Ventilführung

In diesem Forum soll es um die Reparatur unserer XT gehen
traxttt
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Ventilführung

Beitragvon traxttt » Mo Mai 21, 2007 0:23

Hallo,
Ich habe meine Ventilführungen laut Buchelli bei 100C° ausgetrieben.
Sitzen die den wirklich so fest, das man etliche Schläge mit einem größeren Hammer und echt fest darauf herumtrümern muss?

Nun ja, ich habe sie jetzt in der Hand, und möchte bei kedo neue bestellen.

Die vom Auslass ist etwas länger, dh. ich habe zwei verschiedene.

Eigentlich ist mein Mühle nach Bj. 80, ich kann aber nicht sagen wann der Motor gebaut worden ist.

Wenn ich nun die Führung vom EINLASS nehme und sie verkehrt herum, ich meine von der Zylinderseite aus, in den AUSLASS stecke, fällt sie ca. 3/4 des Weges hinein. Die Richtige Führung klemmt gleich. Kann das sein?
Sind die zwei verschieden vom Ausendurchmesser? Messen konnte ich keinen Unterschied.

Oder habe ich doch den Sitz ruiniert ? Es sind schon Schlieren im Sitz zu erkennen, wohl durch restliche Ölkohle.

Wenn ich nun keinen neuen Zylinderkopf brauche verstehe ich den Katalog von Kedo nicht.
Es gibt 2 verschiedene
Bestellnummer:
11022 Auslass ab Bj. 80-
11023 NUR Auslass Bj -79

Ab Bj. 80- sind Beide Führungen gleich??
Brauche ich dann die Führung 11023 NUR Auslass Bj -79???

Bin um jeden sinnvollen Rat dankbar....
Thomas

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Beitragvon zottel » Mo Mai 21, 2007 6:44

Ja, die sitzen so fest.
Wann der Motor gebaut wurde ist schon ein wenig wichtig. Da steht aber eine Nummer drauf mit der man weiter kommt.
Und rein gehen die Dinger auch wieder mit Hitze und Kälte. Den Kopf auf Temperatur bringen, die Führungen mitsamt einem passenden Stift tiefkühlen. Und dann mit schwung arbeiten, liegen die Führungen erstmal eine Weile auf dem Tisch ist der schöne Temperaturunterschied wieder weg.
Kick the kick pedal to start the engine.
Beim Beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit waagerecht zum Ohr hin abfließen.

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Beitragvon Hiha » Mo Mai 21, 2007 7:49

Ja, die Führungen sitzen so fest. Aber um die Bohrung im Kopf zu schonen, bohrt man normalerweise den Oberteil der alten Führung ab, und schlägt den rest nach unten raus, dadurch zieht es die Kohle nicht durch die Bohrung.
Die Bohrungen kann man nacharbeiten, man braucht allerdings spezielle auf dem Ventilsitz geführte Reibahlen dazu, sonst wird das nix.
Laut Yamaha-Microfiche gibt es die Führungen in 4 Übermaßen(ich glaub zumindest dass es 4 waren) Die lange Auslassführung deutet auf einen ganz alten Zylinderkopf hin. Du solltest dann eigentlich auch ein Einlassventil mit Tellerdurchmesser 45mm haben.

edit: Du kannst, wenn Du ein neues "moderneres" Auslassventil verwendest, auch die kurze Führung nehmen.

Gruß
Hans

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Beitragvon traxttt » Mo Mai 21, 2007 18:42

hallo,
danke für die Antworten....
Wie ich beschrieben habe ist die Auslassbohrung für die Führungen im unteren drittel nun leider zu gross. Aber im oberen drittel klemmt sie noch ganz gut. Würdet ihr so etwas wieder mit neuer Führung bestücken, oder ist das Aufbohren und Übermass-Führung unerlässlich?
Ich habe tatsächlich ein Auslassventil mit 45mm Durchmesser.
Auf welches Bj. deutet das hin, und welche anderen Durchmesser gibt es noch?
Thomas

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Beitragvon Hiha » Mo Mai 21, 2007 19:15

Dass die Auslassführungsbohrung trompetich erweiter ist, ist aber normal.
Das kleine Einlassventil deutet auf eine XT vor 1980 hin. Genaueres wissen bestimmt die Spezialisten, ich kenn mich damit nicht so aus.
Was die Maße angeht: Die Bohrung muss man ausmessen, die Führung soll 0,06mm Übermaß haben. MEISTENS ist ein anpassen der Bohrung nicht nötig.

