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Moin Leute,

ich bin gerade dabei, für mein zukünftiges Gespann einen 600er Motor zusammenzubauen. Die Teile sind mir zugelaufen. Bei dem Zylinder gibt es ein Feature, das ich noch nie gesehen habe: Die Laufbuchse hat nicht nur unten, sondern auch oben auf der Kopf- Dichtfläche einen O- Ring.
Weiß jemand, wer sowas macht und ob (und wenn ja welchen) Sinn das hat?????

Gruß, Eckhart

Wie soll sich diese Laufbuchse im Zylinder halten wenn das mal richtig warm wird ?

#die wandert doch zwischen dem Zylinderkopf und den Kurbelwellenwangen hin und her, schlägt oben an und schleift unten weg oder klemmt gleich fest

Da mach ich mir keine Sorgen. Natürlich hat die Laufbuchse nen Kragen, sieht man auf dem Bild nicht so gut. Die O-Ring Nut ist in dem Kragen der Buchse, nicht im Alu. Nach unten kann sie also nicht raus. Nach oben auch nicht, wenn die Stehbolzen im Zylinder halten. War so ja auch schon verbaut.

Was bleibt denn da als Restwandstärke für die Laufbuchse übrig ?
Oder
Wie groß ist der Innendurchmesser ? (Hubraum Erweiterung)

# kolbendurchmesser = ?

Ist das einer der Zylinder wo das mit dem Rausreißen der Stehbolzen nicht mehr passieren sollte ?

Das ist ein Zylinder mit 95 mm Buchsenmaß, macht 600 ccm mit Original Hub. DIe Buchse hat ca. 2 mm Wandstärke, außen etwas über 99 mm. Ein Zuganker ist vorhanden, aber nicht vier oder fünf wie man es heute manchmal findet. Die Wandstärke der Laufbbuchse scheint üblich zu sein. Ich habe hier noch die sterblichen Überreste eines anderen 600er Zylinders aus alten Zeiten (die, die damals mit dem Porsche Kolben von Mahle verwendet wurden), der hat auch eine Buchse mit 95 innen und 99 außen. Der ist geplatzt, weil er keinen Zuganker hatte. Genau so einen hatte ich vor 40 Jahren ca. 100.000 km gefahren, und das ohne Ölverbrauch. Dann ist auch der geplatzt, er hatte auch keinen Zuganker.

Ich hab damals eine Aussendurchmesser=102mm-Buchse verbaut, mit 95mm J.E.-Kolben. Niedrig verdichtend, nur 3 Zuganker. Nach 3 Saisonen Rennbetrieb lief er noch gut 30.000km in der XT, aktuell wartet er auf einen Service. Als Kopfdichtung hab ich eine dreilagige Stahlblechdichtung der späten SRs aufgefräst, das funktioniert prima.
Ich glaub ich würde Deinen O-Ring durch einen mit Epoxi eingeklebten, möglichst genau passenden Ring aus Grauguss oder Automatenstahl ersetzen. Höchstens könnte man noch über einen aus Viton-O-Ring nachdenken. Der darf halt nicht zu viel Pressung kriegen, sonst verformt er die Buchse nach innen.
Gruß
Hans

An und für sich völlig normal bei 2T rennmotoren das sie ohne Zylinderkopfdichtung verwendet werden.
Wenn das Ganze professionell (sprich tiefe und breite der Nut zum O-ring passend) sollte es mEa auch keine Probleme mit Verzug geben. Ich vermute das die älteren composite/Verbunddichtungen da deutlich schlimmer sind.
Zur Info: es gibt auch Motore ohne Kragen auf der Buchse nur muss dann das interferenzmaß extrem genau passen. Ist aber eher ltmW bei Automotoren zu finden, bzw gibt es eigentlich sleevekleber für Laufbuchsen ohne Kragen (sollte sogar irgendwo noch eine nie verwendete Tube haben)
Ich müsste jetzt messen was die LA sleeve-buchse für 95mm hat aber ich meine mich zu erinnern 100mm, da restwandstärke +2.5mm.
Zugabserver-Stärkungen würde ich in jedem Fall setzen selbst bei Sandgusszylindern.

Rlg Christian

Bei Zweitaktern hab ich das auch schon gemacht, aber nicht mit so einem fetten Silikonring...

Bin da voll bei Dir aber ich kenne das von den ganzen modernen Vespa und lambrettazylindern so (zumindest bei den top Produkten) und bei der TZ sowie normal.
Der Ring muss in jedem Fall passen und weder zu klein noch zu fett sein. Wobei von der braunen Farbe her wirkt er wie Viton.

Rlg Christian