Hallo,
Mitlerweile bin ich in Arequipa. Das heisst es sind nur noch ca 2500km bis zum Hafen in Valparaiso.
Die letzten Tage waren mehr fahren als erleben und Bilder habe ich kaum gemacht.
Von Tumbes (Tempelanlagen) ging es wieder nach Sueden, meist auf der Panamericana. Die ist bis auf ein paar zig km um Lima rum nur ne zweispurige Strasse, die auch meist mitten durch die Ortschaften geht. Das schlimme sind gelegentlich das Wetter und immer der Verkehr.
Beim Wetter nervt, dass abwechselnd kalt und heiss ist. Es gibt an der Kuest oft Seenebel, der ueberraschend kuehl ist. Faehrt man dann, der Srasse folgend, nur ein paar Kilometer Landeinwaerts oder einen Kuestenberg hoch und dort in eine Stadt, kommt man direkt vom Nebel in die Schwitze. Dazu Dieselruss hinter jedem LKW....ich glaub ich hab in diesem Urlaub die Feinstaubbelastung der Stadt Stuttart eines ganzen Jahres inhaliert.
Dabei sind die LKW relativ harmlos. Schlimm sind die Busse. Die fahren was sie koennen und bevor sie Schwung verlieren ueberholen sie auch mal trotz Gegenverkehr. Im Durchschnitt bin ich drei Mal am Tag auf den Seitensreifen ausgewichen um nicht frontal auf nem Doppeldeckerbus zu enden.
Waere einfacher, wenn der Seitenstreifen immer asphaltiert waere, aber meist ist das ein Ausflug ins Gelaende, was bei hoeheren Geschwindigkeiten nicht ungefaehrlich ist (aber besser als Bus!).
Von der angeblich korrupten Polizei und deren Abzocke habe ich nichts bemerkt. Im Gegenteil, die sind nett, hoeflich und schaun sich immer nur meinen Pass an (meist das Iran Visum

).
Das bislang schlimmste Stueck Panam gab es jetzt auf der letzten Etappe suedlich von Nazca. Die STrasse fuehrt meist direkt am STrand entlang. Hier gibt es duales Wechselklima: Entweder starker Wind (Bei Gegenwind hab ich auch mal bergab den 3. gang gebraucht) oder Nebel. Gestern hatte ich sogar aktives Biosandstrahlen von rechts.
Heute Frueh dann ein ganz anderes Problem: Ich wurde um halb sieben von Laerm auf der strasse geweckt: Randale und Schlachtrufe.
Die Minenarbeiter streiken und haben demonstriert und die Panamericana blockiert. An den Ortseingaengen stehen sie im Pulk und die ganze Ortsdurchfahrt entlang liegen STeinbrocken, brennende Reifen und Glasscherben. 2 Tage soll die Blockade anhalten. Ich will nicht in dem Kaff haengenbleiben und schlaengle mich vorsichtig durch den Muell. Im Pulk dann langsames vortasten. Es wird gepfiffen und geschrien, einer wirft einen Pruegel vor mein Bike, aber dann lassen sie mich doch durch.
80km weiter das gleiche Spiel ein einem Ort mit Bruecke nochmal. Die Fahrzeugschlangen vor der gesperrten Bruecke erstrecken sich ueber einige Kilometer. Bin ich froh mit dem Moped unterwegs zu sein. Aus den Bussen tropfen Touris mit Rucksaecken und gefrusteten Gesichtsausdruecken.
Da meine XT seit zwei Tagen ungesunde geraeusche von sich gibt wenn sie unter 3000Um laeuft und sie es die letzten Tage mit dem ganzen Gegenwind nicht leicht gehabt hat, mache ich morgen mal was ganz anderes als die letzten Tage: die XT bleibt stehen und ich fahre mit einer Tourorganisation zum Colca Canyon. Bin mal gespannt ob es mir spass macht rumgeschaukelt zu werden statt selbst zu wuchten.
Ab Freitag geht es dann weiter Richtung Sueden. Ncoh 400km bis zur chilenischen Grenze und dann noch ca 2100km bis zum Hafen, wenn ich direkt fahre.
So, mal schaun ob ich noch ein paar Bilder eingestellt bekomme.....
Gruss vom
STollentroll