Gruß
Hans

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Beitragvon Jeanjean » Mo Mai 21, 2007 20:59

edit: Du kannst, wenn Du ein neues "moderneres" Auslassventil verwendest, auch die kurze Führung nehmen.
Hallo Hans,

könntest du den Unterschied präzisieren ?

Gruß

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Beitragvon traxttt » Mo Mai 21, 2007 21:02

Hallo HiHa,
"Dass die Auslassführungsbohrung trompetich erweiter ist, ist aber normal. "
Wenn ich dich richtig verstehe ist die Bohrung für die Ventilführung des Auslass-Ventils konisch?

Meine ist jetzt unten grösser als oben, und die Führung schlabbert im unteren Bereich. Oben Klemmt sie.
Wenn das so sein soll brauche ich auch nichts Aufbohren zu lassen.

Thomas

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Beitragvon Hiha » Mo Mai 21, 2007 21:11

@jeanjean
die alten Auslassventile für die ganz alten XTs gibt es ja nicht mehr. Die bestanden aus weniger gutem Material. Soweit ich mich erinnere waren das Bimetallventile. Die Aktuellen sind bis auf den Kopf austenitisch.
Vielleicht hat die lange alte Auslassführung damit auch garnix zu tun, und es war nur ein konstruktives Gimmick? Keine Ahnung.
@traxttt
die Führungsbohrung ist nicht von Haus aus konisch, das kommt durch die Wärme und vielleicht auch durch das Austreiben der alten Führung. Ob Du es so lassen kannst, würde ich durch eine anständige Messung entscheiden.
Anständig ist es natürlich schon, sie zylindrisch auszureiben. Da gehen allerdings schnell ein paar Zehntel raus, und dann gibts womöglich keine so grossen Übermaßführungen...
Ich hab mir sowieso immer selber welche gedreht, drum wars mir Wurscht :-)

Gruß
Hans

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Beitragvon traxttt » Mo Mai 21, 2007 22:24

hallo nochmal,
ich glaube auch nicht das die Bohrungen Konisch sind, habe mir aber gerade Grenzlehrdorne gedreht um die Maße zu bestimmen.

Auslassbohrung oben 14,02mm
Auslassbohrung unten 14.10-14.11 !!!!

Einlassbohrung oben 14.00 mm
Einlassbohrung unten 14.01-14.02

Beide Ventilführungen haben einen Ausendurchmesser von 14.05mm

Ich denke die vom Auslass kann ich getrost vergessen.

@Hans
Wie hast du sie ausgerieben, innen die Bohrung?
Verstellbare Reibahle, und von Hand?
Muss danach nicht der Ventilsitz mit der neuen Führung gefräßt werden?
und was sind Bimetallventile? Wenn es die für meinen Z-Kopf nicht mehr gibt, ist er ja sowiso Alu-Schrott, und wird gut bezahlt (2€/Kg)

Thomas

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Beitragvon Hiha » Di Mai 22, 2007 6:29

Das mit den Grenzlehrdornen hätt ich Dir empfohlen, wenn ich gewusst hätt, dass DU eine Drehmaschin hast. Bravo.
Die Reibahlengeschichte ist schwierig. Ich hab so eine Verstellreibahle: http://www.ludwig-hunger.de/_english/_p ... /k6-k.html
und hab mir aus POM passende Kegel gedreht, die auf den Ventilsitzringen sauber zentrieren können. Da rattert dann nix, und die Bohrung wird zentrisch zum Sitz.
Aber den Sitzt musst Du sowieso fräsen (lassen), auch wenn Du nicht nachreibst.

