Wechsel Gabelöl

In diesem Forum soll es um die Reparatur unserer XT gehen
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XT XT XT
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Wechsel Gabelöl

Beitragvon XT XT XT » Fr Jun 04, 2004 11:51

Hallo zusammen,

nach 13 Jahren Standzeit ist die Gabelfederung meiner XT sehr weich. Ich wollte nun das Gabelöl austauschen, habe aber vorher noch einige Fragen zu dem Thema:

Muß ich etwas beachten (laut Bucheli kann das Vorderrad drin bleiben)? Welches Öl könnt ihr empfehlen? Was bringen Wirth-Federn im Alltagsbetrieb gegenüber den Originalen? Wie kann ich sicherstellen, daß aus beiden Holmen das gesamte Altöl raus ist? Es sollte doch nach dem Neubefüllen in beiden Holmen die gleiche Menge Öl drin sein!

Ich weiß, das sind viele Fragen auf einmal, aber ich habe über die Suche nichts zu dem Thema gefunden.

Viele Grüße
Herbert

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Mr. Polish
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Beitragvon Mr. Polish » Fr Jun 04, 2004 12:40

Hallo Herbert!
1. Motorrad aufbocken (Vorderrad entlasten!), Gabelverschlusschraube öffnen (Vorsicht:es kommt Dir was entgegen geflogen :!: ) und dann erst die kleine Ablasschraube unten am Tauchrohr öffnen (Eimer drunter!)
2. Ist Geschmacks- und Einstellungssache, die einen nehmen einer 10er Gabelöl, die anderen schwören auf mineralisches 20W40, andere auf kaltgepresstes Distelöl.... :irre:
3. Als ich noch die Originalgabel drin hatte (damals, vor dem Krieg... :lol: ) hab ich auch Wirth-Federn eingebaut und war von der Verbesserung fasziniert! Ich sage: Es lohnt sich!
4. Lange genug warten und manchmal pumpen! :smilingplanet:
5. Geh nicht nach dem Volumen sondern nach der Höhe des Luftpolsters auf dem Öl!
Viel Erfolg, Fabi
Es ist nicht alles Gold was glänzt;-)

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steamhammer
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Beitragvon steamhammer » Fr Jun 04, 2004 12:44

Moin Herbert,

ein Austausch der Originalfedern gegen Wirth, White-Power, Wilbers, etc. lohnt eigentlich immer. Obwohl man schon mit etwas längeren Vorspannhülsen eine Verbesserung erzielen kann. Ich bin Wilbers-Fan, was Gabelfedern angeht.

Zum Gabelölwechsel nehme ich die Standrohre immer heraus. Das geht ratzfatz und man kann sich gleich mal um die Vorderradbremse kümmern. Zudem läßt sich das alte Öl besser über Kopf entleeren, als über den Mini-Ablauf und die Einstellung der Luftkammer in beiden Rohren geht einfacher und somit ist die genau gleiche Befüllung beider Rohre gewährleistet.

Gute Erfahrungen habe ich in meiner 77er Gabel mit 10er Gabelöl und ca. 260 ml/Holm gemacht. Die Luftkammer entspricht dann nicht den angegebenen 180 mm, sondern natürlich weniger. Es lohnt sich, hier etwas auszuprobieren......

Try it..................Steffen

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Beitragvon healer » Fr Jun 04, 2004 13:20

Moin Herbert,

besser, Du baust die Gabelholme aus.
Damit Du sicher sein kannst, daß alles Öl raus ist und Du auch allen Schmodder da raus hast, spülst Du am Besten mit Diesel.
Welches Öl Du dafür nehmen willst, bleibt Dir überlassen. Normalerweise wird 10er reingefüllt, Nimmst Du anderes, verändert sich der Charakter der Dämpfung. 5er= weicher, 15er= härter.
Gruß vom
healer

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Beitragvon XT XT XT » Fr Jun 04, 2004 15:42

Vielen Dank an alle für die Tipps!

Hab ich das so richtig verstanden?

Die Dämpfung wird einmal vom Öl selbst (geringerer Wert, geringere Dämpfung) und andererseits von der Öleinfüllmenge bestimmt. Hier gilt also, je mehr Öl drin ist, desto geringer ist die Dämpfung (wg. kleinerem Luftpolster).

Ich habe gelesen, daß einige mehr Öl als vorgeschrieben einfüllen. Das würde bedeuten, daß die Dämpfung geringer ist als mit Soll-Befüllung. Hab ich etwas falsch verstanden?

Viele Grüße
Herbert

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Beitragvon steamhammer » Fr Jun 04, 2004 19:12

Moin Herbert,

je kleiner das Luftpolster, desto höher die Dämpfung, weil weniger komprimierbarer Raum vorhanden ist. Das klappt bei meiner 77er Gabel (die nur mit originalen Federn der späteren Modelle und etwa 10 mm mehr Vorspannung bestückt ist) prima.

