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ölproblem
Verfasst: Fr Nov 11, 2005 13:12
von cpho1
Hallo,
nachdem ich mit Eurer Unterstützung glücklich in der Lage war, meine XT wieder dazu zu bewegen, Zündfunken zu produzieren und wieder prima anzuspringen (noch mal 'Danke!'), habe ich nun gleich das nächste Problem - diesmal mit der Ölversorgung:
Kürzlich wunderte ich mich bei meiner ersten Fahrt nach Wochen Stillstand über die geringe Öltemperatur (50 °C nach ca. 10 km moderater Fahrt) und tatsächlich war der Stab nur knapp mit Öl benetzt. Jetzt ist - auch wenn ich bei laufendem Motor in den Öltank blicke - dort gähnende Leere und es ist auch nach einer knappen Minute Motorlauf nur ein Röcheln zu hören und es wird keine sichtbare Menge Öl hineingepumpt, weswegen ich ihn beim letzten test schnell wieder ausgeschaltet habe...
Kürzlich, _vor_ dem Zündfunkenproblem, konnte ich den Ölstand im Rahmentank auch nach Tagen noch messen. Blauer Auspuffqualm ist nicht zu vernehmen; das Öl sollte also 'noch da' sein - ich bin zwischenzeitlich auch nur wenige km gefahren und habe keine Undichtigkeiten gesehen (ich mache aber am WE einen Ölwechsel, um die verbliebene Menge zu checken)....
Meine erste Idee war zu geringer Öldruck; aber mit der bekannten Methode mit Schlauch an der Entlüftungsschraube gab's (mit kühlem Öl), nachdem mehr als 2 m erreicht und das Ende des Schlauchs überschritten waren, eine ziemliche Sauerei. Der Druck an dieser Stelle sollte also nicht das Problem sein
Das Kugelventil wäre der nächste Kandidat, ist das korrekt?? Aber - wenn ich nur ein Röcheln aus dem Öltank höre - wie lange muss & kann ich warten, bis endlich Öl in den Tank gepumpt wird? Oder ist da etwas anderes im Argen?
Fällt Euch dazu etwas ein?
Thanks für Eure Hilfe,
Franz
Verfasst: Fr Nov 11, 2005 13:48
von healer
Ich würde Das Problem auf die Ölpumpe eingrenzen, und zwar nicht auf den Teil, der für den Öldruck sorgt, der tut's ja, sondern auf den Teil der Rückförderung, d.h. den deutlich breiteren Teil der Pumpe. Vielleicht baust Du das Ding mal aus und misst mit einer Fühlerlehre die Abstände zwischen Rotor und Gehäuse. Im Bucheli stehen die Toleranzen. Auch die Simmerringe anzuschauen, bzw. zu wechseln, lohnt.
Gruss vom
healer, der jetzt Wochenende hat

Ölfred
Verfasst: Fr Nov 11, 2005 14:51
von rei97
Also:
schön.. ein Ölfred....
na ja eher ein Pumpenfred, aber ein Bisschen mit Öl hat er zu tun
Die kalten Tage sind da und das Erwärmen des Öls dauert länger....
Die Versorgung der bewegten Motorteile wird offensichtlich zur Zufriedenheit gewährleistet, das aber saugt den Tank ratzfatz leer und das Warten beginnt, bis aus dem Sumpf die Rückförderung beginnt.
Hier ist wie oben erwähnt vornehmlich der Herzklappenfehler der Wellendichtringe ursächlich. Habe das bei 2
SR Motoren selbst erlebt. Natürlich muss die Gesamtmenge ausreiched sein. Das wirst Du beim Wechseln schnell wissen. 2,5 Liter sollten es bis zum max. sein.
Regards
Rei97
Öl-Mangel-Fred
Verfasst: Fr Nov 11, 2005 15:05
von cpho1
Hallo,
danke für die schnellen Antworten; Praktischerweise habe ich einen 87er SR Motor ("neuwertig", ebay...) im Keller liegen, von dem ich mir die Ölpumpe ausleihen könnte. Würde das bei meiner 81er XT 1:1 passen?
Viele Grüße,
Franz
Verfasst: Fr Nov 11, 2005 15:45
von pointer
Passt, wäre aber eine Schande[1], beide Motoren deswegen auseinander zu rupfen.
