als auch dem ein oder anderen hilfreich sein kann.

Gruß T.C.
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Ölpumpenzusammenbau.jpg

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In ehrwürdiger Verbeugung

Beitragvon atisgrub » Mi Apr 06, 2005 20:45

Oh mein Gott war das gut !!! :respekt: :flehan:
I'm from Austria und fahre XT

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Re: Zusammenbau Ölpumpe und Funktionsweise

Beitragvon sven » Mi Apr 06, 2005 23:48

Die Rotormaße sind nicht ungenau gearbeitet und haben auch keinesfalls Spiel, das über das nötige Maß des Ölfilms hinausgeht.
Natürlich haben sie das, und zwar um trotz der fertigungsbedingten Toleranzen sicherzustellen, daß die Pumpe im Betrieb nicht klemmt.
Yamaha gibt ein (radiales) Rotorspiel von 0,07 - 0,12 an, sprich fünf Hundertstel Toleranz! Wenn das das "genaueste" Bauteil im Motor wäre, dann gute Nacht!
... die Kavitation. Das ist, wenn Lufteinschlüsse durch die Fördergeschwindigkeit Metallmaterial herauslösen.
Sorry, aber das ist Blödsainn. Kavitation hat mit Luftblasen im Öl rein gar nichts zu tun, sondern bezeichnet den Effekt, daß in Unterdruckzonen das Öl kurzzeitig siedet und danach schlagartig kondensiert, was hohe Drücke und damit Materialausbrüche verursacht (-en kann).
...Die Seitenflächen der Rotoren sind ein bestimmtes Maß rau. Das ist, damit der Ölfilm in den Riefen sitzend einen Gleitfilm erzeugen kann. So ähnlich wie bei einer Zylinderwandung. ...
Wären die Rotoren beispielsweise hochglanzverchromt, würde die Pumpe recht bald fressen.
Die Seitenflächen sind so glatt, wie man sie halt mit vertretbarem Aufwand (Schleifen) eben noch herstellen kann.
Wären die Rotoren auf Hochglanz poliert, würde die Pumpe haargenauso funktionieren und genausolang halten wie die Serienteile, aber da es keinen Vorteil bringt, macht man es halt nicht. Mit "Ölfilmhaftung" hat das überhaupt nichts zu tun, da ist immer genug Öl (es kann ja nicht weg), und die Rauigkeit der Zylinderbohrung ist eine ganz andere Sache, da ist man ja drauf angewiesen, daß das Öl dran haften bleibt, was bei der Pumpe nicht der Fall ist. Treffender wäre der Vergleich mit Gleitlagern, und die werden tunlichst nicht "rau" gefertigt.
Wenn Dichtungsmasse auf die Dichtflächen eingebaut wird, erhöht sich das Seitenspiel der Rotoren auf ein Maß, daß der Ölfilm neben seiner Gleiterfordernis auch seiner Dichtfunktion nicht mehr nachkommen kann. Soll heißen, der Öldruck haut nach der Seite ab. Das sind nur 1000stel Millimeter, aber das kann wichtig sein.
Oh Mann! Die Rotoren haben im Neuzustand axial schon fünf Hundertstel Luft, die theoretische Vergrößerung dieses Spaltmaßes um die Dichtmasse macht da absolut nichts aus. Wer will, kann ja das Pumpengehäuse weiter runterplanen und die ganze Geschichte auf 1/100 Einbauspiel bringen, bloß erhöht das den Öldruch nachher auch nicht recht (geht aber auch nix kaputt von!). Wesentlich mehr macht da die Dichtung zwischen dem Pumpengehäuse und dem Motorblock aus (ca. 3/100).
Vorab möchte ich noch schreiben, daß das Ölpumpenantriebszahnrad Nr.1 später auf der Welle jede Menge Spiel hat. Das ist so original. Das gehört so.
Genau. Sieht furchtbar aus und fühlt sich furchtbar an, ist aber normal.
...
....
(Vielleicht mache ich mir wirklich immer zu viel Arbeit bei der Ölpumpe, aber ich habs bisher noch nicht bereut. )
Könnte man so sagen, ja...

