Wie Ihr sicherlich festgestellt habt, ist durch einen undefinierten Zeitabriss eine temporäre Lücke in der Reisedokumentation entstanden, die ich mit diesem Threadpflaster notdürftig verbinden möchte, damit die Geschichte nicht vollends ausblutet.
Neugierig gewordene Leser, die auf eine finale lyrische Meisterleistung als Schlußpunkt warten, muß ich leider enttäuschen. Die Worte fallen mir schwer wie Blei zu, der Gedanke ist nicht in der Lage, einen leichtfüßigen Satz mit Witz zu befruchten. Das funktioniert leider nur in völlig von Arbeit und Alltag befreiter Sphäre.
Dennoch will ich die Sache mit einem Schlußpunkt versehen.
Auf dem Rückweg hat sich nichts wirklich Aufregendes ereignet. Der dicke Schädel aufgrund des wilden Getränkemixes vom Vorabend hat allerdings noch für die ersten drei Stunden der Fahrt für eine Art von Unwohlsein gesorgt, die ich gar nicht leiden kann. Tapfer habe ich mich dem leichten Fahrtwind entgegen gebeugt und der frische Wind ließ dann einen angenehmeren Befindlichkeitszustand aufkeimen.
In Halland hätte ich gerne noch die Wilderness Party eines mir gut bekannten MC mitgenommen, doch Wetterprognose, Heimweh und andere Dinge ließen mich stur geradeaus zur Fähre fliegen.
Durch drastische Sparmaßnahmen bei Freß- und Pinkelpausen und unter Nutzung der letzten Tanktropfen konnte ich bei durchschnittlich 90km/h die Rückreisedauer von 11 auf 9h drücken.
Mit Verbräuchen von 3,6 bis 4,4l/100km bin ich ganz schön mager daher gekommen. Während der Reise hat sich auch nochmal Dreck im Düsenstock abgelagert, aber ich hatte auf der Rücktour keinen Bock, den zu reinigen. Zu Hause habe ich`s nachgeholt und die Düse von 230 auf 250 vergrößert. Es war einfach für mein Empfinden zu mager. Jetzt läuft sie fetter und irgendwie etwas besser.
Der Gesamtölverbrauch lag mit 0,4l/2500km auch nicht zu hoch. Trotz Klapperkolben noch keine Gefahr in Sicht. Es ist nix kaputt gegangen und verloren habe ich auch nicks.
Zur Wahl des Mopeds brauche ich hier nicht viel zu sagen - war ne Eins!
Eine Goretexjacke habe ich zum ersten Mal auf einer langen Fahrt getragen, sonst immer Leder. Ich kann`s nur empfehlen, wenn man eine vernünftige Goretex kauft. Gleiches gilt für die Hose.
Die Stiefel waren der absolute Knaller, mit Abstand das Beste, was ich zum Reisen an den Füßen hatte.
Das Zelt hat mich auch überzeugt. Das hält bestimmt zwei bis drei Reisen aus und mit 80 Piepen ist man da gut bedient.
Meine Handschuhe waren echt Stoffwechselendprodukt, das nächste Mal nehme ich wieder die roten Überziehdinger mit oder hole mir Super Apollo 11 Raumfahrhandschuhe.
Jethelm mit klappbarem Regenvisier - voll geiel! Als Vierauge habe ich das voll genossen, weil auch ohne Regen das Regenvisier den Fahrtwind vollständig elimiert hat und die blickwinkelverkleinernde Skibrille im Sack bleiben konnte.
Das nächste Mal lasse ich auch die fette Lederhose zu Hause und stelle um Protektoren in der GT-Hose und auf Unterbekleidung aus dem Sportzubehör. Das erspart Sweatshirt und Pulli und reduziert damit das Packvolumen enorm.
Trotz der nervigen Kartenfalterei kaufe ich mir keinen GPS-Touren-Navi-Scheiß, das gehört nicht an eine XT! Ein Tankrucksack ist in meinen Augen ein Frevel, es sei denn, man hat einen ekligen Plastik-Tourentank montiert (nein, ich bin nicht engstirnig!).
So, das war`s erst mal aus der Hauptstadt-Redaktion. Tut mir leid, daß mich am Ende die Muße verlassen hat - es hat wirklich Spaß gemacht, mit der deutschen Sprache zu spielen und die Leser zum Schmunzeln zu bringen.
Irgendwann im Herbst sauge ich mir den Kram in eine word-Datei und spicke sie mit Bildern, dann kann ich sie als Opa meinen Enkeln vorlesen und lustige Bilder zeigen.

Wer es mir gleichtun möchte - ich bitte darum.

Gruß
Theo