Meine Wette gilt den beiden bereits erwähnten kleinen Simmeringen (aka "Herzklappenfehler") in der Pumpe. Kosten nicht viel und sind flux gewechselt. Dass Rotor bzw. Gehäuse wirklich so fertig waren, dass die Toleranzen überschritten werden, habe ich noch nicht gesehen (außer bei Motoren, bei denen der halbe Kolben in Spänen durch den Kreislauf ging).
P.
[1]allein schon wegen des Zeitaufwandes - Faulheit rulez
PS by edit: ach ja, scvhau doch auch mal da rein:
http://motorang.heim.at/bucheli-projekt/oelpumpe.htm
Verfasst: Fr Nov 11, 2005 15:46
von healer
Ja, wird es.
Gruss vom
healer
noch immer das Ölproblem
Verfasst: Mo Nov 21, 2005 16:17
von cpho1
Hallo,
ich hatte die Wellendichtringe bestellt. Am Wochenende habe ich dann wieder einmal ein paar Stunden Zeit gefunden, um mich dem Ölpumpenproblem zu widmen, aber ich bin nur bis zum Abbau des Fliehkraftreglers gekommen: der Kupplungsdeckel (möglicherweise seit 1981 unverrückt) wollte sich auch mit ein paar "Prellschlägen" mit dem Kunststoffhammer (im Bucheli empfohlen) nicht von seinem Platz bewegen. Da ich nicht weiss, wo die Passstifte sitzen und ich Gewalt nicht so mag, habe ich alles mit schlechter Laune wieder zusammengebaut. Immerhin habe ich nach dem Öl-Ablassen noch einen Blick in die Ölwanne geworfen und keine Bröckchen oder Blechteile etc. entdeckt, die eine andere mögliche Erklärung für mein Öl-Förder-Problem geliefert hätten.
Wie löst ihr einen festgegammelten Kupplungsdeckel? Hilft es, Dichtungsentferner aufzutragen? Kann man irgendwo hebeln oder einen Abzieher ansetzen?
Und gleich noch eine zweite Frage, für den Fall, dass ich es doch noch bis in die Bereiche jenseits des Kupplungsdeckels schaffe: im Bucheliprojekt las ich:
"FPG: wichtig ist es, die pumpe dünn und vorsichtig mit silicon-dichtmittel einzudichten"
Wo muss ich das Dichtmittel hinschmieren?
Vielen Dank für die Hilfe,
Franz
Verfasst: Mo Nov 21, 2005 16:43
von healer
Auf den Deckel der Ölpumpe, wo es bei späteren Baujahren auch eine sehr dünne Dichtung gegeben hat.
Aber das sagt der eine so und der andere sagt, dass Du auch die Dichtung weglassen kannst. Viel wichtiger erscheint mir der Hinweis, die Pumpe spannungsfrei einzubauen, d.h. während Du die Schauben schön über kreuz anziehst, immer wieder an der Achse drehen, um die Leichtgängigkeit zu überprüfen.
Was den Kupplungsdeckel angeht, so solltest Du nicht erwarten, dass der Deckel gleich abfällt, wenn Du ihm zwei drei Schläge verpasst. Da Du ja weisst, wo die Passhülsen sitzen, weisst Du auch, wo Du besonders effektiv arbeitest.
Gruss vom
healer
Verfasst: Mo Nov 21, 2005 16:46
von Frank M
Tach Franz,
wenn du alle Schrauben aus dem rechten Motorseitendeckel rausgeschraubt hast, ist dir sicherlich aufgefallen, dass sie nich alle gleich lang sind. Die beiden längeren passen in die Löcher mit den Passhülsen. Kann man zusätzlich noch an den etwas dickeren Gewindekanälen im Motorgehäuse erkennen.
Der Deckel steht meist etwas über und wenn du im Bereich der beiden Passhülsen wechselseitig vorsichtig und mit Verstand mit einem geeigneten z.B. Aludorn hinter die Dichtfläche schlägst, kommt der Deckel mit einem "Plopp". Anschließend etwaige Verformungen an den Dichtflächen des Deckels wieder mit der Feile ebnen.
