Zylinderkopf

In diesem Forum soll es um die Reparatur unserer XT gehen
xtcopain
Wenigposter
Wenigposter
Beiträge: 15
Registriert: Mo Jan 12, 2004 23:46
Wohnort: Burgdorf

Zylinderkopf

Beitragvon xtcopain » Di Jan 13, 2004 0:12

Hi Leute,

bin neu hier im Forum. Nach 17 Jahren (sinnloser) XT Abstinenz habe ich mir wieder nen Moped zugelegt (1U6/86'er, 20'T km, die mit dem greislichen/eckigen Rücklicht - kommt weg).

Nachdem der Bock letztes Jahr zwar mit gut Schub ordentlich lief aber reichlich ÖL geschluckt/verbrannt hat, liegt er jetzt teilzerlegt im Gartenhäuschen. Zylinderkopf zeigt an den geschlossenen Ventiltellern nicht nur heftige Ölkohleablagerungen sondern sone Art weisser, blasenartiger Krusten.
Ist das erste mal, daß ich das Ding selbst aufgemacht habe, sind diese Spuren typisch? Vermute, das zu viel Öl über die Ventilführungen reinkommt. Ist das ne große Äktschen Schaftdichtungen/ Sitze selbst zu wechseln, alt. was nimmt ein Zylüberholer dafür?

Kolben sieht o.k. aus, kriegt aber neue Ringe, kann ich an der Nummer 583 02 erkennen ob das noch der Originalkolben oder schon Übermaß ist?

Wellendichtung an Achse des Schalthebels sifft. Kann man die von außen ersetzen oder muß ich deswegen die Gehäusehälften trennen?.

Jeder Fingerzeig zu einer meiner tausend Fragen ist hochwillkommen.

Thorsten

Benutzeravatar
Mr. Polish
5000+ Club
5000+ Club
Beiträge: 5782
Registriert: Mo Jun 02, 2003 15:57
Wohnort: Grenzach

Willkommen im Club!

Beitragvon Mr. Polish » Di Jan 13, 2004 8:15

Hi Thorsten,

erstmal die einfachen Sachen:

1) um den Simmerring auszubauen musst Du lediglich den Kupplungsdeckel abnehmen und die Schaltwelle rausziehen, dann kannst Du den Simmerring rausziehen.

2) auf dem Kolben sollte, wenn es ein Übermasskolben ist, das Mass eingeschlagen sein (z.B. 0.25 / 0.5 etc.), wenn das nicht draufsteht würde ich behaupten es ist noch die Originalgrösse (Bitte korrigiert mich wenn ich mich irre!!!!)

3) so hellbraune bis weisse Ablagerungen hatte ich bisher auch immer im Zylinder, vor allem auf den Ventilen, und deshalb gehe ich davon aus, dass das in Ordnung ist (Oder :gruebel: ).
Die Schaftdichtungen würde ich tauschen, auch wenn es eine Pfriemelarbeit ist die Federteller runterzukriegen, zumindest ohne Spezialwerkzeug, aber mit eine grossen Schraubzwinge, etwas Geschick und am besten einem Helfer geht es auch :roll:

Viel Erfolg, Fabi
Es ist nicht alles Gold was glänzt;-)

Benutzeravatar
Hiha
5000+ Club
5000+ Club
Beiträge: 6371
Registriert: Mo Jun 02, 2003 6:23
Wohnort: Neubiberg b. München

Beitragvon Hiha » Di Jan 13, 2004 8:28

JHrzl. Glühstrumpf zur XT!
Für den Simmerring brauchst Du nur einen Drahthaken (Fahrradspeiche) dann kannst Du ihn meist auch so aus seinem Sitz ziehen.
Beim Kolben hilft MESSEN, und zwar den Zylinder. Messchieber braucht man allerdings schon.
Die Kolben gibts im 0.25mm abstand.
Das Wechseln der Schaftdichtungen ist nicht schwer, Führungen sollten eigentlich noch i.O. sein, gehn eher selten drauf. Eine Ventilfederzwinge ist ein nützliches Werkzeug, ohne tut man sich schwer das Klavier wieder zusammenzubauen. ACHTUNG: Beim Einbau darauf achten, dass die Ventilfedern richtigrum drin sind!

Gruss
Hans

Benutzeravatar
motorang
Fleißiger Forums-Guru
Fleißiger Forums-Guru
Beiträge: 4875
Registriert: Mo Aug 25, 2003 16:45
Wohnort: Graz, Österreich
Kontaktdaten:

Beitragvon motorang » Di Jan 13, 2004 12:20

Auch noch mal Willkommen!

