(Sammel-?)Bestellung MEGACYCLE

In diesem Forum werden Fragen zum Tuning des Motors erörtert
Hudriwudri
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Re: (Sammel-?)Bestellung MEGACYCLE

Beitragvon Hudriwudri » Do Jun 28, 2012 18:46

Hallo leute,

also ich hab mich entschlossen jetzt auch einmal mitzuschreiben 8) .
Dies u.a. auch weil auch ich einer der Ansprechpartner von Nico bin und ein nicht unbetraechtlicher Teil der, so weit doch teilweise scheinbar mit Skepsis aufgenommen Ideen, meinen Gedankengaengen sowie Erfahrungen entsprungen sind. :D

Ich versuche das konvolut einmal so weit aufzulisten um dann zu erklaeren wieso und warum um dann in weiterer Folge zu versuchen auf die eingeworfenen punkte einzelner naeher einzugehen.
Ich hab derzeit wie leider schon etwas laenger etwas wenig Zeit an der Hand und ersuche daher schon im Vorfeld um Verstaendnis wenns notgedrungenerweise ein bissl kurz wird.
Ich hoffe aber schon einmal im vorfeld dass mein schreibstil net zu exotisch oder chaotisch aus dem ruder laeuft :lol:

Das an mich herangetragene Anforderungsprofil war es einen Kopf zu bearbeiten der v.a. im mittleren als auch oberen Drehzahlbereich also von ca 3000rpm bis ca 7500rpm, sowie ca 38 standfeste PS die auch fuer Autobahnfahrten geeignet sein sollten.

Nachdem der SR bzw. Xt Motor meines Erachtens sich nur maessig bis gar nicht fuer einen traktor motor eignet und der motor ja auch fuer die autobahn geeignet sein sollte liess sich fuer mich der Kreis der verwendbaren Nocken ziemlich einengen.
Dies waren u.a. die HIHA nocke sowie die 130er sowie die WB-cams.

Bei all diesen Nocken liegt der einlasschluss in etwa gleich bei ca 65ish Grad, was abgesehen von einigen nebenparametern zum gleichen drehzahlnivau beim drehmoment (also Tq peak/gipfel) fuehrtm bzw. zum selben "statischen" verdichtungsverhaeltnisverlust.
Vereinfacht gesagt aehnliche Leistungscharakteristik.

Nachdem ich bei der Kopfbearbeitung in enggesteckten Grenzen, aber dennoch, die moeglichkeit habe die Flowkurve (ueber den ventilhub gesehen) zu beeinflussen, schaetze ich es bei im straszenverkehr zu verwendenden motoren, nockenwellen mit moeglichst "moderat sinnvollen" kurzen Steuerzeiten und maximalen Hub zu vewenden, die nach oben hin noch etwas Drehzahlreserven zulassen ohne mit massiv Ueberschneidung (Auspuffabhaengigkeit) den Gaswechsel stoerend zu beeintraechtigen.
Dies laesst fuer mich in diesem Fall die Wahl auf die MC130 fallen da ich durch die steilere Oeffnungscharakteristik speziell bei der hoechsten Kolbengeschwindigkeit, also "relativ" unabhaengig vom dynamischen Gaswechsel, den Motor maximal Luft zufuehren kann um ihn dadurch in der Leistungsabgabe elastischer zu machen.
Ich verwende, und empfehle auch sehr gerne, die Hiha Nocke da sie eben der 130er sehr aehnlich ist und durch den etwas niedrigeren Hub v.a. auch eine traumhafte quasi Plug n play Nocke darstellt.
Nachdem wir aber auch ueber die gegebenfalls spaetere Aufruestung des motors auf sandgusszylinder sprachen sehe ich die 130er als eine der vernuenftigsten Nocken fuer solch ein, nennen wir es einmal, erweiterbares Modulkonzept das eben auch Erweiterungen fuer spaetere Modifikationen zulaesst.
Abgesehen davon bin ich, abgesehen von den hiha'schen Nockenkuensten, bekanntermassen ein groszer Fan von hohen Ventilhueben.
Dies v.a. da diese Nocke es mir erlaubt die flowkurve im mittleren bis oberen bereich massivst aufzufuettern was eben, anhand meiner vor jahren durchgefuehrten Studien, sowie der bisher so ausgestatteten motoren (die diagramme und freds dazu sind im Sr forum und mir fehlts wie o.a. leider an der zeit die jetzt zu posten), zu einem recht elastischen motor fuehren sollte wenn alle Teile zueinander gut ausgewaehlt werden, sowie weiters korrekt abgestimmt werden.

Soll heiszen solch ein Motorenkonzept funktioniert imho am besten mit einem Kopf der moeglichst effizient im Portlayout geportet wurde, dass heiszt moeglichst enge, auf die Drehzahl zugeschnittene Querschnitte, sowie Augenmerk auf Zuwaechse v.a. im mittleren und oberen Bereich der Flowkurve um den Zeitpunkt der hoechsten Kolben vel. zu komplimentieren.

