Hallo mal wieder.
habe in diesem Gottverlassenen Kaff auf ueber 3000m Hoehe ein Internetcafe gefunden *wunder*, also gibt es neuigkeiten.
Hatte mich neulich schon mal von Steffen fuer einen Tag getrennt, da ich es versuchen wollte ohne diese daemliche Versicherung nach Argentinien einzureisen. Da sich ein paar Mopedfahrer fuer die Fahrt ueber den Paso Agua Negra zusammengetan hatten und alle eine Versicherung hatten, bin ich einfach eine Stunde vo ihnen losgefahren, damit ich als erste ueber die Grenzew komme und mich dumm stellen kann. Hat ganz gut geklappt-keiner wollte von mir die Versicherung sehen.
Allerdings musste ich in ARgentinien von 16 uhr Abends bis 11 Uhr am naechsten Tag auf die anderen warten.
Den Pass nahm die Xt gut, habe halt bei jeder Bilderpause bei der ich das Gefuehl hatte jetzt wirds zaeh ein bischen an der Haupdtuese geschraubt. Allerdings ging es eh in den seltensten Faellen mal bis in den dritten Gang.
Ich selbst hatte mehr mit der Hoehe zu kaempfen scheint mir. ueber 4000m war ich etwas wie beschwippst und ich hatte Druckschmerz im Sternum.
Aber alles ging ja gut, und der Pass war unglaublich schoen. Farben wie ich sie mir kaum hatte vorstellen koennen. Noch bunter die Felsen als in der Tuerkei bei Malatya!
Ich fuhr in Argentinien noch den einen Nachmittag mit den drei anderen Bikern (DR Big, XT 660 und Africa Twin), aber am folgenden Tag hab ich mich wieder allein auf den WEg gemacht. sie sind mir zu langsam und ich finde es auch nicht sooo prickelnd wenn abends am Lagerfeuer die Laptops aufgeklappt werden. Ausserdem wollten sie in die Stadt in ein Hostal...wozu hab ich ein Zelt dabei?
Seither fuhr ich etwa 900km in zwei Tagen, was ziemlich einsatz bedeutet.
Ich habe die Ruinen von Sinchal und von Quilmes angesehen und unglaublich tolle Landschaften. Aber auch unglaubliche Monotonie erlebt: 200km geradeaus durch die Pampa - und geradeaus heisst hier geradeaus!
Irgendwann habe ich die Mutter von der Schwingenachse verloren. Das Geruettel auf den Pisten ist manchmal schon moerderisch. Ich habe bei einem Schrauber in einer Kleinstadt eine gefunden die annaehernd passt. Muss oefter alles kontrollieren, auch eine Tankhalterungsschraube war schon weg.
Morgen fahre ich evtl ueber einen ganz unbefestigten Pass oder ueber den Paso Sicco zuerueck nach Chile, nach San Pedro de Atacama. Endlcih wieder Sand sehen (und leider wieder darin rumfahren - gibt angenehmeres).
Gruesse aus San Antonio irgendwo oben in den Anden
vom Stollentroll
PS: Der wahre Held auf dem hoechsten Pass der Anden ist uebrigens Harry aus USA, den ich dort traf. Er ist ueber 70 und mit dem Fahrrad da hoch! Da ist meine Leistung ja nun gar nix gegen.