An den Deckel der Pumpe gehört kein Dichtmittel. Die Dichtflächen sind sauber genug bearbeitet, dass sie ohne Dichtmittel abdichten. Das Aufsetzen mit Dichtmittel könnte noch ein Relikt aus der Zeit sein, als der Ölpumpendeckel nur 3 Befestigungsschrauben hatte und zu Undichtigkeiten neigte.
Verfasst: Mo Nov 21, 2005 17:17
von Jeanjean
und bloß kein Dichtungsentferner.
Der Deckel wird sich dadurch nicht öffnen, aber die schöne schwarze Farbe wirst du weg sein !
Das Ding besteht aus Dichlormethane. Das ist das Wundermittel, das in den Baumärkt-Abbeizer seit ein paar Jahren verboten ist (daher taugen die Heutzutage nichts mehr...).
jeanjean
Verfasst: Mo Nov 21, 2005 17:52
von pointer
und dann sitzt der rechte Motorseitendeckel natürlich auch noch durch den Simmering der Kickstarterwelle etwas fest. Also speziell rechts hinten darf es deshalb gerne etwas schwerer gehen (Der Simmering muß danach - trotz manchmal gegenteiliger Angabe - nicht unbedingt gewechselt werden).
P.
Überstand
Verfasst: Mo Nov 21, 2005 22:10
von rei97
Also:
irgendwo an dem Deckel steht er über das Gehäuse über. Das ist m.E. zufällig von der Gusskokille und von der Bearbeitung abhängig, An diesen Stellen mit einem alten Schraubendreher von der linken Seite ruhig am Anfang mal einen knackigeren Schlag. (Wirklich alle Schrauben raus?

) Wenn der Deckel von jemandem mit der blauen Pest verkleistert wurde kann er ganz schön angeklebt sein. Mit einem Plöpp löst er sich dann und der Rest ist ein Kinderspiel.
Regards
Rei97
Verfasst: Di Nov 22, 2005 12:43
von cpho1
Hallo,
Vielen Dank für die Tipps, meine Abneigung gegen gezielte Gewalt sinkt, sobald ich erahnen kann, wo ich sie einsetzen kann, ohne mehr zu zerstören als zu reparieren! Die Dichtung ist noch aus Papier/Pappe-artigem Material und nicht aus 'blauer Pest'; der Motor ist (angeblich) ungeöffnet an mich verkauft worden. Klasse auch der Tipp, sicherheitshalber noch einen Simmering für die Kickstarterwelle bereitzulegen... am Wochenende weiss ich mehr.
viele Grüße,
Franz
Verfasst: Di Nov 22, 2005 16:11
von pointer
...Simmering für die Kickstarterwelle bereitzulegen...
Du wirst ihn mit hoher Wahrscheinlichkeit aber nicht brauchen. Ich habe den baugleichen Deckel an der SR schon mindestens 3 mal de- und wieder montiert und das Ding ist immer noch dicht.
Andererseits gehört ein Satz Dichtringe schon in jeden guten XT/SR-Fahrer-Haushalt, die Dinger fangen sonst an undicht zu werden (merke: auch ein Dichtring kennt Murphy's Gesetze

)
P.
Verfasst: Mi Nov 23, 2005 18:00
von XTom
Moin,
wenn wir anfangen Dichtringe bereit zu legen, dann bitte auch gleich den für die Fliehkraftreglerwelle (ACHTUNG: nicht im Dichtsatz enthalten) und den für das Kurbelwellenende neben der Fliehkraftreglerwelle (ACHTUNG: sie sitzt anders herum!)
Tipp von meinem Freund healer: Wenn Du den Deckel dann wieder anschraubst, dann vorher das Ölventil etwas herausziehen. Es drückt sich beim Festschrauben des Deckels wieder an seinen Platz. Aber die Vermutung ist, dass die Wahrscheinlichkeit höher ist, dass es wieder einwandfrei dichtet. Vorsichtshalber auch hier ein neues liegen haben. Und ganz wichtig. Beim entfernen von alten Dichtungsresten mit einem Schaber oder einer Klinge: Ölventil ausbauen, damit die Gummilippe nicht beschädigt wird.
Gruß XTom