Kopf wegschmeissen ist übrigens nix, ich nehm ihn mit Handkuss, weil ich mal ein Trialmotorenexperiment mit dem kleinen Einlassventil und dem dazu passenden Kanal machen wollte. Mein eigener Alt-XTkopf hat dank intensiver Überarbeitung ein Plätzchen im Rennerle gefunden. Mit 49/41mm-Ventilen...

Gruß
Hans

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Beitragvon traxttt » Di Mai 22, 2007 21:33

Hallo
Heute war ich mit meinem Zylinderkopf bei:
http://www.heimracing.de/

Ventilsitz fräsen pro Ventil 25,00 €
Ventilsitz fräsen und Übergänge angleichen pro Ventil 35,00 €
Ventile reinigen und nachschleifen pro Ventil 10,00 €
De-und Montage pro Ventil 5,00 €
Brennraum und Kanäle Glasperlenstrahlen pro Zylinderkopf 35,00€
Ventilführung wechseln pro Ventilführung 20,00 €
Ventilführungen aus eigener Herstellung: Material-Bronze pro Ventilführung 42,00 €

Sind die Preise in Ordnung oder sollte ich mich nach einem anderen umschauen?. Kompetent kamen mir die schon vor, was ja auch etwas wert ist.
Leider haben sie nicht das Material in der Stärke für die XT.
Ich schlug vor die Bronze-Ventilführung von Kedo zu nehmen.

Hat damit schon jemand Erfahrungen gemacht ??

Ev. kennt jemand die Länge der Bronze-Führungen.
Meine alten sind AL:53mm und EL:50mm lang.

Thomas

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Beitragvon Hiha » Mi Mai 23, 2007 6:45

Hei Thomas,
IMHO sind die Preise deutlich zu hoch, vor Allem stört mich, dass er für jeden Handgriff extra verlangt.
Pro Sitz Eur 20.- wären angemessener, und da sollte die seltsame "angleichung" schon mit drin sein. (was immer das auch sei...)
Bei Eur10.- fürs Ventil überarbeiten würde ich auch ein Überschleifen des Kopfes erwarten (also da wo die Schraube draufdrückt)

Ich empfehle weiterhin die Originalventilführungen. Die Bronze bringt Dir für einen Alltagsmotor nix, selbst für einen Rennmotor ist es fraglich. Die Lebensdauer der Gussführungen in Verbindung mit den Originalventilen ist unübertroffen.

Gruß
Hans

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Beitragvon Jeanjean » Mi Mai 23, 2007 17:39

Zum Vergleich: PRM, Preise von Mai 2006:

1 Einlassventil klein 35,52€

1 Einlassventil gross 23,43€

1 Auslassventil 24.09€

1 Ventilführung (A+E) 23,37€

1 Ventilfhrg. wechseln 20,62€

1 Ventilsitz bearbeiten 15,00€

1 Ventil einläppen und
Dichtheit prüfen 5,00€

1 Brennraum reinigen 5,00€

1 Zylinderkopf planfräsen 32,72€

1 Zylinderkopf waschen 9,28€

Alle anderen Arbeiten im Nachweis.
Stundensatz Geselle 46,50€, Meister 61,36€.

Alle Preise sind inclusive 16% Mwst.

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Beitragvon zwo.achta » Mi Mai 23, 2007 19:25

Hallo,

habe vor ca 4 wochen hier in Dresden für 2 ventilsitze korrekturfräsen und neue ventile anpassen + kopf planen 45€ bezahlt... (Motoren-Keilig, Freital)
die ventile hatte ich selbst mitgebracht (auslaß serie, einlaß vergrößert)
2 wochen vorher: zylinder auf übermaß schleifen (+2mm) und hohnen 43€, fand ich auch noch in ordnung...

grüße
robert
Zuletzt geändert von zwo.achta am Do Mai 24, 2007 0:14, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitragvon Hiha » Mi Mai 23, 2007 20:02

Das ist wohlfeil.


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