Das Zusammenspiel Federung und Dämpfung muß stimmen, an beiden Rädern. Im Idealfall hat das Rad auch bei schlechter Strecke immer Bodenkontakt. Das setzt voraus, daß es schnell genug ein- und wieder ausfedern kann, aber noch genug gedämpft ist, um sich nicht aufzuschwingen. 1/3 des Gesamtfederweges sollte als Negativfederweg (also das Maß des Einfederns zwischen unbelastetem Mopped und Mopped+Fahrer) eingestellt werden.

Das hört sich alles recht einfach an, kann aber seitenweise behandelt werden.

Wie schon gesagt: es lohnt sich, da etwas Zeit und Geduld zu investieren, bis die Einstellung gefunden ist, die man als beste erachtet. Was ich gut finde, mußt Du z.B. noch lange nicht gut finden. Meine Gabel ist ziemlich straff, paßt aber gut zu den Bilstein-Dämpfern. Manche würden zu dieser Einstellung "unkomfortabel" sagen.

Find's heraus...............Steffen

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Nachgefragt.....

Beitragvon Andreas29 » Mi Mai 04, 2005 12:41

Hallo zusammen,
ich muss das Thema Gabelöl noch mal aufnehmen, da ich nach dem Wechsel meiner Gabel das Problem habe, daß die Gabel nun VIEL zu weit einfedert. An Ölmenge habe ich die vorgeschriebende Menge SAE20 verwendet.
Ähm habe ich das richtig verstanden...je mehr Öl, desto weniger Luftpolster, desto weniger komprimierbarer Raum, desto härtere Federung(= mehr Dämpfung)?
Wie "hoch" muss das Öl in den Gabel-Holmen bei aufgebocktem Motorrad stehen, gibts da einen groben Wert?

Gruß,
Andreas

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Beitragvon steamhammer » Mi Mai 04, 2005 12:54

Moin Andreas,

wenn die Gabel viel zu weit einfedert, liegt das nicht am Öl, sondern an zu schlaffer Feder, oder zu geringer Vorspannung. Also entweder bessere Federn, oder längere Vorspannhülsen rein.

Die Luftkammer wird ohne Feder, bei ganz eingeschobenen Tauchrohren gemessen und liegt bei Standardbefüllung bei 180 mm ab Oberkante Standrohr.

Schlaffe Federn und 20er Gabelöl verträgt sich eh nicht gut. 10er ist der beste Kompromiss.

Gruß.............Steffen

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Beitragvon sven » Mi Mai 04, 2005 17:57

Hab ich das so richtig verstanden?

Die Dämpfung wird einmal vom Öl selbst (geringerer Wert, geringere Dämpfung) und andererseits von der Öleinfüllmenge bestimmt. Hier gilt also, je mehr Öl drin ist, desto geringer ist die Dämpfung (wg. kleinerem Luftpolster).

Ich habe gelesen, daß einige mehr Öl als vorgeschrieben einfüllen. Das würde bedeuten, daß die Dämpfung geringer ist als mit Soll-Befüllung. Hab ich etwas falsch verstanden?
...
Ja, hast du. Der Ölstand in der Gabel hat mit der Dämpfung nichts zu tun (solange er nicht so niedrig ist, daß Luft in den Dämpfer gelangt), sondern mit der Federprogression. Viel Öl = kleines Luftpolster = starke Progression, und umgekehrt.
Die Dämpfung variierst du über die Viskosität des Öls, je dünner desto lascher die Dämpfung.

Gruß
Sven
Die "S" ist überhaupt die einzig wahre XT:
Da schüttelt's einen schon bevor der Motor läuft!

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Beitragvon Pivovar » Mi Mai 04, 2005 19:46

gutes Thema... mach mir nämlich auch grad Gedanken über die Zukunft meiner neuen(alten) Gabel...
so nebenbei mal gefragt:
Hab die alten(neuen) Tauchrohre schön optisch aufgepäppelt und anbei ist mir aufgefallen das die Gleitringe innendrin eigentlich schon das Zeitliche gesegnet haben (die gibts in der neuen Gabel gar nicht mehr).
Hat jemand schon mal versucht diese zu wechseln? Wo bekomme ich sowas überhaupt her (weder Kedo noch Yami-Händler haben das Bauteil im Programm oder als Ersatzteil)
Von oben gesehen ist ein Federdraht als Sicherrung zu erkennen und der Ring selbst dürfte ca. 15mm hoch sein - also müsste man das ja reparieren können - die ausgefahrenen Rohre haben an der Spitze nämlich knapp 0,5mm Spiel und man hört ein Anschlagen unten wenn man´s bewegt.
Jetzt hab ich die Teile aber sooooooooooo schön poliert das ich sie nicht mehr wegschmeissen will...
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