Simmerring kann man auch mit reingedrehter Spaxschraube zu fassen kriegen (2 Stück gegenüber) und so herausziehen

Zylinder/Kolben: Bring das Zeug (notfalls den ganzen Motor) zu einem Motorinstandsetzer, der dir das vermisst. Machen die meist umsonst oder für Kaffeekasse, weil sie dann eh am Aufbohren/Hohnen verdienen. Die wissen auch, wo und was zu messen ist.

Ventile rauskriegen geht simpel: passende große Nuss auf Federscheibe legen, draufdrücken mit ganzem Gewicht, dann fallen die Keile raus und die Sache entspannt sich. Überprüfung des Zustands der Führungen könnte auch der Motorinstandsetzer machen. Zusammenbau der Ventile geht ohne Werkzeug kaum. Ist aber einfach zu bauen: Tischlerzwinge opfern und auf das feste Zwingenlager ein Rohrstück aufschweißen mit Federtellerdurchmesser und zwei Fenstern zum Keile einfädeln. Zur Not kann man auch zwei Flacheisenstücke aufschweißen statt dem Rohr, oder Du kannst die Ventile vor Ort mit ausgeborgtem Werkzeug montieren. Ständerbohrmaschine soll auch gehen. Im Endeffekt brauchst DU nur eine Vorrichtungwelche die Ventilfeder zusammendrückt, und 1 - 2 freie Hände um die Keile einzulegen und die Sache langsam wieder zu entspannen.

Schaftdichtungen wechseln ist kein Problem und braucht kein Spezialwerkzeug. Schau aber jedenfalls ob die Führungen noch gut sind!
-> meine Seite zum SR-Zylinderkopf
http://www.motorang.com/bucheli-projekt ... fragen.htm
Und nimm besser Originaldichtungen an dieser Stelle, manche Nachbauteile (vor allem in Komplettsätzen) verspröden schnell).

Weißer Belag ist OK, das sind Additivablagerungen. Mit Schaber/Drahtbürste entfernen.

Also bis jetzt ist das alles Standard und sicher zu schaffen :-)

Cheers
motorang
Die häufigsten Ursachen für Vergaserprobleme finden sich im Zündungsbereich * Bucheli-Projekt

Kramer
Wenigposter
Wenigposter
Beiträge: 14
Registriert: Fr Jan 09, 2004 19:13
Wohnort: 82299 Türkenfeld
Kontaktdaten:

Schaber und Drahtbürste

Beitragvon Kramer » Di Jan 13, 2004 21:19

Wichtig ist es vor allem das man wenn man mit so groben Wekzeugen an den Kanälen oder im Brennraum arbeitet,
das man hinterher nicht vergisst die Oberflächen wieder zu glätten, da sich sonst noch schneller Abladerungen bilden.
Optimal wäre es die Oberflächen zu polieren.
Mfg Kramer
Hubraum statt Spoiler

xtcopain
Wenigposter
Wenigposter
Beiträge: 15
Registriert: Mo Jan 12, 2004 23:46
Wohnort: Burgdorf

Thankyu vielmal

Beitragvon xtcopain » Di Jan 13, 2004 23:27

Nabend Fabi, Hans, motorang, Kramer,

schönen Dank fürs Welcome und für die prompten und praktischen Tips.

Macht mir Mut das jetzt selbst durchzuziehen und gibt Hoffnung spätestens Anfang Februar mit der dann hoffentlich wieder laufenden Kiste ne Runde zu drehen, bei den frühlingshaften +3,5 °C sollte das klappen.

Wenn ich schon dabei bin, Zylinder ist von außen ziemlich ranzig. Harley Schrauber sagte mir vor kurzem nix strahlen, einfach Baumarkt-Beize zum Entfernen der Restfarbfetzen und mit vernünftigen Motordosenlack selbst draufhalten.
Nachdem die Kiste zum Fahren ist und nicht total geleckt aussehen muß, kam mir das o.K vor. Was meint Ihr denn. (Ehrlich, dann verschone ich euch mit weiteren Anfragen, na ja mal schauen....)

Beste Grüße

Thorsten :razz: :razz:

Peer, Herne
Gelegenheitsposter
Gelegenheitsposter
Beiträge: 71
Registriert: Di Jul 01, 2003 17:03
Wohnort: Herne in Westfalen

Beitragvon Peer, Herne » Mi Jan 14, 2004 10:24

@ xtcopain : beize greift u. U. alu an . wenn du auch nur geringe reste von beize in den rippen läßt(und das passiert schnell) ist´s essig mit lackieren. der lack,egal welcher, kommt wieder hoch.
beim tausch des simmerrings solltest du vermeiden, die schaltwelle nach rechts in den motor reinzuschieben. dann hängt sich das zahnradsegment am anderen ende aus und du musst doch den rechten deckel abnehmen. sobald du den sicherungsring und die u-scheibe entfernt hast, heißts aufpassen.
ansonsten funktioniert die methode nach Motorang ganz gut. P


Zurück zu „Werkstatt“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 12 Gäste