Weiters ein Vergaser mit moeglichst responsiven Duesenstockdesign, so dass der Vergaser auch in niedrigeren Drehzahlen eine moeglichst gute Gemischbildung erlaubt.
Ich bin jetzt zwar kein vergaserspezialist aber ich meine ein FCR vergaser bzw. TMR oder auch der "alte" Sudco TM-Pro (verwendete und verwende ich selber) waeren eine gute Wahl fuer solch einen auf der Strasze zu fahrenden Motor. Dies auch in Durchmessern bis zu 39mm.
Das der junge Mann seinen Vergaser, sofern moeglich, mit der Lambdasonde abstimmen oder abstimmen lassen sollte ist aufgrund meiner Erklaerungen hoffentlich impliziert.

Beim Auspuff waere an einem amerikanischen slipon supertrapp gedacht den man im spaeteren Verlauf dann immer noch mit einem etwas groeszer dimensionierten Kruemmer kombinieren kann.

Zugegebenermassen ist der Punkt der, durch den laengeren Einlasszeitpunkt, verloren gegangenen Kompression auch etwas das mich ein wenig stoert.
Ich kann mir aber nicht vorstellen das die etwas niedrigere Verdichtung das Moped massivst peakier oder sonstwie stoerrisch machen wuerde bzw. koennte man den O-Kolben ja gegebenfalls verkaufen und sich einen Wiseco kaufen.
Bzw. gibts ja auch die moeglichkeit den kopf zu planen, wobei ich persoenlich Verdichtung lieber mit dem kolben reguliere.

Ich habe selber eine sehr aehnliche Kombinatione fuer knapp 10 Jahre ohne weitere Probleme auf der Strasze gefahren und hatte dabei keinerlei Probleme mit der Leistungscharakteristik.

An und fuer sich gibts bei mir im Rahmen der Kopfbearbeitung volle Unterstuetzung im Rahmen meines Know how's sodass ich meine dass es speziell fuer einen Maschinenbaustudenten mit strukturierten Vorgehen eigentlich ein schoenes und interessantes Projekt sein sollte, bei dem man einiges lernen kann ohne massivst gefahr zu laufen den motor hinzurichten, ansonsten haett ich gegebenfalls noch ganz andere Haemmer angefahren harharhar :yau:


So nun kurz, wenn mein geschreibsel net eh schon zu lang ist :D, zu den anderen Punkten:

Die nockenwellen musz man net irgendwie mysthisch eingraden.
Ich halte mich im Groszen und ganzen an die herstellerempfehlungen und im allgemeinen passen die auch ganz gut.
Im kleine Rahmen kann man da natuerlich noch ein bissl variieren und experimentieren aber ich, imho, sehe die wilde Nockenwellenverdreherei eigentlich als Krueckenloesung die ich speziell im falle nur einer vorhandenen nocke, auf der sich gezwungerweise Einlass sowie Auslass befinden, ziemlich ablehne

Zum herrn miles und seinen modifizierten motoren:

Ich kann und will dazu nicht viel sagen da ich ihn und seine arbeit nur peripherst kenne.
Ich moechte aber schon sagen dass ich zwischen dem von ihm und mir gemachten kopfbearbeiten massive unterschiede feststellte.

Zum angeblichem SR kurzhubkonzept:
Stimmt schon der motor ist relativ kurzhubig aber im vergleich zu den anderen vegleichbaren 2 Ventilern moderner bauart so z.B. BMW oder auch Ducati ist der motor immer noch recht lang im Hub, sodass man mit guter Nockenwahl und Motorbearbeitung sicherlich auch noch Leistung im unteren Drehzahlbereich finden wuerde wenn man denn wollte.
Aufgrund der schwach-mathigen Rockerbox-konstruktion ist er aber m.Ea. nur bedingt dafuer geeignet.

Zu den ganzen einzustellenden bzw. zu beruecksichtigenden Eckdaten gibts eigentlich auch nicht soo viel zu fuerchten, da der vergaser hoffentlich mit O2 Sensor eingestellt wird.
Zu den zu verwendenden Motorparametern gibts imho auch nichts massiveres zu befuerchten da die parameter bzw empfehlungen zu diesen von meiner Seite kommen und ich diese, abgesehen vom selber ausprobieren, vor Jahren im rahmen moeglicher Kombinationen ziemlich oft durchrechnete und ein bissl Empirie und Hermeneutik muss und soll ja schliesslich auch bleiben. :ja:

Klarerweise lernt man bei laengerer Beschaeftigung (siehe empirie und hermeneutik :D ) dass net immer alles so einfach ist, aber wenn alles so einfach waere wo bliebe dann noch eine ernsthafte Herausforderung, auch im intellektuellen Sinne??

Ich find es, ebenso wie der Theo, ziemlich bis sehr cool das sich da ein junger Bursch was aufbauen will und v.a. dabei auch noch das wieso und warum lernen will.
Mit etwas Rueckenwind und Schuetzenhilfe sollte das schon gut machbar sein :ja:

l.g. an Alle

christian

PS: Ich hoff ich bin nun nicht doch langatmig oder chaotisch im Sinne meiner Erklaerungen geworden.
Ich spreche nun bereits seit einigen jahren recht selten deutsch und so kann es schon zu Verstaendnisproblemen kommen :roll: :oops:
Ein Tag ohne Wein ist ein Tag wie ohne Bier


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