Gruß
Sven

P.S.: Die Dichtung hinten am Verschlußdeckel der Ölgalerie, die gab's bei jedem Baujahr. Daß die auf das Axialspiel der Rotoren im Pumpengehäuse keinen Einfluß haben kann, ist ja klar. Ich meinte die Dichtung zwischen dem Gehäuse der Speisepumpe (Bauteil 9 in der Zeichnung) und der zugehörigen Planfläche am Kurbelgehäuse...
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Beitragvon xtcie » Do Apr 07, 2005 10:11

Morgen Sven,

ob Deine Sichtweise zur Funktion der Ölpumpe zutreffender ist als meine, läßt sich doch ganz einfach ausprobieren: Muß man nur den aufbauenden Öldruck bei verschiedenen Ölviskositäten und gleicher Öltemperatur messen, in einem Diagramm einzeichnen und anschließend bei einem Kasten Bier eine Analyse machen.
Da hast Du sicherlich die besseren Möglichkeiten als ich.
Oder wir geben die Aufgabe an die 3Musketiere und deren Pauker ab.

Was Deine Betrachtung zu Kavitationsschäden anbelangt, wundert mich dann aber, daß an Wasserturbinen zur Energieerzeugung an Leitschaufeln und Rotorkammern genau der Effekt ab einer bestimmten Wassergeschwindigkeit ebenfalls auftritt.

Daß die Ölpumpe neuerdings noch zusätzlich gedichtet ist, war aber bis 84 (neuester eigener Motor) nicht der Fall.
Frage an die Leute mit den microfichs: Sind die Ölpumpen bzw. die Ersatzteilnummern der beiden Dichtungsvarianten die selben?


Dann verchrom mal Deine Ölpumpe und fahr sie ohne Gleitfilm,

schönen Gruß zur herstellgenauigkeitsbedingten gute Nacht.

T.C.

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Beitragvon sven » Do Apr 07, 2005 17:36

Was Deine Betrachtung zu Kavitationsschäden anbelangt, wundert mich dann aber, daß an Wasserturbinen zur Energieerzeugung an Leitschaufeln und Rotorkammern genau der Effekt ab einer bestimmten Wassergeschwindigkeit ebenfalls auftritt. ...
Wieso wundert dich das? Kavitation tritt halt auch mit Wasser auf (wie du schon sagtest, an Turbinenschaufeln, aber auch an Schiffsschrauben...).
Sie wird bloß nicht von evt. vorhandenen Luftblasen verursacht, sondern tritt sozusagen "von selbst" auf!
Gruß
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Beitragvon Willterm » Do Apr 07, 2005 22:46

Waren das nicht Dampfblasen die sich im Wasser durch den Uterdruck bilden? Ich meine jetzt die Kavitation an Schiffsschrauben.

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Beitragvon Frank M » Fr Apr 08, 2005 0:20

hier ein Auszug aus Wikipedia zum Thema Kavitation:

Kavitation ist die Bildung von Dampfblasen in Flüssigkeiten bei niedrigem Druck.

Der Siedepunkt einer Flüssigkeit hängt vom Druck ab. Je höher der Druck, desto höher der Siedepunkt (siehe Schnellkochtopf) und umgekehrt. Bei entsprechend niedrigem Druck kann der Siedepunkt zum Beispiel von Wasser auch soweit absinken, dass er unterhalb der Wassertemperatur liegt. Dann entstehen spontan Dampfblasen. Steigt der Druck wieder an, so implodieren (zerfallen) diese Blasen wieder, wobei ein leiser Knall entsteht.


Kavitationsschäden
Kollabiert die Kavitationsblase an der Oberfläche fester Körper (wie zum Beispiel eines Schiffspropellers), wird durch die extreme Energiedichte punktförmig Material geschmolzen und gleichzeitig ausgewaschen. Kleine Krater entstehen; man spricht von Kavitationsschäden.


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